Schon zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag ist die nächste Untersuchung fällig, die U2. Viele Eltern lassen ihr Neugeborenes gleich in der Klinik noch einmal gründlich durchchecken. Dann können Sie beruhigt nach Hause gehen. Als erstes sieht sich der Kinderarzt das nackte Baby genau an: Wie hält es den Kopf? Wie sieht seine Haut aus? Wie bewegt es sich? Wie schnell atmet es? Wie stark sind seine Muskeln angespannt? So bemerkt er krankhafte Bewegungsmuster, Atemstörungen und mögliche Fehlbildungen. Der Arzt überprüft das Hüftgelenk Je früher die Therapie beginnt, desto erfolgreicher verläuft sie. So lautet die Grundregel bei fehlgebildeten Hüften. Der Kinderarzt schaut sich daher genau an, ob das Hüftgelenk des Babys auffällig ist. Ist das der Fall, wird er es noch mit dem Ultraschallgerät untersuchen. Das macht er auch, wenn das Kind zu früh geboren wurde, besonders zart ist oder es in der engeren Familie Fälle von Hüftdysplasie gegeben hat. Ansonsten untersucht er die Hüften spätestens bei der U3 mit Ultraschall. Stellt er eine Fehlbildung der Hüfte fest, wird er für eine schnelle Behandlung sorgen. Das Kind muss dann wahrscheinlich eine Spreizhose tragen. Das lohnt sich: Mehr als 90 Prozent der so behandelten Kinder haben später keine Probleme mit den Hüften. Hörtest und Blutabnahme Außerdem sollten bei allen Neugeborenen in den ersten Lebenstagen ein apparativer Hörtest durchgeführt werden, um eine angeborene Hörstörung sofort zu erkennen und frühzeitig zu behandeln. Die Untersuchungen werden als OAE oder AABR bezeichnet, ihr Ergebnis wird im Untersuchungsheft dokumentiert. Aus der Ferse oder dem Handrücken nimmt der Arzt dem Neugeborenen schließlich ein paar Tropfen Blut ab. So kann ein Labor prüfen, ob der Stoffwechsel in Ordnung ist und die Schilddrüse richtig arbeitet. Auch hier gilt es, Stoffwechselstörungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, deshalb sollte der Test möglichst früh, das heißt nach der 36. Lebensstunde, entnommen werden. Um Karies oder die Knochenkrankheit Rachitis zu vermeiden, empfiehlt der Arzt die Gabe von Vitamin D und Fluor. Außerdem verabreicht er - wie bei der U1 - Vitamin K für eine bessere Blutgerinnung.