Die Morgenlage Hausärzte starten mit Corona-Impfungen – und fordern Klarheit über Astrazeneca

Hände in Gummihandschuhen stechen eine Spritze in den linken Oberarm eines Mannes
© DPA
Sehen Sie im Video: Corona-Impfungen beim Hausarzt starten bundesweit.




In dieser Woche wollen bundesweit 35.000 Hausärzte mit Impfungen gegen Corona loslegen. Einige Praxen starten bereits an diesem Dienstag, andere warten noch auf Impfstoff und wollen in den nächsten Tagen folgen.
Zunächst steht den Hausärzten nur ein überschaubares Angebot zur Verfügung. In der ersten Woche erhalten alle Praxen zusammen 940.000 Impfdosen. Das sind rein rechnerisch gut 26 Dosen pro Praxis. In der Woche vom 26. April gibt es dann aber einen deutlichen Schub, dann können die Praxen insgesamt mit mehr als drei Millionen Dosen rechnen. Das wären erstmals mehr als für die Impfzentren.
Auch für die Hausarztpraxen gilt generell die festgelegte Reihenfolge, wer zuerst geimpft werden kann. Eine zentrale Einladung für die Patienten gibt es nicht, wie das Bundesgesundheitsministerium erläutert. Wie sie Impftermine vergeben, können die Praxen selbst regeln.
Nato wirft Russland "destabilisierende Maßnahmen" an ukrainischer Grenze vor +++ EU-Spitzen reisen zu Gespräch mit Erdogan +++ Knapp 6900 Corona-Neuinfektionen in Deutschland +++  Die Nachrichtenlage am Dienstagmorgen.

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

viele hoffen, dass nun Tempo in die Sache kommt: Gut drei Monate nach Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland kommen nun die Hausärzte ins Spiel. Bundesweit soll in dieser Woche in 35.000 Praxen geimpft werden.

Noch allerdings sind die Impfstoffmengen überschaubar. In der ersten Woche erhalten alle Hausärzte zusammen 940.000 Impfdosen. Das sind rein rechnerisch gut 26 Dosen pro Praxis. In der Woche vom 26. April gibt es dann aber einen deutlichen Schub, dann können die Praxen insgesamt mit mehr als drei Millionen Dosen rechnen.

Die Schlagzeilen zum Start in den Tag

Wir haben für Sie zusammengefasst, was in der Nacht passiert ist:

Chef des Hausärzteverbandes fordert Klarheit über Astrazeneca-Nebenwirkungen

Vor dem heutigen Start der Corona-Impfungen in den Hausarztpraxen hat der Chef des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, Klarheit über die Nebenwirkungen des Impfstoffs von Astrazeneca gefordert. "Impfen darf nicht zur Mutprobe werden – weder für die Patienten noch für den Arzt", sagte Weigeldt der "Bild"-Zeitung. Es fehle bisher an Klarheit, welche Vorerkrankungen und Prädispositionen die Geimpften, bei denen Hirnvenen-Thrombosen aufgetreten waren, hatten.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte vergangene Woche empfohlen, den Astrazeneca-Impfstoff nicht mehr für Menschen unter 60 zu verwenden. Zuvor waren Fälle von Hirnvenen-Thrombosen insbesondere bei jüngeren Frauen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung aufgetreten.

Knapp 6900 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 6885 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) heute früh unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 90 weitere Todesfälle gemeldet. Das RKI wies darauf hin, dass rund um die Osterfeiertage weniger Tests gemacht und gemeldet würden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank im Vergleich zum Vortag von 128 auf 123. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an.

Collage mit Porträts von Merz, Klingbeil, Söder und Reiche

Das Wichtigste aus der Bundespolitik auf einen Blick

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Hauptstadt-Newsletter – und lesen Sie die wichtigsten Infos der Woche, von unseren Berliner Politik-Expertinnen und -Experten für Sie ausgewählt!

Johnson bestätigt Öffnung von Pubs und Restaurant in einer Woche

Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Öffnung der Außenbereiche von Pubs und Restaurants in England ab Montag kommender Woche bestätigt. Die ab dem 12. April vorgesehene zweite Phase der Corona-Lockerungen könne stattfinden wie geplant, kündigte Johnson am Montag bei einer Pressekonferenz an. "Ich werde selbst zu einem Pub gehen und vorsichtig, aber unwiderruflich ein Glas Bier an meine Lippen führen", witzelte Johnson.

Nato wirft Russland "destabilisierende Maßnahmen" an ukrainischer Grenze vor

Mit Blick auf die russischen Truppenbewegungen nahe der ukrainischen Grenze hat die Nato schwere Vorwürfe gegen Moskau erhoben. Die "destabilisierenden Maßnahmen von Seiten Russlands" unterminierten alle Bemühungen, die Spannungen im Rahmen des von der OSZE vermittelten Waffenstillstandsabkommens vom Juli 2020 "zu deeskalieren", sagte ein Nato-Sprecher der "Welt". Das Bündnis werde "weiterhin die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine unterstützen". 

Nawalny: Gesundheitszustand im Straflager weiter verschlechtert

Der im Straflager inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny hat eine weitere Verschlechterung seines Gesundheitszustands beklagt. Man habe ihm 38,1 Grad Fieber sowie "starken Husten" attestiert - seinen vor einigen Tagen begonnen Hungerstreik werde er trotzdem fortsetzen, hieß es am Montag auf Nawalnys Instagram-Account. Bereits drei seiner Mitgefangenen seien wegen Tuberkulose in ein Krankenhaus gebracht worden. Am Abend wurde bekannt, dass der Oppositionelle medizinische Hilfe bekommen habe.

Fast 130 Tote nach Unwettern in Indonesien

In Indonesien ist die Zahl der Todesopfer nach den Überschwemmungen und Erdrutschen im Osten des Inselreiches gestiegen. Die Behörden gaben sie heute früh mit 128 an. Mindestens 72 Menschen wurden noch vermisst, nachdem der Zyklon Seroja die Provinz Ost-Nusa-Tenggara heimgesucht hatte.

Nordkorea nimmt nicht an Olympischen Spielen in Tokio teil

Nordkorea hat angekündigt, keine Athleten zu den Olympischen Sommerspielen in Tokio zu schicken. Das nordkoreanische Olympische Komitee habe entschieden, "nicht an den 32. Olympischen Spielen teilzunehmen, um die Athleten vor der weltweiten Gesundheitskrise zu schützen, die durch Covid-19 ausgelöst wurde", hieß es am Montag auf einer vom nordkoreanischen Sportministerium betriebenen Website.

Weitere Felsspalte nach Vulkanausbruch in Island – Tausende Schaulustige bewundern Naturspektakel

Mehr als zwei Wochen nach seinem Ausbruch hat sich in einem Vulkan in Island eine neue Felsspalte aufgetan. Die rund 200 Meter lange Spalte sei etwa einen Kilometer von der Stelle entfernt, an welcher der Vulkan zuerst ausgebrochen sei, teilte die isländische Meteorologiebehörde am Montag mit. Im Fernsehen war zu sehen, wie Lava aus der Felsöffnung sprudelte.

Geflügelpest bedroht Betriebe – Virus diesmal offenbar aggressiver

Die seit einigen Monaten in Deutschland aufgetretene Geflügelpest hat bereits größeren Schaden angerichtet als der letzte große Ausbruch 2016/2017. "Der Virus scheint diesmal deutlich aggressiver zu sein, was die Geflügelhalter sehr stark besorgt", sagte Katharina Standke, Geschäftsführerin des Geflügelwirtschaftsverbandes Brandenburg. Bislang mussten bundesweit bereits 1,8 Millionen Tiere getötet werden, damals waren es insgesamt 1,2 Millionen.

Was heute wichtig wird

Das sind die wichtigsten Themen und Termine des Tages:

Das Saarland öffnet – mit Schnelltestpflicht

Erstmals geht ein ganzes Bundesland als Corona-Modellprojekt an den Start: Im Saarland dürfen ab heute Außengastronomie, Kinos, Theater, Fitnessstudios und Tennishallen wieder öffnen. Voraussetzung für Gäste und Nutzer ist meist ein negativer Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Zudem können sich im Freien bis zu zehn Personen treffen, wenn sie negativ getestet worden sind.

Treffen zum Atomabkommen mit dem Iran unter neuen Vorzeichen

Unter neuen Vorzeichen kommt es heute in Wien zu einem Treffen von Spitzendiplomaten, um doch noch das Atomabkommen mit dem Iran zu retten. Das Ziel der Beratungen ist ein Fahrplan, der die Rückkehr der USA zu der Vereinbarung von 2015 ebnen und den Iran zur erneuten Einhaltung der Auflagen motivieren soll. Die Runde der verbliebenen Partner - Russland, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland - ist der erste Dialog mit dem Iran seit der Amtsübernahme von US-Präsident Joe Biden.

EU-Spitzen reisen zu Gespräch mit Erdogan in die Türkei

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel reisen heute zu einem Gespräch mit dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan nach Ankara. Geplant ist zudem, dass die beiden EU-Spitzen mit Vertretern von Organisationen der Vereinten Nationen und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zusammenkommen. Bei diesem Treffen dürfte es vor allem um die zukünftige Unterstützung der syrischen Flüchtlinge in der Türkei, aber auch um den jüngsten Austritt der Türkei aus einem Abkommen zum Schutz von Frauen gehen.

Tödlicher Raserunfall in Bayern – Gericht verkündet Urteil

Nach einem tödlichen Raserunfall will das Landgericht Ingolstadt heute (15.30 Uhr) das Urteil gegen einen 24 Jahre alten Autofahrer verkünden. Der Mann hatte im Oktober 2019 auf der Autobahn 9 in Bayern den Wagen eines voranfahrenden Mannes auf der Überholspur derart gerammt, dass der 22-Jährige am Steuer sofort tot war. Nach den Ermittlungen war der Angeklagte mit mehr als 200 Stundenkilometern auf der Fernstraße unterwegs, obwohl in diesem Bereich nur Tempo 100 erlaubt war.

Angeschlagener BVB vor schwerer Aufgabe in Manchester

Borussia Dortmund geht heute angeschlagen in das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League (21 Uhr/DAZN) bei Manchester City. Nach dem bitteren 1:2 daheim gegen Eintracht Frankfurt in der Fußball-Bundesliga herrscht beim Revierclub schlechte Stimmung. Zudem gilt der BVB vor dem Duell mit dem souveränen Tabellenführer der englischen Premier League um den deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan als krasser Außenseiter.

Liverpool hat bei Real Madrid die erste Chance zur Revanche für 2018

Der englische Fußballmeister FC Liverpool trifft im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League heute (21 Uhr/Sky) erstmals seit dem verlorenen Endspiel von 2018 auf Real Madrid. Das Team von Coach Jürgen Klopp hat seine lange Krise vorerst überwunden. Nach dem starken 3:0-Ligasieg beim FC Arsenal wollen die Reds den neu gewonnen Schwung nach Madrid mitnehmen, um sich dort eine gute Ausgangslage für das Rückspiel in Anfield am 14. April zu schaffen.

Schalke legt Geschäftszahlen vor: Finanzieller Ausblick ist düster

Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist Schalke 04 legt heute (13 Uhr) seine Geschäftszahlen für das Jahr 2020 vor. Bereits bekannt ist, dass der Umsatz des Konzerns im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres um etwa ein Drittel auf rund 102 Millionen Euro eingebrochen ist und erneut ein Verlust verbucht werden musste.

Weitere Nachrichten lesen Sie hier bei stern.de.  Wir wünschen Ihnen einen guten Start in den Tag.

Ihre stern-Redaktion

DPA · AFP
anb

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos