Stephan Mayer "Geht ihm nicht gut": Markus Söder nennt Rücktritt von CSU-Generalsekretär "menschliche Tragödie"

Video: Söder: Rücktritt von Generalsekretär Mayer ist menschliche Tragödie
STORY: HINWEIS: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet. O-Ton Markus Söder (CSU), Parteichef: "Heute ist ein bitterer Tag. Ich bin auch persönlich sehr betroffen. Ich hatte gestern mit Stephan Mayer ein sehr langes und auch ein sehr menschliches Gespräch, an dem auch Alexander Dobrindt teilnahm, der auch jemand ist, der ihn seit vielen, vielen Jahren genau kennt. In diesem Gespräch mit Stephan Mayer hat er mich eindringlich gebeten, ihn aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Generalsekretär zu entbinden. Es geht ihm tatsächlich nicht gut. Offenkundig hat es nach einer Berichterstattung eines oder mehrere Gespräche gegeben, das lässt sich aus meiner Sicht nicht ganz klären, zwischen dem Generalsekretär Stephan Mayer und einem Journalisten. Ich sage es ausdrücklich und ganz klar: Die dabei wohl gefallenen Worte sind in keinster Weise zu akzeptieren, sind völlig unangemessen und auch ein indiskutabler Stil. Das hat Stefan Mayer mir gestern so gesehen, hat gesagt, wenn das so gefallen sei, er könne sich da nicht genau dran erinnern, aber wenn es so sei, dann sehe er rückblickend das auch so. Er hat sich dafür jedenfalls gestern schriftlich ausdrücklich entschuldigt. Ich werde heute noch eine Schalte des CSU-Präsidiums machen, wo es noch keine Entscheidung über die Nachfolge gibt. Aber die Nachfolge wird natürlich zeitnah entschieden werden, denn wir wollen rasch handlungsfähig sein.”
CSU-Chef Markus Söder hat die Umstände um den Rücktritt von CSU-Generalsekretär Stephan Mayer als "menschliche Tragödie" bezeichnet. Allerdings kritisierte er auch die Wortwahl des Parteikollegen gegenüber einem "Bunte"-Reporter.

CSU-Chef Markus Söder hat den Rücktritt von Generalsekretär Stephan Mayer als "menschliche Tragödie" bezeichnet. "Heute ist ein bitterer Tag – ich bin auch persönlich sehr betroffen", sagte Söder in München. Er kündigte an, dass die Nachfolge "zeitnah" geklärt werden solle. Mit dem CSU-Präsidium wolle er sich noch am Mittwoch in einer Telefonschalte austauschen.

"Geht ihm tatsächlich nicht gut"

Söder bekräftigte Mayers eigene Darstellung, dass der überraschende Rücktritt am Dienstag aus gesundheitlichen Gründen erfolgt sei. "Es geht ihm tatsächlich nicht gut." Dabei lobte Söder die bisherige Arbeit des erst seit Februar amtierenden Generalsekretärs als "exzellent". "Wir waren alle überzeugt, ein gutes Team zu bilden", sagte er.

Gleichzeitig bestätigte Söder aber auch, dass Mayer einen Journalisten der Illustrierten "Bunte" verbal attackiert hatte. "Die dabei wohl gefallenen Worte sind in keinster Weise zu akzeptieren", so der bayerische Ministerpräsident.

Der Attacke Mayers war einer Berichterstattung der "Bunten" über ein angebliches uneheliches Kind Mayers vorangegangen. Mayer soll den Journalisten daraufhin angeschrien haben mit den Worten: "Ich werde Sie vernichten, ich werde Sie ausfindig machen, ich verfolge Sie bis ans Ende Ihres Lebens – ich verlange 200.000 Euro Schmerzensgeld, die müssen Sie mir noch heute überweisen."

"Man kann nicht eine Berichterstattung unterbinden"

Der so attackierte "Bunte"-Reporter Manfred Otzelberger sagte am Rande des Söder-Statements, Mayer habe ihn in einer Lautstärke attackiert, "die mich an einen Düsenjäger erinnert hat". Er habe Mayer vor seiner Berichterstattung die Gelegenheit gegeben, auf seine Fragen zu reagieren.

Es habe von Mayer aber keine Reaktion gegeben, dafür habe er am nächsten Tag einen Brief eines Medienanwalts geschickt, sagte Otzelberger. Mayer habe es schlicht und einfach abgelehnt, seine Fragen zu beantworten. "Man kann nicht eine Berichterstattung unterbinden", sagte Otzelberger.

AFP
nik