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Zweiter Test in 48 Stunden Nordkorea feuert erneut Raketen ins Meer – Japan will UN-Dringlichkeitssitzung

Nordkorea: Eine Rakete wird abgeschossen
Nordkoreas erneute Raketentests verschärfen die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel
© Uncredited / KRT / AP / DPA
Nordkorea hat binnen 48 Stunden zwei weitere Raketentests durchgeführt. Pjöngjang spricht von einer Reaktion auf eine Militärübung der USA und Südkorea. Japan fordert eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates.

Nordkorea hat am Montag den zweiten Raketenstart innerhalb von 48 Stunden ausgeführt. Südkoreanischen Angaben zufolge feuerte Pjöngjang zwei Raketen ab, laut Japan sogar drei Geschosse. Erst am Samstag hatte Pjöngjang eine Interkontinentalrakete abgefeuert, was die Bundesregierung und UN-Generalsekretär António Guterres verurteilten.

Nordkorea: Zwei Raketentest in 48 Stunden – südkoreanische Militär sieht "schwere Provokation"

Bei den am Montag von Nordkorea abgefeuerten Raketen handelt es sich nach Angaben des südkoreanischen Militärs um "zwei ballistische Kurzstreckenraketen". Sie seien aus dem Gebiet Sukchon in der Provinz Süd-Pyongan abgeschossen worden. Das südkoreanische Militär bezeichnete die Raketenstarts als "schwere Provokation" und forderte Nordkorea auf, sie "unverzüglich" einzustellen.

Auch Tokio bestätigte den Start am Montag. Das Büro des japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida erklärte, Nordkorea habe "eine vermutlich ballistische Rakete" abgeschossen. Die Küstenwache gab Alarm wegen mehrerer Geschosse. Laut Kishida werde Japan eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates beantragen. 

Nordkorea gab kurz darauf eine Erklärung ab, in der es hieß, es habe "zwei Schüsse mit 600-Millimeter-Mehrfachraketenwerfern" ins Ostmeer abgefeuert. Das Ostmeer ist auch als Japanisches Meer bekannt. Pjöngjang erklärte, die nordkoreanische Armee habe die Übung am Montag als Reaktion auf gemeinsame Übungen von Südkorea und den Vereinigten Staaten ausgeführt. Nordkorea machte beide Länder laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zudem für die sich verschlechternde Sicherheitslage verantwortlich.

Kim Jong Uns Schwester droht weiterhin mit "entsprechenden Gegenmaßnahmen"

Die mächtige Schwester von Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un, Kim Yo Jong, kündigte in einer am frühen Montag veröffentlichten Erklärung an, Pjöngjang werde weiterhin "entsprechende Gegenmaßnahmen" gegen Schritte Washingtons und Seouls ergreifen, die Nordkorea als Bedrohung empfinde. "Die Häufigkeit der Nutzung des Pazifiks als Schießplatz hängt vom Verhalten der US-Streitkräfte ab", sagte sie in einer von KCNA verbreiteten Erklärung.

Pjöngjang hatte am Samstag bereits eine Interkontinentalrakete abgefeuert und dies später als erfolgreiche "Überraschungsübung" bezeichnet. Die Übung habe Pjöngjangs "Fähigkeit zu einem tödlichen nuklearen Vergeltungsschlag" bewiesen. Die Vereinigten Staaten und Südkorea hatten als Reaktion auf den Raketentest am Sonntag gemeinsame Manöver der Luftwaffe abgehalten.

Die Bundesregierung verurteilte am Sonntag Pjöngjangs Start einer Interkontinentalrakete "auf das Schärfste". Der Raketenstart "gefährdet sowohl die Sicherheit unserer Partner in der Region als auch die internationale Sicherheit in eklatanter Weise", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. 

Auch UN-Generalsekretär Guterres verurteilte Nordkoreas Start einer Interkontinentalrakete. Guterres habe Pjöngjang erneut aufgefordert, "unverzüglich von weiteren Provokationen abzusehen", ließ er über seinen Sprecher Stephane Dujarric erklären.

Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt drastisch verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region und hatte zuletzt angekündigt, das eigene Atomwaffenarsenal "exponentiell" auszubauen. Angesichts der anhaltenden Provokationen Nordkoreas hatten Südkorea und die USA wiederum ihrerseits Ende Januar verstärkte Manöver

po AFP DPA

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