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Mit Alexa an Bord Sonos One im Test: Lohnt sich der Lautsprecher für 229 Euro?

Der neue Sonos One ist etwas größer als ein Echo, aber dennoch vergleichsweise kompakt
Der neue Sonos One ist etwas größer als ein Echo, aber dennoch vergleichsweise kompakt
© Hersteller
Dieser Lautsprecher gehorcht aufs Wort: Der Sonos One ist kompakt und hat einen tollen Klang. Außerdem ist der Alexa-Assistent direkt eingebaut. Wir haben die Box bereits getestet - und zwei Schwächen entdeckt.

Sonos gilt als der Mercedes unter den Funklautsprechern. Die Boxen haben ein zeitlos elegantes Design, klingen sehr gut, unterstützen nahezu jeden Musikdienst und lassen sich intuitiv einrichten. Über die Jahre erweiterten die Amerikaner ihr Portfolio: Große Standlautsprecher wurden klein, ein separater Subwoofer lieferte mehr Wumms, als letztes folgte ein spezieller Fernsehlautsprecher. Alle Geräte lassen sich miteinander koppeln, sodass viele Nutzer der Marke treu bleiben - so wurde Sonos zum Big Player im Lautsprecher-Business.

Die Konkurrenz fährt die Ellenbogen aus

Doch die Kuschelphase ist vorbei, die Konkurrenz fährt zunehmend die Ellenbogen aus. Längst bieten nicht nur Traditionsfirmen wie Yamaha, Sony oder Bose ähnliche Produkte an, auch neue Marken drängen zunehmend auf den Markt - allen voran Amazon mit seinen Echo-Lautsprechern. Google stellte vor wenigen Tagen ebenfalls neue Speaker vor, Apple mischt Ende des Jahres mit dem HomePod mit. Und die neuen Lautsprecher klingen nicht nur gut, sie lassen sich auch bequem via Sprache steuern.

Sonos musste reagieren und bringt am 24. Oktober mit dem "Sonos One" eine Neuauflage seines Bestsellers "Play:1" auf den Markt. Darin ist der Sprachassistent Alexa direkt integriert. Wir haben die Box bereits vor dem Marktstart getestet.

Play:1 mit Mikrofonen

Optisch sieht der Sonos One aus wie der Play:1. Lediglich die Oberseite ist neu: Statt Knöpfen kommt eine Touchoberfläche zum Einsatz. Der Lautsprecher hat die Form eines Quadrats mit abgerundeten Ecken und ist etwa 16 Zentimeter hoch und 12 Zentimeter breit. Damit ist er größer als ein Amazon Echo. Er klingt aber viel besser: Der Sound ist warm und dynamisch, vor allem der Bass macht eine bessere Figur als beim Amazon Echo. An die Qualität der großen Lautsprecher-Modelle kommt er natürlich nicht heran, dafür fehlt schlicht das Volumen. Für die Küche ist er aber mehr als ausreichend.

Und auch fürs Badezimmer, denn im Gegensatz zum Echo ist der Sonos One feuchtigkeitsbeständig. Auch wenn Sonos verspricht, den Lautsprecher "vom Grund auf" neu entwickelt zu haben - der Sound gleicht dem des Play:1.

Die technische Ausstattung ist identisch mit dem Play:1, abgesehen von der Alexa-Hardware. Dank sechs Fernfeld-Mikrofonen kann er auch aus einigen Metern Entfernung Sprachbefehle verstehen, selbst bei laufender Musik. Eingerichtet ist der Lautsprecher in wenigen Minuten: Kabel rein, App herunterladen, Knopf drücken, Musikdienste eintragen,  - und los geht's. Simpler geht es nicht.

Vermisst: ein blauer Ring

Für Alexa-Veteranen ungewöhnlich ist das optische Feedback: Beim Echo erkennt man stets anhand des blau-leuchtenden Rings, ob der Lautsprecher gerade zuhört. Beim Sonos One blinkt dagegen nur die LED auf der Oberseite dezent. Wenn man nicht direkt vor dem Gerät steht ist dieses Feedback nutzlos.

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Alexa selbst lässt sich genauso bedienen wie bei einem Echo. So kann man nach dem Wetter oder den neuesten Nachrichten fragen, das Radio starten, den Timer stellen oder diverse Smart-Home-Geräte steuern (etwa die Lampen von Philips Hue). Man sollte nicht zu leise reden, damit einen der Lautsprecher versteht. Manchmal kommt es trotzdem zu Verständigungsproblemen, etwa bei ähnlich klingenden Radiosendern wie NDR und MDR. Hier hilft nur deutliches Sprechen. Die Antworten selbst sind identisch mit Amazons Produkt. Im direkten Vergleich mit dem Echo fällt auf, dass der Sonos-Speaker immer ein, zwei Sekunden länger braucht, bis der Befehl verarbeitet wurde.

Praktisch ist der Sonos One, wenn man bereits weitere Lautsprecher hat. So kann man etwa im Badezimmer sagen "Alexa, spiele Ed Sheeran Radio im Wohnzimmer", und sofort dudelt neben dem Sofa die Musik los.

Zwei Schwächen

Spotify funktioniert derzeit noch nicht mit Alexa auf dem Sonos One, das soll aber "bald" nachgereicht werden. Bis dahin bleibt einem nur der Umweg über die App. Andere Dienste wie Tidal oder Apple Music werden ebenfalls nicht für die Spracheingabe unterstützt und es ist noch unklar, ob diese Funktion überhaupt nachgereicht wird. Immerhin: Hat man die Musik (egal welche Quelle) über die Sonos-App gestartet, kann man via Sprachbefehl pausieren, die Lautstärke ändern oder zum nächsten Song wechseln.

Ein weiterer Wermutstropfen: Man kann einen Sonos One nicht mit einem bereits vorhandenen Play:1 zu einem Stereo-Paar koppeln. Womöglich wird diese Funktion per Update nachgeliefert, allerdings wäre das bereits ab Werk wünschenswert gewesen. Wer also einen satteren Sound möchte, muss sich direkt zwei Sonos One zulegen.

Fazit: Gutes Upgrade für den Play:1, noch kein Echo-Ersatz

Der Sonos One ist ein kompakter Lautsprecher mit einem sehr guten Klang. Die Einrichtung ist simpel, die Verarbeitung top. Mit 229 Euro ist er der günstigste Einstieg in die Sonos-Welt, aber mehr als doppelt so teuer wie Amazons Echo. Die neue Touch-Oberfläche ist intuitiv gestaltet, die Mikrofone verstehen den Nutzer auch bei der Musikwiedergabe. Der Funktionsumfang von Alexa ist noch eingeschränkt: Derzeit werden etwa weder Spotify noch Apple Music - die beiden größten Musikstreamingdienste - für die Sprachsteuerung unterstützt. Hier muss dringend nachgebessert werden. Der größte Vorteil ist die Erweiterbarkeit des Systems.

In den nächsten Monaten wird Sonos weitere Funktionen nachliefern. So wird der Google Assistant (quasi Googles Alexa) und Apples AirPlay 2 per Software-Update integriert. 2018 wird der Sonos One deutlich flexibler. Zum jetzigen Stand ist es nur ein Vorgeschmack auf die Vision, die das Unternehmen hat.

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