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Liebesleben Sex-Streik in der Beziehung: "Es funktioniert immer", sagen diese Frauen

Manche Frauen sind überzeugt: Wenn "Sie" hart bleibt, wird "Er" nachgeben
Manche Frauen sind überzeugt: Wenn "Sie" hart bleibt, wird "Er" nachgeben
© Nd3000 / Getty Images
Frauen berichten, wie sie auf die Idee kamen, Sex-Entzug als Waffe zu benutzen. Nicht aus politischen Erwägungen, sondern damit der Geliebte aufhört, Fleisch zu essen oder der Gatte endlich ein Ferienhaus kauft.

Sexstreik, Gebärstreik – in Deutschlands Nachrichten kommt dieses Thema nur in einem politischen Kontext vor. Aktivistinnen wollten durch die Flaute im Bett einst die Atomkraft, dann die Nachrüstung und nun den Klimawandel aufhalten. 2019 hat die Schauspielerin Alyssa Milano für Aufruhr gesorgt, als sie Frauen aufforderte, ihren Männern jede Intimität zu verweigern, um so gegen neue Abtreibungsgesetze zu protestieren. Tatsächlich ist ein Sexstreik wohl eher eine probate Waffe im ewigen Kampf der Geschlechter um die Macht in der Beziehung. Im "NZ Herald" haben sich mehrere Frauen zu dieser Taktik bekannt – ihre Motivation ist allerdings höchst unterschiedlich.

Männer muss man kurzhalten

Maggie K., 38, ist in London verheiratet und hat ein Kind. Als junge Frau lernte sie ihre sexuelle Macht kennen. Heute ist sie überzeugt, regelmäßiger Sex-Entzug stärke die Frau und halte den Mann auf Trab. Ihre Entdeckung begann so: Als 20-Jährige lebte sie vegetarisch, als sie sich in einen Fleischesser verliebte. Aber sie hielt ihre Leidenschaft unter Kontrolle und stellte den Mann vor die Wahl zwischen Sex mit ihr und dem Steak auf dem Grill. Nach zwei Wochen knickte er ein, Maggie hatte gesiegt und gelernt. 

Von da an nutzte sie die Sex-Waffe immer wieder, selbst ihr Haus konnte sie so renovieren. In ihrer Ehe hat sie die Methode perfektioniert, denn ihr Mann sei nicht der Typ, der eine Affäre beginne oder ein Escort-Girl besuchen würde, sagte sie dem Blatt.

Man merkt Maggie K. ein gesundes sexuelles Selbstvertrauen an. Der bekannte Satz "Wenn du nicht mit deinem Mann schläfst, wird es eine andere tun" scheint für sie keine Geltung zu haben. Ohne Streik hat das Paar zwei bis drei Mal in der Woche Sex und dann offenbar richtig. "Es ist eine Win-win-Situation; ich bin glücklich und er ist sexuell zufrieden."

Ob ein neuer Kamin oder andere Tapeten – wenn ihr Mann nicht mitzieht, gibt es nur eins: Sex-Streik. "Es funktioniert immer!", jubelt Maggie K. Neuester Streich – nach einem Monat Entzug kaufte der Göttergatte ihr das gewünschte Feriendomizil in der Türkei. Ihre Zusammenfassung: "Wir sind seit fast einem Jahrzehnt glücklich verheiratet, also muss ich etwas richtig machen!"

Die Therapeuten Rob Pascale und Lou Primavera warnen vor diesem Mittel. Sie erinnern daran, dass guter Sex und Erotik eine Funktion hätten, nämlich emotionale Bindung zu schaffen. Auch wenn die Motivation der Partner unterschiedlich ist. "Unter normalen Umständen fühlen sich die Partner nach dem Sex in der Regel einander näher, unabhängig davon, wie sie sich vorher gefühlt haben." Regelmäßiger Sex stärke die gemeinsamen Emotionen. Bei einem Sex-Streik steht dieses Beziehungskraftwerk still.

Familie ist keine Nebensache

Für die 23-jährige Alisa A. ist der Sex-Streik nicht ein einfaches Mittel, ihren Kopf durchzusetzen. Das habe sie nicht auf die "leichte Schulter" genommen, sagte sie dem Blatt. Doch ihr Mann arbeitete viel und in seiner Freizeit vernachlässigte er seine Frau und den kleinen Sohn. Er wollte lieber Fußball gucken oder mit seinen Freunden allein ausgehen, als bei seiner Familie zu sein.

Drei Monate habe sie auf ihn eingeredet, ohne Erfolg. Dann wusste sie, sie müsse etwas "Großes" tun, um ihm zu zeigen, wie ernst es ihr sei. Ihn zeitweise zu verlassen, kam für sie nicht in Frage, also verweigerte sie ihm den Sex. "Ich vermisste es, Sex zu haben, aber ich gab nicht nach, weil ich Ergebnisse wollte", sagte sie der Zeitung. Es verging einige Zeit – er lieferte ihr theatralische Szenen und versuchte, sie zu verführen – ohne Erfolg. Am vierten Wochenende hatte Alisa gesiegt: Ihr Mann ging weg, um gemeinsam mit dem Kind zu spielen. Das wollte sie, am nächsten Wochenende konnte sie den Betten-Bann wieder lockern.

Der Chicagoer Psychologe Kim Olver schrieb: "Sex-Streiks sind sehr häufig, weil sie so effektiv sind." Pippa V., 28, nutzt den Trick regelmäßig. Sie entdeckte den Sex-Streik wegen eines Streits um schmutzige Wäsche. Nachdem ihr Sohn auf der Welt war, bemerkte sie erstmals, dass ihr Freund sich überhaupt nicht um die Hausarbeit kümmerte. Die Wäsche ist in Pippa V.s Heim komplizierter als bei anderen Paaren. Ihr Freund arbeitet als Mechaniker und seine ölverschmierten Overalls müssen getrennt von der anderen Wäsche behandelt werden. Aber er ließ sie achtlos überall liegen und räumte sie auch nicht weg, wenn er darauf angesprochen wurde. "Als ich wieder einmal über seine schmutzigen Overalls gestolpert bin, bin ich ausgerastet." In der Nacht kündigte sie ihm an, dass sie ihn deswegen eine Woche auf Sex-Diät setzen würde. Er nahm an, dass sie nachgeben würde. Das tat sie aber nicht.

Nach nur drei Tagen fing er an, die Wäsche einzusammeln und darüber hinaus wieder Dinge im Haushalt zu erledigen. Ein voller Erfolg für Pippa: "Seitdem benutze ich die Sex-Streik-Methode mit Begeisterung!" Mindestens zehn Mal habe sie ihren Freund so zum Nachgeben bewegt. Sie hält sich für fair, schließlich warne sie ihn dreimal, bevor sie zuschlage.

Das hört sich alles sehr manipulativ an. Therapeuten wissen übrigens, dass es eine weitere Variante des Sex-Streiks gibt, die nicht nur von Frauen, sondern auch von Männern ausgeht. Und ihr ist viel schwerer beizukommen, weil mit der Verweigerung gar kein Ziel verfolgt wird. Die Ursachen für die Flaute im Bett sind dann schlicht Lustlosigkeit und Desinteresse.

Quellen: Psychology TodayNZ Herald

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