Zwei Tage vor dem Achtelfinale fiebern die deutschen Fußball-Nationalspieler dem Schlagabtausch mit der schwedischen Mannschaft entgegen. "Jetzt geht es ans Eingemachte. Jeder Fehler kann das Aus bedeuten", warnte Kapitän Michael Ballack einen Tag vor der Reise nach München. Co-Trainer Joachim Löw sprach von einer positiven Anspannung im deutschen Kader. "Angst ist überhaupt keine vorhanden. Davon kann nach drei Siegen in Serie keine Rede sein."
Für das Achtelfinale am Samstag soll Innenverteidiger Christoph Metzelder in die deutsche Defensive zurückkehren. "Wenn er fit ist, wird er von Beginn an spielen", sagte Löw. Der Dortmunder habe die dritte Partie gegen Ecuador ausgesetzt, weil er gelbgefährdet gewesen sei. Löw betonte aber, dass auch sein Vertreter Robert Huth vom FC Chelsea London gut gespielt habe.
Wie so oft im Mittelpunkt dieser Tage: Miroslav Klose. "Man hat in Deutschland in letzter Zeit nach einem Topstürmer geradezu gelechzt und ihn nun in Klose gefunden", sagte Mannschaftskapitän Michael Ballack über den zweifachen Torschützen aus dem Ecuador-Spiel. Klose habe das Zeug dazu, ein absoluter Ausnahmespieler zu werden. Er hoffe, dass der Stürmer von Werder Bremen anders als bei der WM vor vier Jahren auch nach der Vorrunde noch Tore schieße. 2002 hatte Klose in den ersten drei Spielen fünf Mal getroffen. Bei dieser WM war er bislang vier Mal erfolgreich und führt die Torschützenliste an.
Klose ist unbezahlbar
Fußball-Bundesligist Werder Bremen ließ indes verlauten, dass der Club den Nationalstürmer auch bei lukrativen Angeboten unbedingt halten will. "Wir wollen ihn nicht abgeben, und es gibt in seinem Fall im Grunde auch keine finanzielle Schmerzgrenze", schrieb Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs in einem Gastkommentar für die "Kreiszeitung Syke"
Bundestrainer Jürgen Klinsmann sieht jedenfalls seine Mannschaft vor dem ersten Spiel der K.o.-Runde nicht nur körperlich bestens gerüstet. "Sie ist auch mental auf diese WM gut vorbereitet", sagte der Bundestrainer. Im schwedischen Lager verhält sich dies scheinbar etwas anders. Schwedens Nationaltrainer Lars Lagerbäck hat einen "erfahrenen Schiedsrichter" für das Achtelfinale gegen Deutschland gefordert. Er begründete dies mit dem "enormen Druck" durch die fast ausschließlich deutschen Zuschauer.
Ibrahimovic meldet sich zurück
Seine Elf sei aber zuversichtlich und wolle an die Leistung der zweiten Halbzeit gegen England anknüpfen. Außerdem meldete sich Stürmer Zlatan Ibrahimovic genesen zurück. Unklar sei aber noch ob der Stürmer von Juventus Turin von Beginn an spielen werde. Über seinen Einsatz gegen Deutschland will Lagerbäck erst in letzter Minute entscheiden.
Elfmeterschützen schon benannt
Entschieden sind bereits die schwedischen Schützen bei einem möglichen Elfmeterschießen gegen Deutschland. Die Stockholmer Zeitung "Aftonbladet" berichtet am Donnerstag, dass Kim Källström, Henrik Larsson, Fredrik Ljungberg, Zlatan Ibrahimovic und Christian Wilhelmsson nach einem speziellen Elfmetertraining ausgewählt worden seien. Auf der Reserveliste stehen demnach Niclas Alexandersson, Anders Svennson und Marcus Allbäck.
Zlatan Ibrahimovic, der unter den ersten fünf schwedischen Schützen ist, verschoss gegen die Niederländer seinen Elfmeter. Das sei Schnee von gestern, sagte er dem "Aftonbladet". "Wenn ich eine Chance bekomme, einen Elfmeter zu schießen, nehme ich sie, keine Bange."