Es war ein Rekordstart: Disneys eigener Streamingdienst Disney+ ist am 12. November in drei Ländern (USA, Kanada und Niederlanden) gestartet und konnte innerhalb von 24 Stunden zehn Millionen Abonnenten gewinnen. Zwar ist noch unklar, wie viele Kunden dem Dienst nach der siebentägigen Probephase treu bleiben. Dennoch ist die Zahl ein Meilenstein, schließlich hatten Branchenexperten so viele Kunden erst nach einem Jahr erwartet. Zumal der Dienst in vielen Märkten - darunter neben Deutschland auch Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien - erst im März 2020 startet.
Disney-Fans lassen sich einiges einfallen
Da Fans der Disney-Filme in weiten Teilen der Welt keine Möglichkeit haben, den Dienst zu abonnieren, versuchen sie über Umwege, an die exklusiven Inhalte zu kommen. Einigen gelingt das mit VPN-Diensten, die den Disney-Servern vorgaukeln, dass man sich scheinbar in den Niederlanden befindet, obwohl man in Wahrheit in einem deutschen Wohnzimmer sitzt. Das ist jedoch nicht nur technisch kompliziert, Disney hat auch schon angekündigt, dieser Praxis einen Riegel vorschieben zu wollen.
Allerdings dürfte den Micky-Maus-Konzern eine andere Tatsache deutlich mehr wurmen: Piraterie-Seiten erleben derzeit dank Disney+ einen großen Zulauf. Das Filesharing-Blog "TorrentFreak" berichtet, dass vor allem das Interesse an der dort exklusiv erhältlichen Star-Wars-Serie 'The Mandalorian' riesig ist. "Über die letzten zwei Tage wurde 'The Mandalorian' zur am meisten illegal heruntergeladenen Serie, mit Hunderttausenden Downloads und Streams, wenn nicht sogar mehr", heißt es in dem Bericht. "Damit ist es noch weit entfernt davon, das nächste 'Game of Thrones' zu werden, aber das Potenzial ist zweifellos da."
Disney versucht gegen die illegale Verbreitung seiner Inhalte im Netz vorzugehen - allerdings dürften die Erfolgs-Aussichten aufgrund des riesigen Interesses recht überschaubar sein: Aktuell gibt es in Deutschland etwa keinerlei legale Möglichkeit, an die Serie zu kommen.