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die republikanische Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene aus Georgia ist eine glühende Anhängerin von Ex-Präsident Donald Trump. Seit Januar sitzt sie im Repräsentantenhaus und sorgt dort mit aggressivem Auftreten immer wieder für Empörung. Greene verbreitete als QAnon-Anhängerin wilde Verschwörungstheorien und zeigte sogar Unterstützung für Gewaltfantasien gegen prominente US-Demokraten wie Nancy Pelosi, Sprecherin der Abgeordnetenkammer.
Jetzt ist die 46-Jährige auf Betreiben der Demokraten aus den Kongressausschüssen für Bildung und Haushalt geworfen worden. Das ist ein deutliches Zeichen, auch wenn sie weiterhin Abgeordnete bleibt. Sie ganz aus der Fraktion zu entfernen, trauten sich die Republikaner nicht. 233 stimmten für den Rauswurf, 199 dagegen. Nur elf republikanische Abgeordnete schlossen sich den demokratischen Votum an. Zuvor hatte der einflussreiche Anführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell die Äußerungen Greenes als "verrückte Lügen und Verschwörungstheorien" und als "Krebs für die Republikanische Partei" bezeichnet.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag
Wir haben für Sie zusammengefasst, was in der Nacht passiert ist:
Amtsenthebungsverfahren: Demokraten fordern Aussage Trumps unter Eid
Im Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump haben die Ankläger Ex-US-Präsidenten zu einer Aussage unter Eid aufgefordert. In einem Brief an Trump schrieb der demokratische Abgeordnete Jamie Raskin als oberster Ankläger: Dessen Anwälte hätten trotz „überwältigender Beweislast“ zahlreiche Vorwürfe zurückgewiesen. Deshalb sei eine persönliche Aussage nötig. Trumps Anwälte erklärten daraufhin, die Forderung der Demokraten sei lediglich ein Versuch, Aufmerksamkeit zu gewinnen. Das Verfahren gegen Trump sei „verfassungswidrig“. Er werde keinesfalls aussagen.
Johnson & Johnson beantragt US-Notfallzulassung für Corona-Impfstoff
Der US-Konzern Johnson & Johnson hat bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für seien Corona-Impfstoff beantragt. Die nötigen Dokumente seien der FDA übergeben worden, teilte der Konzern mit. Ein entsprechender Antrag bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA solle in den kommenden Wochen folgen. Der Impfstoff muss nur einmal gespritzt werden. Er bietet vier Wochen nach Verabreichung einen 66-prozentigen Schutz vor mittleren oder schweren Verläufen. Die Wirksamkeit bei schweren Erkrankungen liegt bei 85 Prozent.
London: Einreisende aus Hochrisikogebieten müssen in Hotel-Quarantäne
Um die Verbreitung neuer Coronavirus-Varianten zu verhindern, verpflichtet Großbritannien Einreisende aus mehr als 30 Ländern vom 15. Februar an zu zehn Tagen Quarantäne in Hotels. Es handele sich um Ankünfte aus Staaten, die als Hochrisikogebiete eingestuft werden, teilte das Gesundheitsministerium in London mit. Deutschland ist nicht betroffen, dafür Portugal, alle Staaten Südamerikas und des südlichen Afrika sowie die Vereinigten Arabischen Emirate. Alle anderen Einreisenden müssen sich wie bisher für zehn Tage selbst isolieren.
Hochwasserlage bleibt angespannt
Die Hochwasserlage bleibt in mehreren Bundesländern angespannt. Am Rhein in Köln wurde die Schifffahrt heute eingestellt. Die Hochwassermarke II von 8,30 Metern wurde am Nachmittag erreicht, im Laufe des Freitags rechnet die Stadt mit dem höchsten Stand. „Er wird über das Wochenende nicht wirklich sinken“, erklärte die Hochwasserschutzzentrale von Köln. Erst zum Wochenbeginn werde erwartet, dass die Fluten langsam zurückgehen. In Bonn waren im Zentrum die Uferbereiche auf beiden Seiten des Flusses überschwemmt.
Schüsse in Bergheim: ein Toter und zwei Schwerverletzte
Bei Schüssen auf drei Männer in Bergheim in Nordrhein-Westfalen ist am Abend ein 33-Jähriger ums Leben gekommen. Die beiden anderen Männer im Alter von 29 und 44 Jahren seien schwerstverletzt worden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Köln mit. Ein 43-Jähriger soll im Laufe eines Streits auf die drei Männer geschossen haben. Danach sei er geflohen. Kurze Zeit später nahmen Polizisten ihn in einem Taxi in der Nähe des Polizeipräsidiums in Köln fest. Eine Mordkommission ermittelt.
Was heute wichtig wird
Das sind die wichtigsten Themen und Termine des Tages:
Kremlkritiker Nawalny in Russland erneut vor Gericht
Nur wenige Tage nach seiner Verurteilung zu mehreren Jahren Straflager steht der Kremlkritiker Alexej Nawalny in Russland erneut vor Gericht. Weil er einen Weltkriegsveteranen beleidigt haben soll, drohen ihm eine Geldstrafe oder Zwangsarbeit. Nawalny hatte im vergangenen Sommer ein in den Staatsmedien ausgestrahltes Video kritisiert, in dem mehrere Bürger sich für eine Verfassungsänderung aussprachen.
EU-Außenbeauftragter will in Moskau Freilassung Nawalnys fordern
Inmitten konfliktbeladener Beziehungen will sich der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Freitag in Moskau mit Außenminister Sergej Lawrow treffen. Es handelt sich um den ersten Besuch eines EU-Chefdiplomaten in der russischen Hauptstadt seit fast vier Jahren. Bei dem bereits länger geplanten Treffen will Borrell noch einmal die Freilassung des Kremlkritikers Alexej Nawalny fordern. Sollte es erwartungsgemäß keine zufriedenstellende Reaktion geben, dürften bald neue EU-Sanktionen gegen Russland geplant werden.
Putschversuch-Prozess in Türkei gegen Osman Kavala geht weiter
In der Türkei wird am Freitag der Prozess gegen den seit mehreren Jahren inhaftierten Kulturförderer Osman Kavala wegen Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Putschversuch 2016 fortgesetzt. Das Gericht werde voraussichtlich über die Zusammenlegung des Prozesses mit dem sogenannten Gezi-Verfahren entscheiden, sagte der Anwalt Kavalas, Ilkan Koyuncu, der Deutschen Presse-Agentur.
Bürger diskutieren bis Sonntag digital über Endlager-Suche
Wohin mit dem hochradioaktiven Atommüll in Deutschland? Und was zeichnet einen geeigneten Endlager-Standort aus? Über diese und ähnliche Fragen diskutieren bis Sonntag Bürger aus ganz Deutschland auf der digitalen Fachkonferenz Teilgebiete. Unter den mehr als 1600 Teilnehmern sind neben Privatpersonen auch Wissenschaftler sowie Vertreter von Kommunen, Verbänden und Organisationen.
Ehefrau getötet und Leiche im Müll entsorgt? Mordprozess beginnt
Weil er seine Ehefrau getötet und ihre Leiche im Müll entsorgt haben soll, steht ein 38 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Frankfurt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem deutschen Staatsangehörigen Mord aus Habgier und niedrigen Beweggründen vor. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte mit der Tat im Oktober 2019 den Weg für eine Beziehung mit einer anderen Frau frei machen wollte.
Missbrauchskomplex Münster: Plädoyers zu Mann aus Hannover erwartet
In einem von mehreren Prozessen im Missbrauchskomplex Münster werden am Landgericht Münster die Plädoyers erwartet. Angeklagt ist ein 50-jähriger Mann aus Hannover. Er soll den Ziehsohn des in einem anderen Verfahren angeklagten 27-jährigen Haupttäters schwer sexuell missbraucht haben. Laut den Ermittlungen soll es zu der Tat in einer Wohnung in Hannover gekommen sein. Der Prozess fand zum Schutz der Opfer weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Urteil im Vergewaltigungsprozess gegen Soldaten erwartet
Im Prozess um die Vergewaltigung zweier Soldatinnen auf dem Truppenübungsübungsplatz Todendorf (Kreis Plön) will das Landgericht Kiel am Freitag (11.00 Uhr) das Urteil verkünden. Angeklagt ist ein Unteroffizier der Bundeswehr. Der 32-Jährige bestreitet die Vorwürfe. Die Kieler Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess Ende Januar drei Jahre und sechs Monate Haft gefordert. Der Verteidiger beantragte Freispruch.
Khedira vor Bundesliga-Comeback: Hertha empfängt die Bayern
Zum Auftakt des 20. Spieltags steht Ex-Weltmeister Sami Khedira bei Hertha BSC vor seinem Comeback nach über zehn Jahren in der Fußball-Bundesliga. Fünf Tage nach der Verpflichtung des 33-Jährigen ließ Trainer Pal Dardai allerdings offen, ob und ab wann er Khedira gegen den FC Bayern München am Freitag (20.00 Uhr/DAZN) bringen könnte. Die Berliner warten seit fünf Spielen auf einen Sieg und rutschten nach zuletzt drei Niederlagen in Serie auf Platz 15 ab.
Ski-Asse bestreiten Abfahrt in Garmisch - Dreßen als Vorläufer
Kurz vor Beginn der WM testen die alpinen Ski-Asse bei der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen nochmals ihre Form. Beim Heim-Event am Freitag (11.30 Uhr) wollen Romed Baumann und Andreas Sander wie zuletzt in Kitzbühel das Podium attackieren - und diesmal erfolgreich sein. Baumann hatte vor sechs Jahren, damals noch als Österreicher, auf der Kandahar als Zweiter sein bislang letztes Podest im Weltcup erreicht.
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