Eine in den USA festgenommene Russin ist wegen illegaler Agententätigkeit zu 18 Monaten Haft verurteilt worden, wie US-Medien übereinstimmend berichten. Die Angeklagte Maria Butina hatte vor einem Bundesgericht in Washington eingeräumt, zwischen 2015 bis zu ihrer Festnahme im Juli 2017 unter Anleitung eines Moskauer Regierungsvertreters in den USA operiert zu haben. Das umfasst auch die Zeit des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016.
Beziehung zu Amerikanern entwickelt
Butina, die "Unschuld vom Schießstand", engagierte sich als Waffenrechtsaktivistin, soll unter anderem versucht haben, die US-Waffenlobby National Rifle Association (NRA) zu infiltrieren. Die NRA steht Republikanern von US-Präsident Donald Trump nahe. Dem FBI zufolge habe sie unter Anweisung eines russischen Regierungsvertreters in den USA gearbeitet. Sie habe dabei Beziehungen zu Amerikanern entwickelt und "Organisationen infiltriert, die Einfluss in der amerikanischen Politik haben".

Das Verfahren gegen Butina geht nicht auf die Russland-Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller zurück. Mueller hatte mögliche Absprachen von Vertretern des Trump-Lagers und Russlands im Wahlkampf 2016 untersucht. US-Geheimdienste werfen Russland eine versuchte Einflussnahme auf die damaligen US-Wahlen vor.
Maria Butina als Studentin in den USA
Butina war mit einem Studentenvisum in den USA und in Washington immatrikuliert. Die US-Bundespolizei FBI hielt das Studium für eine Tarnung der Agententätigkeit. Nach ihrer Festnahme war gegen Butina Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr verhängt worden. Nach dem Absitzen ihrer restlichen Haftstrafe soll Butina den Berichten zufolge nach Russland abgeschoben werden. Die Regierung in Moskau hatte ihre Freilassung gefordert.