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Bundesliga

Fußball-Bundesliga Torfestival im Kellerduell - Last-Minute-Sieg für Hoffenheim

Zwölf Tore in zwei Spielen: Leverkusen verliert gegen Hoffenheim erneut und muss nun um die Champions League bangen. Frankfurt schießt sich mit 5:2 gegen Nürnberg aus dem Abstiegskampf.

An einem torreichen Sonntag ist die Frankfurter Eintracht dem Klassenerhalt ein großes Stück nähergekommen. Nach zuletzt drei Auswärtsspielen ohne Sieg bejubelten die Hessen einen am Ende glücklichen 5:2-Erfolg beim Abstiegskonkurrenten 1. FC Nürnberg und bauten den Abstand zum Relegationsplatz auf sechs Zähler aus. In Leverkusen verschärft sich derweil die Krise: Bayer verliert durch ein spätes Tor von Anthony Modeste gegen Hoffenheim und kassiert damit bereits die elfte Pflichtspiel-Niederlage in den letzten 14 Spielen. Mit 44 Punkten liegt der einstige Bayern-Verfolger damit nur noch zwei Zähler vor Borussia Mönchengladbach auf Platz vier.

Leverkusen tief in der Krise

Vor 28.794 Zuschauern in der BayArena brachten Sejad Salihovic mit einem Handelfmeter und Kevin Volland (40.) die Hoffenheimer zweimal in Führung. Bayer glich aber durch Stefan Kießling in der 39. Minute und Rolfes in der 54. jeweils aus. Zum 500. Sieg in der Bundesliga-Historie reichte es für die Leverkusener dennoch nicht. Modeste sorgte mit seinem Tor für das späte K.o.

"Wir sollten nichts schön reden. Die Ergebniskrise ist alarmierend", hatte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade im Editorial des Bayer-Magazins noch gemahnt. Bayer zeigte sich verunsichert, leistete sich viele Fehlpässe und große Schwächen im Spielaufbau. Nur selten vermochten die Gastgeber ihr in der Hinrunde noch so beeindruckendes Offensivspiel aufzuziehen.

Erschwerend kam der frühe Rückstand hinzu, als Salihovic eiskalt einen von Roberto Hilbert verschuldeten Handelfmeter verwandelte. Vorausgegangen war eine Fehlentscheidung von Referee Jochen Drees. Zwar spielte der ungeschickte Bayer-Verteidiger Hilbert den Ball tatsächlich mit der Hand, das Malheur passierte aber knapp außerhalb des Strafraums. Ausgleichende Gerechtigkeit, dürften die Hoffenheimer mit Blick auf Kießlings Phantomtor in der Hinrunde gedacht haben. Eine Szene, die die 1899-Fans noch nicht vergessen haben und mit "Ohne Kießling zur WM"-Sprechchören quittierten.

Kießling hatte aber eine passende Antwort parat. Nach einer Flanke von Emir Spahic stieg er am höchsten und sorgte noch vor der Pause für den überraschenden Ausgleich. Doch die Freude hielt gerade einmal 87 Sekunden. Nach einem schnell vorgetragenen Konter zirkelte Volland den Ball von der rechten Strafraumkante ins linke obere Eck. Im zweiten Durchgang zeigte Bayer eine deutliche Leistungssteigerung und kam schnell zum Ausgleich. Nachdem Grahl einen Freistoß von Andrés Guardado noch parieren konnte, war Rolfes im zweiten Versuch zur Stelle. Ömer Toprak (58.) und zweimal Eren Derdiyok (79. und 88.) verpassten anschließend mit weiteren Chancen den Bayer-Sieg.

Sechs Tore in einer Halbzeit

Im ersten Spiel des Tages verlor Nürnberg gegen Frankfurt und rutscht nun wieder auf Rang 17 ab. Tranquillo Barnetta, zweimal Joselu, Alexander Madlung und Vaclav Kadlec zerstörten jede Nürnberger Hoffnung auf Punkte - und bescherten den Gastgebern die vierte Niederlage in Serie. Josip Drmic und José Campana brachten den "Club" zwar noch heran, doch zu einem Punktgewinn reichte es nicht mehr. Spätestens nach der Roten Karte von Javier Pinola in der 80. Minute wegen einer Notbremse war die Partie entschieden.

Schon früh merkte man, was auf dem Spiel stand. Immer wieder kamen die Betreuer auf das Spielfeld, um verletzte Spieler beider Teams zu behandeln. Ein Fußball-Fest war dieses Kellerduell zu keinem Zeitpunkt, auch wenn es am Ende noch hochdramatisch wurde. Immerhin gab es nach 17 Minuten die erste CHacne, Nürnbergs Tomas Pekhart traf aber nur das Außennetz. Wenig später machten es die Gäste besser. Nach einem haarsträubenden Fehler von Emanuel Pogatetz nutzte Barnetta das Geschenk. Der Nürnberger verlor auf der Außenbahn den Ball an Stefan Aigner, der auf der linken Seite davongebraust war und in der Mitte seinen Teamkollegen Barnetta bediente. Der Schweizer nutzte die erste Frankfurter Chance eiskalt.

Die Hausherren durften froh sein, dass es nur mit einem Ein-Tore-Rückstand in die Kabinen ging. Doch nach vier Minuten holten die Gäste nach, was sie zuvor versäumt hatten. Aigner tauchte frei vor Schäfer auf. Statt selbst zu schießen, legte er quer - und Joselu traf zum ersten Mal. Madlung erhöhte dann auf 3:0.Zunächst rettete Schäfer noch bei einem Kopfball von Laning, doch Abwehrspieler Madlung staubte aus eindeutig abseitsverdächtiger Position ab. Die Tore von Drmic und Campana kamen zu spät, um die Partie noch mal zu drehen. Als Pinola Joselu kurz vor der Strafraumgrenze von den Beinen holte, gewannen die Frankfurter in Überzahl wieder die Oberhand. Der starke Joselu machte dann nach einem Konter endgültig alles klar, ehe Kadlec sogar noch erhöhte.

Michael Brehme und Andreas Schirmer, DPA DPA

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