Die USA dringen weiter auf ein militärisches Engagement Deutschlands im Irak. Wie die "Berliner Zeitung berichtet, habe US- Verteidigungsminister Donald Rumsfeld seinen Kollegen Franz Josef Jung (CDU) gebeten, dass sich die Bundeswehr in Bagdad an der Ausbildung irakischer Streitkräfte beteiligen möge. Die Bitte folgte dem Regierungswechsel in Berlin, sei jedoch abgelehnt worden.
Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte eine Beteiligung am Irak-Krieg wie auch die spätere Entsendung von Soldaten in das arabische Land vehement abgelehnt. Auch die Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel sei angesichts Rumsfelds Drängen hart geblieben. Eine Beteiligung an der Ausbildung irakischer Streitkräfte im Irak sei als Einstieg in eine größere Beteiligung an der US-geführten Mission im Irak zu werten, habe es in Regierungskreisen geheißen.
Wenn man dem Wunsch Washingtons nachkomme, wäre dies "der kleine Finger, dem die ganze Hand folgt". Die Nato hatte vor zwei Jahren Ausbildungshilfe für die irakischen Streitkräfte beschlossen. Seither wurden 1000 Offiziere in Bagdad geschult und weitere 500 in Europa, auch an der Hamburger Führungsakademie der Bundeswehr. In den Vereinigten Arabischen Emiraten trainieren deutsche Soldaten zudem irakische Pioniere.