Die Meldungen im Kurz-Überblick:
- Cristiano Ronaldo hat an Kathryn Mayorga gezahlt (19.30 Uhr)
- Saarbrücken: Mann droht in Jobcenter mit Waffengewalt (19.02 Uhr)
- Geiselnahme in Brasilien: Geiselnehmer von Polizei erschossen (14.53 Uhr)
- Open Arms: Migranten springen von Rettungsschiff ins Mittelmeer (13.27 Uhr)
- Mitarbeiter des britischen Außenministeriums in China vermisst (10.37 Uhr)
Die News des Tages im stern-Ticker:
+++ 21.17 Uhr: Italienischer Regierungschef Conte hat Rücktritt eingereicht +++
Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte hat angesichts der Krise der Populisten-Koalition aus rechter Lega und Fünf-Sterne-Bewegung seinen Rücktritt eingereicht. Das erklärte das Büro von Staatspräsident Sergio Mattarella am Abend.
+++ 19.30 Uhr: Vergewaltigungsvorwürfe: Cristiano Ronaldos Anwälte räumen Zahlung an Mayorga ein +++
Die Anwälte von Cristiano Ronaldo haben bestätigt, dass im Fall der Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Fußballstar Geld an die Klägerin geflossen ist. Wie aus Gerichtsdokumenten der Anwälte hervorgeht, zahlte Ronaldo im Rahmen einer Vereinbarung aus dem Jahr 2010 insgesamt 375.000 US-Dollar an Kathryn Mayorga. Die Amerikanerin hatte in der Vergangenheit von einer Art Schweigegeld gesprochen, das an sie gezahlt worden sei. Mayorga beschuldigt Ronaldo, sie 2009 in Las Vegas vergewaltigt zu haben. Ronaldo hat das stets zurückgewiesen. Der Portugiese äußerte sich in den vergangenen Monaten nur sehr selten zu dem Fall, im vergangenen Jahr schrieb er auf Twitter, er habe ein "reines Gewissen". Sein Anwalt Peter Christiansen hatte erklärt, was in der US-Wüstenstadt zwischen den beiden vorfiel, sei dem Sportler zufolge einvernehmlich gewesen.
Mayorga hatte die mutmaßliche Vergewaltigung bereits direkt im Anschluss am 13. Juni 2009 bei der Polizei angezeigt, damals aber weder den Namen Ronaldos noch einen Ort genannt. Im Jahr 2010 einigten sich die Anwälte beider Seiten laut Staatsanwaltschaft außergerichtlich. Ronaldos Anwälte erklärten in den Gerichtsdokumenten, der Fußballstar und Mayorga seien die Vereinbarung eingegangen, um "Vertraulichkeit zu wahren" und einen "öffentlichen und kostspieligen Rechtsstreit zu vermeiden". Mayorgas Anwälte wollen vor Gericht erreichen, dass die Vereinbarung für ungültig erklärt wird. Sie argumentieren, dass sie zum Zeitpunkt der Zustimmung traumatisiert gewesen sei.
+++ 19.14 Uhr: Rauchbomben bei Filmdreh bringen 15 Menschen ins Krankenhaus +++
Nach dem Einsatz von Rauchbomben bei einem Filmdreh in Hürth bei Köln sind 15 Menschen ins Krankenhaus gebracht worden. Bei der Produktion in den Räumen der Malzfabrik wurden nach Angaben der Feuerwehr "raucherzeugende Produkte für Filmeffekte" gezündet. Danach klagten die 14 Darsteller und Mitglieder der Filmcrew sowie ein weiterer Angestellter über Übelkeit und Erbrechen. Die "Bild"-Zeitung hatte zuerst über den Vorfall berichtet.
Aber schon der Gang ins Freie und die "Frischluftzufuhr" hätte allen Betroffenen Erleichterung verschafft, teilte die Feuerwehr mit. Die Einsatzkräfte waren mit sieben Rettungswagen und einem Notarztwagen am Ort. Nach Rücksprache mit der Giftnotrufzentrale wurden alle Betroffenen zu Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Der Dreh musste abgebrochen werden. Was gerade gedreht wurde, war unbekannt.
+++ 19.02 Uhr: Saarbrücken: Mann droht in Jobcenter mit Waffengewalt +++
Ein Mann hat in einem Jobcenter in Saarbrücken mit Waffengewalt gedroht und ist nach einem Großeinsatz der Polizei festgenommen worden. Laut Polizei hatte der 61-Jährige am Dienstag einer Mitarbeiterin im Amt gesagt, dass er mit einer Waffe und einer Explosion Schaden anrichten werde. Zuvor hatte sich der Mann den Angaben zufolge über Finanzangelegenheiten geärgert. Nachdem er das Jobcenter verlassen hatte, schlug die Mitarbeiterin Alarm. Es kam zu einem Einsatz mit 80 Polizisten, einer SEK-Einheit und einer Hundestaffel. Nachdem der Mann gefunden und festgenommen wurde, wurde seine Wohnung durchsucht - Verdächtiges sei dabei nicht gefunden worden, hieß es. Der Mann muss sich nun wegen des Verdachts der Androhung einer Straftat verantworten. Die Ermittlungen zur Motivlage dauerten am Dienstagabend noch an. Zudem stehe eine ärztliche Bewertung des Gesundheitszustands des Mannes aus.
+++ 18.56 Uhr: Behörden warnen vor nicht zugelassenen Defibrillatoren +++
Mehrere Bundesländer warnen vor Risiken durch nicht zugelassene Herznotfallgeräte eines niederländischen Herstellers. Betroffen seien Defibrillatoren der Marke Telefunken AED Modell FA1 und HR1 des Herstellers Defiteq International B.V., teilte das niedersächsische Sozialministerium in Hannover am Dienstag mit. Es werde allen Betreibern dringend geraten, die Geräte auszutauschen und nicht anzuwenden. In den vergangenen Tagen hatten auch andere Bundesländer solche Warnungen verbreitet.
Defibrillatoren werden häufig an öffentlichen Plätzen aufgestellt. Im Fall eines Herzstillstandes können Laien mit ihnen möglichst früh Erste Hilfe leisten.
Der Hersteller bringe seit Juli 2016 die Geräte ohne das europäische Sicherheitszertifikat CE unrechtmäßig in den Verkehr, hatte das baden-württembergische Sozialministerium in Stuttgart mitgeteilt. Aus den Niederlanden sei nun die Warnung gekommen, dass die Firma die Technik weiterhin produziert und mit gefälschten Bescheinigungen verkauft habe. Die Geräte seien zwar zurückgerufen worden, es gebe aber keine lückenlosen Informationen über den Vertrieb.
+++ 18.40 Uhr: Tote bei Hubschrauberabsturz offenbar Russen und Grieche +++
Bei einem Hubschrauberunglück vor der griechischen Insel Poros sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Der Hubschrauber stürzte nach Behördenangaben am Dienstag kurz nach dem Start vom Dorf Galata an der gegenüberliegenden Festlandküste in eine Hochspannungsleitung und fiel anschließend ins Meer. Einem Sprecher der Küstenwache zufolge waren insgesamt drei Menschen an Bord, darunter ein griechischer Pilot. ANA meldete, bei den zwei Passagieren habe es sich um Russen gehandelt.
+++ 18.32 Uhr: Produzenten nennen Titel des 25. "James Bond"-Films +++
Der 25. James-Bond-Film, der bisher unter dem Arbeitstitel "Bond 25" geführt wurde, heißt "No Time To Die". Das gaben die Produzenten des neuen Agentenabenteuers auf der offiziellen 007-Webseite und in sozialen Medien bekannt. Dazu veröffentlichten sie ein kurzes Video mit Hauptdarsteller Daniel Craig. "No Time To Die" soll am 3. April 2020 in Großbritannien starten. Der deutsche Kinostart ist für den 9. April geplant. Es wird erwartet, dass der Film für den deutschen Markt noch einen deutschen Titel bekommt.
Die Dreharbeiten für den Film, in dem neben Craig auch Oscar-Gewinner Rami Malek ("Bohemian Rhapsody"), Lashana Lynch ("Captain Marvel") und Rückkehrerin Léa Seydoux aus dem letzten Bond-Film "Spectre" (2015) mitspielen, laufen bereits seit einigen Monaten. Regie führt der US-Amerikaner Cary Joji Fukunaga. Nach Drehs in Norwegen und London laufen derzeit die Vorbereitungen für Filmarbeiten im italienischen Matera. "No Time To Die" wird voraussichtlich Craigs letzter Einsatz als Geheimagent sein.
+++ 18.02 Uhr: Angeklagter in Chemnitz beteuert Unschuld +++
Kurz vor dem erwarteten Urteil im Prozess um tödliche Messerstiche in Chemnitz hat der Angeklagte einem Bericht zufolge seine Unschuld beteuert. Der in U-Haft sitzende Syrer habe in einem ZDF-Telefoninterview bestritten, den Chemnitzer Daniel H. im August 2018 erstochen zu haben, teilt der Sender mit. "Ich schwöre bei meiner Mutter, ich habe ihn nicht angefasst. Ich habe überhaupt nicht das Messer angefasst", sagte Alaa S. demnach.
In dem seit knapp fünf Monaten laufenden Prozess vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Chemnitz hatte der Syrer geschwiegen. Der Mann ist wegen gemeinschaftlichen Totschlags angeklagt. Nach einem flüchtigen mutmaßlichen Mittäter wird nach wie vor gesucht. Der tödliche Messerangriff auf Daniel H. und in dessen Folge rassistische Demonstrationen und Übergriffe hatten Chemnitz und Deutschland im vergangenen Jahr aufgewühlt.
+++ 17.40 Uhr: Mehr als 50 Menschen in Südspanien wegen Listeriose im Krankenhaus +++
Wegen eines Listeriose-Ausbruchs sind in Südspanien 53 Menschen ins Krankenhaus gebracht worden, darunter 18 Schwangere und zwei Neugeborene. Eine 90-jährige Patientin starb in Sevilla im Krankenhaus an der Infektionskrankheit, wie die Behörden mitteilten. Insgesamt gab es 114 bestätigte Fälle von Listeriose. Die Verbraucherschutzorganisation Facua erklärte, zwei Schwangere hätten nach dem Verzehr von möglicherweise verseuchtem Hackbraten ihre ungeborenen Kinder verloren. Von dem Listeriose-Ausbruch ist fast ausschließlich die Region Andalusien betroffen. Die Regionalregierung warnte in der vergangenen Woche vor Hackbraten der Firma Magrudis in der Regionalhauptstadt Sevilla. Das Unternehmen wurde geschlossen und die Ware zurückgerufen. Listeriose ist eine bakterielle Infektion. Die meisten Menschen erkranken auch nach dem Verzehr von mit Listerien befallenen Lebensmitteln nicht. Allerdings ist die Infektion für alte Menschen, Schwangere, Diabetes- und Krebspatienten gefährlich.
+++ 17.19 Uhr: Verletzte bei Zusammenstoß von Fähre und Jacht vor Sizilien +++
Beim Zusammenstoß einer Fähre mit einer Jacht sind im Mittelmeer nördlich Siziliens fünf Menschen verletzt worden, einer von ihnen schwer. An Bord der Fähre seien etwa 350 Touristen gewesen, meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Bei den Verletzten handelte es sich um Passagiere der Fähre, auf der Jacht wurde niemand verletzt. Der Schwerverletzte wurde per Hubschrauber in eine Klinik in Messina auf Sizilien geflogen. Die Unfallursache war zunächst noch nicht bekannt.
+++ 16.52 Uhr: Privathubschrauber stürzt vor griechischer Insel Poros ins Meer +++
Vor der griechischen Insel Poros südlich von Athen ist ein Privathubschrauber ins Meer gestürzt. Der Hubschrauber sei gesunken, an Bord seien ein griechischer Pilot und zwei russische Passagiere gewesen, über deren Verbleib bisher keine Erkenntnisse vorlägen, berichteten griechische Medien. Die Insel Poros sei seither ohne Strom, weil der Hubschrauber bei seinem Absturz die Stromleitung zwischen der Insel und dem Festland kappte, berichtete der griechische Nachrichtensender Skai unter Berufung auf den Bürgermeister von Poros. Der Helikopter-Service sei Bestandteil eines renommierten Hotels, hieß es.
+++ 16.39 Uhr: Merkel in Island: Handeln beim Klima am Ende günstiger als Nichtstun +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in Island mit den Regierungschefs Skandinaviens über Klimafragen gesprochen. Die skandinavischen Regierungsspitzen und sie seien sich darüber einig, dass der Klimawandel gerade in den nordischen Ländern, aber auch in Deutschland inzwischen sichtbar werde, sagte Merkel auf der Insel Videy bei Reykjavik. In Island habe man dies erst kürzlich dadurch gesehen, dass man sich von dem Gletscher Okjökull habe verabschieden müssen. "Der Preis des Nichtstuns wird mit Sicherheit höher sein als der Preis des Handelns", sagte Merkel.
Wissenschaftler hatten den Okjökull am Sonntag bei einer Abschiedszeremonie für tot erklärt, nachdem er bereits vor gut fünf Jahren seinen Status als Gletscher verloren hatte. Die Kanzlerin nahm am informellen Sommertreffen der skandinavischen Regierungschefs teil, die sie diesmal als Gast ihrer jährlichen Zusammenkunft eingeladen hatten.
+++ 16.22 Uhr: Großbritannien will in den meisten EU-Gremien nicht mehr mitmachen +++
Großbritannien will ab dem 1. September an den meisten EU-Sitzungen in Brüssel nicht mehr teilnehmen. Das Land werde die Europäische Union ohnehin zum 31. Oktober verlassen und wolle, wie von Premierminister Boris Johnson angekündigt, die Zeit seiner Mitarbeiter im nationalen Interesse sinnvoller einsetzen, erklärte die britische Regierung. Die EU-Sitzungen seien unglaublich arbeitsintensiv, erläuterte Brexit-Minister Stephen Barclay. Offizielle Begründung ist, dass sich die EU-Gremien schon jetzt meist mit der Zeit nach dem Brexit-Termin befassen. Es sei aber nicht die Absicht, das Funktionieren der EU zu behindern, hieß es weiter.
+++ 15.56 Uhr: Italiens Premier Conte kündigt Rücktritt an: Regierung "endet hier" +++
Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte hat die Regierung aus rechter Lega und populistischer Fünf-Sterne-Bewegung für beendet erklärt. "Die derzeitige Krise gefährdet unweigerlich die Arbeit der Regierung, welche hier endet", sagte Conte im Senat in Rom. Er kündigte seinen Rücktritt an. Conte werde sein Rücktrittsgesuch bei Staatspräsident Sergio Mattarella einreichen.
Italiens Innenminister Matteo Salvini hat sich gegen die Kritik verteidigt und ist zum Gegenangriff übergegangen. "Ich würde alles nochmal genauso machen, mit der großen Kraft eines freien Mannes", sagte der Chef der rechten Lega. Er wolle eine schnelle Neuwahl schon im Oktober. "Ich habe keine Angst vor dem Urteil der Italiener." Salvini hatte die Populistenallianz aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung vor gut zwei Wochen gesprengt und will dank guter Umfragewerte die Regierung übernehmen.
+++ 15.37 Uhr: Italiens Regierungschef nennt Salvini "verantwortungslos" +++
Zu Beginn seiner mit Spannung erwarteten Rede zur innenpolitischen Krise in Italien hat Ministerpräsident Giuseppe Conte den rechtsradikalen Innenminister Matteo Salvini als "verantwortungslos" kritisiert. Als Salvini am 8. August die regierende Koalition aufgekündigt habe, habe er dabei "seine eigenen Interessen und die seiner Partei", der Lega, verfolgt, sagte Conte vor dem Senat in Rom. Der Innenminister, der zugleich stellvertretender Regierungschef ist, habe Italien damit "schweren Risiken" ausgesetzt.
+++ 15.23 Uhr: Spanien schickt Marineschiff zur "Open Arms" - Ziel Mallorca +++
Die spanische Regierung wird ein Marineschiff zum vor der italienischen Insel Lampedusa liegenden Rettungsschiff "Open Arms" schicken. Die "Audaz" solle die "Open Arms" von dort bis zum Hafen von Palma de Mallorca begleiten, hieß es in einer Mitteilung. Das Schiff werde seit dem Morgen nahe der andalusischen Stadt Cádiz für die Überfahrt vorbereitet. Die Regierung in Madrid halte dies für die "angemessenste Lösung", hieß es.
Sie hatte der "Open Arms" nach einer wochenlangen Weigerung Italiens, die Migranten an Land zu lassen, am Montag den nächstgelegenen spanischen Hafen angeboten. Das sind Menorca oder Mallorca. Jedoch sah sich die NGO nicht in der Lage, in der prekären Lage an Bord allein noch tagelang quer über das Mittelmeer zu fahren.
+++ 14.53 Uhr: Geiselnahme in Brasilien: Geiselnehmer von Polizei erschossen +++
Die Polizei in der brasilianischen Millionenstadt Rio de Janeiro hat die Entführung eines Busses beendet. Der Geiselnehmer sei von einem Elite-Scharfschützen erschossen worden, als er das auf einer Brücke stehende Fahrzeug kurz verließ und wieder einsteigen wollte, berichtete das Portal G1 unter Berufung auf die Militärpolizei. Alle 37 Menschen an Bord des Busses seien unverletzt geblieben. Der Mann habe eine Spielzeugwaffe gehabt, hieß es. Sein Motiv war zunächst nicht bekannt.
Der Bewaffnete hatte den Bus am frühen Morgen auf einer stark befahrenen Brücke in seine Gewalt gebracht. Beamte verhandelten den Berichten zufolge mehr als drei Stunden mit ihm. In der Zeit habe er fünf bis sechs Geiseln freigelassen, hieß es. Über die Zahl der Passagiere hatte es widersprüchliche Angaben gegeben. Die Brücke war stundenlang in beide Richtungen gesperrt.
+++ 14.19 Uhr: Scholz kandidiert mit Brandenburger SPD-Politikerin Geywitz für SPD-Vorsitz +++
Die Brandenburger SPD-Landespolitikerin Klara Geywitz will sich gemeinsam mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz um den SPD-Vorsitz bewerben. Dies kündigten Scholz und Geywitz am Dienstag in einer im Internet verbreiteten Erklärung an. Geywitz war von 2008 bis 2013 stellvertretende Vorsitzende der Brandenburger SPD, von 2013 bis 2017 war sie Generalsekretärin des Landesverbandes. Sie wollten als Tandem antreten "mit unseren unterschiedlichen Lebenswegen, unseren Erfahrungen und mit den verschiedenen Perspektiven, aus denen wir auf unser Land blicken, erklärten Geywitz und Scholz. "Gemeinsam wollen wir die SPD wieder stark machen."
Es gehe darum, "neue sozialdemokratische Antworten auf die neuen Zeiten zu finden". Dazu gehöre auch, als Partei wieder stärker in den Arbeits- und Lebenswelten der Bürger verankert zu sein. Scholz und Geywitz wollen sich am Mittwoch der Öffentlichkeit präsentieren.
+++ 13.57 Uhr: Senior-Bankräuber soll fast 13 Jahre in Haft +++
Für den Schuss auf einen Bankangestellten und drei Überfälle auf Hamburger Sparkassen soll ein 70 Jahre alter Mann für zwölf Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Das forderte die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht Hamburg. Der Oberstaatsanwalt beantragte zudem Sicherungsverwahrung für den Angeklagten. "Ich halte es für möglich, dass er dann immer noch in der Lage ist, körperlich zumindest, Raubüberfälle zu begehen", sagte Oberstaatsanwalt Lars Mahnke in seinem Plädoyer. Die Argumente sprächen dafür, dass weiterhin eine Gefahr von ihm ausgehen werde.
Der Deutsche ist angeklagt wegen schweren Raubes und versuchten Mordes. Bei einer der Taten soll er auf einen Mitarbeiter geschossen und ihn schwer verletzt haben. Der 70-Jährige hatte vor Gericht die Taten zugegeben, eine Tötungsabsicht aber bestritten. Bei seinen Raubzügen hatte er rund 25 000 Euro erbeutet.
+++ 13.50 Uhr: Brasilien: Bewaffneter nimmt Bus-Fahrgäste als Geiseln +++
In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro hat am Dienstag ein bewaffneter Mann mindestens 16 Fahrgäste eines Busses als Geiseln genommen. Der Bus sei auf einer Brücke zwischen Rio de Janeiro und der Nachbarstadt Niteroi zum Stehen gekommen, teilten die örtlichen Behörden mit. Mindestens sechs Menschen kamen demnach seit Beginn der Geiselnahme frei.
Zahlreiche stark bewaffnete Polizisten umstellten den Bus und verhandelten mit dem Geiselnehmer. Laut dem Nachrichtenportal "G1" war der Mann mit einer Schusswaffe und Benzin bewaffnet. Berichten zufolge war der Mann gegen 05.30 Uhr morgens (10.30 Uhr MESZ) in den Bus gestiegen und hatte begonnen, die Fahrgäste zu bedrohen.
+++ 13.38 Uhr: Wetter: Donnerstag kehrt der Sommer zurück +++
Gewitter, Regen und Unwetter statt Freibadwetter und Sonnenschein: In den vergangenen Tagen hat sich der Sommermonat August eher kühl gezeigt. Doch das dürfte sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) schon bald wieder ändern. Dank des Hochs "Corina" kehrt der Sommer nach Deutschland zurück. Schon am Mittwoch beschränken sich Wolken- und Regenfelder vor allem auf den Südosten Deutschlands, wo die Temperaturen nicht über 17 bis 21 Grad hinaus steigen, so die Meteorologen. In anderen Teilen Deutschlands ist es dann bereits freundlicher mit 21 bis 25 Grad.
Von Donnerstag an verdient der Sommer dann wieder seinen Namen: Es soll viel Sonnenschein geben bei Höchstwerten zwischen 22 und 28 Grad am Donnerstag und 24 und 30 Grad am Freitag. Das taugt vielerorts auch offiziell für einen meteorologischen Sommertag, für den 25 Grad nötig sind. Auch die Nächte werden allmählich milder, hieß es. Für das Wochenende zeichne sich "Sonnenschein satt" bei weiter steigenden Temperaturen ab. Gewitterwolken drohen, wenn überhaupt, höchstens in den Alpen.
+++ 13.30 Uhr: Dresden: Wiederaufbau des Resdienzschlosses kostet 389 Millionen Euro +++
Für den Wiederaufbau und Ausbau des Dresdner Residenzschlosses rechnet das Land Sachsen mit rund 389 Millionen Euro Gesamtkosten. Der Bund beteiligt sich nach Angaben vom Dienstag mit 29 Millionen Euro. Für die Rekonstruktion der einstigen Residenz von Sachsens Kurfürsten und Königen wurden bisher 351 Millionen Euro ausgegeben. Allein rund 35 Millionen Euro wurden seit 2016 in die Wiederherstellung der Paraderäume investiert.
Die zur Hochzeit seines Sohnes mit einer Kaisertochter 1719 von August dem Starken prunkvoll eingerichteten Gemächer können ab 28. September besichtigt werden. Damit sei eine wichtige Etappe der Schlosssanierung abgeschlossen, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) beim Baustellenbesuch.
+++ 13.27 Uhr: Migranten springen von der "Open Arms" ins Mittelmeer +++
Die Lage auf dem spanischen Rettungsschiff "Open Arms" gerät außer Kontrolle. Mehrere Migranten sprangen am Dienstag ins Wasser und versuchten, die italienische Insel Lampedusa schwimmend zu erreichen. Neun Menschen seien ins Meer gesprungen, twitterte die Hilfsorganisation Proactiva Open Arms. Die Besatzung und die italienische Küstenwache versuchten, sie in Sicherheit zu bringen. Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, einige Migranten seien von der Küstenwache bei starkem Wellengang gerettet und an Land gebracht worden. Dort seien sie von Ärzten betreut worden.
Das Schiff ist seit fast drei Wochen auf dem Meer unterwegs und hatte zuletzt noch etwa 90 Menschen an Bord. Wie viele insgesamt ins Wasser sprangen, war zunächst unklar.
+++ 12.55 Uhr: EU-Ratschef reagiert kühl auf Johnson-Brief +++
EU-Ratschef Donald Tusk hat kühl auf den neuen Vorstoß des britischen Premierministers Boris Johnson zur Änderung des Brexit-Abkommens reagiert. Die Backstop-Klausel für Irland, die Johnson streichen will, sei eine Versicherung, dass auf der irischen Insel keine harte Grenze entstehe, schrieb Tusk am Dienstag auf Twitter. "Jene, die den Backstop ablehnen und keine realistische Alternative vorschlagen, unterstützen die Errichtung einer Grenze. Auch wenn sie das nicht zugeben."
Die EU besteht auf der Backstop genannten Notfallklausel, um Grenzkontrollen zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland auszuschließen. Denn eine Teilung der Insel durch eine harte Grenze könnte alte Konflikte in der ehemaligen Bürgerkriegsregion wieder aufflammen lassen.
+++ 12.41 Uhr: Falscher Professorentitel: Verfahren gegen AfD-Politiker Beck eingestellt +++
Ein Verfahren gegen den AfD-Europaabgeordneten Gunnar Beck wegen eines falschen Professorentitels ist nach einem Medienbericht eingestellt worden. Wie der Deutschlandfunk berichtet, begründete die Staatsanwaltschaft Düsseldorf die Entscheidung damit, dass Beck als Mitglied des Europäischen Parlamentes Immunität genieße und insofern ein Verfahrenshindernis bestehe.
Beck hatte sich im November vergangenen Jahres auf dem Magdeburger AfD-Parteitag als Kandidat für die Europawahl vorgestellt und laut Deutschlandfunk dabei angegeben, er sei "Professor und Fachanwalt für EU Recht in London". Inzwischen ist er Mitglied im Europaparlament. Allerdings hätte Beck demnach den Titel nicht einfach aus dem Ausland nach Deutschland übertragen und somit auch nicht führen dürfen.
+++ 12.30 Uhr: Klingbeil tritt nicht für SPD-Vorsitz an +++
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil will nicht für das Amt des Parteichefs kandidieren. "Ich selbst habe mich entschieden, dass ich nicht zu denen gehören werde, die auf der Bühne stehen und sich um den Parteivorsitz bewerben", sagte der 41-jährige Niedersachse in einem auf Twitter verbreiteten Video. Er brenne für die SPD und übernehme sehr gerne Verantwortung. Aber er habe keine Partnerin gefunden, mit der es zu 100 Prozent gepasst habe.
Er wolle als Generalsekretär für einen fairen und spannenden Wettbewerb sorgen, versprach Klingbeil. "Es sind jetzt viele wunderbare Menschen schon auf dem Platz, die sich entschieden haben, dass sie Parteivorsitzende werden wollen", sagte er. Die SPD könne selbstbewusst sein, sie gehe neue Wege und dürfe sich nicht von "den vielen klugen Ratschlägen" verrückt machen lassen.
+++ 12.23 Uhr: Verteidigungsministerium prüft Bundeswehreinsatz in deutschen Wäldern +++
Die Bundeswehr prüft einen Hilfseinsatz in deutschen Wäldern, um die vielerorts verheerende Borkenkäferplage einzudämmen. Dies teilte das Verteidigungsministerium in Berlin am Dienstag mit. Der Truppe lägen aus verschiedenen Regionen Anfragen vor, Amtshilfe zu leisten. Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bat darum, dass sich die Länder mit den militärischen Landeskommandos vor Ort in Verbindung setzen. Nötig seien "präzise Fachgespräche unter Beteiligung der Betroffenen".
Die deutschen Waldbesitzer sprechen wegen der aktuellen Borkenkäfer-Plage, vielen Sturmschäden und der langanhaltenden Dürre von einer "Jahrhundertkatastrophe" hierzulande und erwarten Milliardenkosten. Amtshilfe kann die Bundeswehr gemäß Artikel 35 Absatz 1 des Grundgesetzes leisten. Sie stellt keinen formellen Einsatz dar und ist auf technische Unterstützung wie Unterbringung, Versorgung oder Transport beschränkt.
+++ 12.16 Uhr: Retter suchen weiter nach vermissten Höhlenforschern in Polen +++
Die Suche nach den seit Samstag eingeschlossenen Höhlenforschern in Polen geht weiter. Es sei den Rettungskräften gelungen, mit Sprengstoff einen Durchgang in der Höhle im Tatra-Gebirge zu erweitern, hieß es am Dienstag in einem lokalen Medienbericht. Man sei dadurch mehrere Meter näher an die Stelle gekommen, an der die beiden Männer vermutet werden. Kontakt zu ihnen habe man aber nicht herstellen können. "Wenn sich die Belüftung nicht verschlechtert, werden wir einige Meter vorankommen und sehen, ob es mehr Informationen gibt", sagte Bergretter Jan Krzysztof.
Die erfahrenen Forscher sind in der Höhle Jaskinia Wielka Sniezna, der längsten und tiefsten Höhle des Gebirges, eingeschlossen. Wasser soll ihren Fluchtweg blockieren. Vier von ihren Kollegen war es gelungen, die Höhle zu verlassen. Sie verständigten die Behörden. Die Rettungskräfte arbeiten in engen und feuchten Gängen bei Temperaturen zwischen drei und fünf Grad Celsius.
+++ 11.51 Uhr: Bundesregierung sieht 5G durch staatlich unterstützte Hacker bedroht +++
Die Bundesregierung sieht beim Ausbau der neuen 5G-Mobilfunknetze staatliche Hackerangriffe als das größte Sicherheitsrisiko an. In einer Antwort an die EU-Kommission, die von dem Portal netzpolitik.org veröffentlicht wurde, heißt es, von Staaten gesteuerte Angreifer seien eine größere Bedrohung als organisierte Banden, einzelne Hacker oder versehentliche Systemausfälle.
Die EU-Kommission erstellt derzeit eine Risikobewertung für die Sicherheit der 5G-Netze in Europa und hat dazu die jeweiligen Einschätzungen der Mitgliedstaaten abgefragt. In der EU wird vor allem diskutiert, ob die Beteiligung des chinesischen Konzerns Huawei beim Aufbau des ein besonderes Risiko darstellt.
Huawei gehört zu den führenden Anbietern der 5G-Mobilfunktechnik, die unter anderem deutlich schnellere Datenübertragungsraten bringen soll. In den USA und auch in Deutschland sind die Chinesen aber zuletzt wegen Sicherheitsbedenken rund um Datennetzwerke unter Druck geraten. Die USA werfen Huawei vor, Spionage-Hintertüren in Produkte einzubauen und eng mit dem chinesischen Staat zusammenzuarbeiten. Einen konkreten Nachweis von Sicherheitslücken ist die US-Regierung bislang aber schuldig geblieben.
+++ 11.51 Uhr: Prozess wegen Sprengung von eigenem Haus in Darmstadt begonnen +++
Weil er sein eigenes Haus wegen einer drohenden Zwangsversteigerung gesprengt haben soll, muss sich seit Dienstag ein 60-Jähriger vor dem Landgericht im hessischen Darmstadt verantworten. Die Anklage wirft dem Mann unter anderem das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vor. Demnach soll der Mann im März 2019 sein Haus in Birkenau-Löhrbach zerstört haben, um einer Zwangsversteigerung zu entgehen. Dafür habe er Gas entzündet und einen Kraftstoff im Innern des Gebäudes verteilt.
Infolge der Explosion sei es zu einem Brand gekommen, das Haus sei bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Laut Staatsanwaltschaft soll der Mann ein selbst gebasteltes Bauteil mit zeitverzögertem Zündmechanismus benutzt haben. Es soll aus einem Schaltkreis mit zwei Batterien, einem Widerstand und einem an einem Streichholz gebundenen Draht bestanden haben. Bis Ende August sind für den Prozess zwei weitere Verhandlungstage angesetzt.
+++ 11.49 Uhr: Bayer verkauft Sparte Tiergesundheit für 7,6 Milliarden Dollar +++
Der Chemiekonzern Bayer verkauft seine Sparte Tiergesundheit für 7,6 Milliarden Dollar (knapp 6,9 Milliarden Euro). Käufer ist der US-Konzern Elanco Animal Health, wie Bayer am Dienstag in Leverkusen mitteilte. Die Beschäftigten der Sparte seien bis 2025 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt und würden zu vergleichbaren Konditionen weiterbeschäftigt.
+++ 11.46 Uhr: China warnt vor Erstarken von Terrorgruppen wie IS in Syrien +++
In Syrien droht nach den Worten des chinesischen Sonderbeauftragten Xie Xiaoyan ein Wiedererstarken von Terrororganisationen wie der Sunnitenmiliz Islamischer Staat (IS). "Das Problem ist nicht gelöst", sagte Xie am Dienstag nach einem Treffen mit dem UN-Syrienvermittler Geir Pedersen in Genf. "Terrorismus ist der gemeinsame Feind der Menschheit." Zu Angriffen des syrischen Militärs und seiner russischen Verbündeten in der Provinz Idlib, dem letzten großen Rebellengebiet, sagte Xie: "Der Kampf gegen die Terroristen muss fortgesetzt werden." Er berief sich bei den Informationen über die drohende Gefahr eines Erstarken der Terrorgruppen auf Diplomaten und Forschungsinstitute.
+++ 11.45 Uhr: Frau trägt jahrelang toten Zwilling im Bauch +++
Eine 17-jährige Inderin hat ihr Leben lang einen deformierten toten Fötus in sich getragen. Dabei handelte es sich um ihren eigenen Zwilling, wie Ärzte im Fachblatt "British Medical Journal" berichten. Die Masse im Bauch der Jugendlichen war demnach 30 Zentimeter lang und 16 Zentimeter breit und enthielt Haare, Knochen und Zähne. Einen solchen Fall hätten Ärzte weltweit noch nie bei einer erwachsenen Frau festgestellt, schreibt das Team um den Chirurgen Anil Kumar in der Stadt Patna.
Vor der Diagnose litt die Jugendliche unter Schmerzen und ihr Bauch war über fünf Jahre lang allmählich angeschwollen. Die Ärzte in Patna entfernten ihr nach einer Untersuchung die Masse. Im medizinischen Fachjargon sprechen Ärzte von "Foetus in foeto": Bei dem Phänomen, das bei 1 von 500.000 Lebendgeburten vorkommt, wird im Körper eines Zwillings ein deformierter Fötus gefunden. Meistens passiert das schon im Kindesalter. Bei Menschen im Alter über 15 Jahren waren dem Artikel zufolge vorher nur sieben Fälle dokumentiert, sämtlich bei Männern. Der älteste Patient war demnach 47 Jahre alt.
Der jungen Frau aus Indien geht es den Ärzten zufolge zwei Jahre nach dem Entfernen ihres fehlentwickelten Zwillings gut. "Ich war besorgt über den Klumpen in meinem Unterleib", wird sie in dem Artikel zitiert. "Aber nach der Operation fühle ich mich sehr gut, mein Bauch ist jetzt flach, und auch meine Eltern sind sehr glücklich."
+++ 11.43 Uhr: Umfrage: Öffentlich Beschäftigte oft Opfer von Übergriffen +++
Polizisten, Notärzte oder auch Busfahrer werden einer Umfrage zufolge im Dienst häufig beschimpft, behindert oder gar angegriffen. Insgesamt haben 48 Prozent der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes nach eigenen Angaben bei der Arbeit schon einmal einen Übergriff auf sich erlebt, wie aus einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Befragung des Instituts Forsa im Auftrag des Beamtenbunds dbb hervorgeht. Beleidigungen kamen dabei am häufigsten vor, bei 89 Prozent der Betroffenen. Es folgen Anschreien (68 Prozent), körperliches Bedrängen (31 Prozent) und Schläge (17 Prozent).
+++ 11.28 Uhr: Niederlande stolz auf wohl größtes Fahrradparkhaus der Welt +++
Platz für 12.500 Fahrräder auf drei Etagen - damit verfügt Utrecht nun nach eigenen Angaben über das größte Fahrradparkhaus der Welt. Dank seiner Lage direkt am Hauptbahnhof der viertgrößten Stadt der Niederlande könnten Reisende ganz bequem Zugfahrten und Fahrradfahren miteinander verbinden, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Infrastruktur, Stientje van Veldhoven. Mit der Fertigstellung der zweiten und letzten Baustufe des 350 Meter langen unterirdischen "Fahrradkellers" am Montag sei Tokio "vom Thron gestoßen" worden. Die Stadt verfüge über ein Fahrradparkhaus mit fast 10.000 Stellplätzen, berichtete der öffentlich-rechtliche TV-Sender NOS. Die Baukosten von rund 30 Millionen Euro wurden von der Gemeinde Utrecht, dem Staat sowie der Niederländischen Bahn und dem Infrastrukturunternehmen Pro Rail aufgebracht.
+++ 11.27 Uhr: Waldbrand auf Gran Canaria verliert an Zerstörungskraft +++
Der Waldbrand auf der spanischen Ferieninsel Gran Canaria hat über Nacht an Zerstörungskraft verloren. Der Wind habe nachgelassen, daher sei die Nacht zum Dienstag "entgegen unseren Erwartungen sehr gut verlaufen", sagte Behördenvertreter Antonio Morales dem Rundfunksender Cadena Ser. Auch der Regionalpräsident der Insel, Ángel Víctor Torres, sagte unter Berufung auf Experten vor Ort, der Brand habe "an Stärke verloren".
Das Naturschutzgebiet Inagua blieb von dem Brand verschont. Im Naturpark Tamadaba waren die Zerstörungen "geringer als wir zunächst befürchtet hatten", sagte Morales. Weil der Naturpark als "grüne Lunge der Insel" gilt, hatte die Umweltorganisation WWF am Montag von eienr Umwelt-Trägödie gesprochen. Durch den Brand, der am Samstag im Bergland von Gran Canaria ausgebrochen war, wurden nach Behördenangaben bereits rund 10.000 Hektar Waldgebiet zerstört.
+++ 11.10 Uhr: Verwaltungsgerichtshof: Kein Abschiebungsverbot nach Somalia +++
Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg sieht keine Gründe für ein generelles Verbot von Abschiebungen nach Somalia. Der 9. Senat gab mit einem am Dienstag veröffentlichten Urteil vom 17. Juli der Berufung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts (VG) Stuttgart statt. Es geht um einen Somalier, der 2016 nach Deutschland gekommen und dessen Asylantrag abgelehnt worden war.
Das VG Stuttgart war davon überzeugt, dass Rückkehrer nach Somalia wegen der dort herrschenden Lebensmittelknappheit einer Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt wären. Dem widersprach der VGH in Mannheim. Dem arbeitsfähigen und gesunden jungen Mann drohe im Falle der Rückführung in die Hauptstadt Mogadischu keine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung. Seit der vom VG zur Begründung herangezogenen Dürre im Jahr 2017 in Somalia habe sich die Situation deutlich verbessert. 2018 und 2019 habe es ergiebige Regenfälle gegeben. Gegen das Urteil wurde keine Revision zugelassen.
+++ 11.05 Uhr: Umwelthilfe wirft deutscher Autoindustrie verfehlte Modellpolitik vor +++
Die Deutsche Umwelthilfe hat der deutschen Autoindustrie drei Wochen vor der Branchenmesse IAA eine verfehlte Modellpolitik vorgeworfen. Der Geschäftsführer der Umwelthilfe, Jürgen Resch, sagte am Dienstag in Berlin, es gebe derzeit nur wenige rein elektrische Fahrzeuge auf dem Markt. Die deutschen Hersteller hätten im internationalen Vergleich einen großen Rückstand. Sie setzten statt dessen auf große und schwere Fahrzeuge mit viel Leistung – Resch sprach von "Monster-SUV". Dies sei ein "industriepolitisches Desaster". Die Bundesregierung müsse die Rahmenbedingungen ändern und die Hersteller zu einer "Radikalkur" zwingen. Die Deutsche Umwelthilfe hat mit Klagen schon in etlichen deutschen Städten Diesel-Fahrverbote durchgesetzt.
+++ 10.57 Uhr: Durch zahlreiche Feuer in Bolivien schon 471.000 Hektar Land zerstört +++
Durch zahlreiche Brände in Bolivien sind binnen weniger Tage hunderttausende Hektar Land zerstört worden. Innerhalb von fünf Tagen seien 471.000 Hektar Wald, Weiden und Felder niedergebrannt, teilte die Leiterin der Brandaufsicht der bolivianischen Waldbehörde (ATB), Tania Gutiérrez, am Montag (Ortszeit) mit. Einer der Brände nähere sich derzeit der Grenze zum Nachbarland Paraguay.
Die Feuer wurden laut Gutiérrez durch Brandrodung verursacht, wie sie in Bolivien seit langem zur Gewinnung fruchtbarer landwirtschaftlicher Nutzflächen angewandt wird. Der Gouverneur der ostbolivianischen Region Santa Cruz, Rubén Costas, erklärte, dass praktisch hundert Prozent der gegenwärtigen Brände durch Menschen verursacht worden seien. Weil die Vegetation in Santa Cruz wegen fehlenden Regens ausgedörrt sei, bestehe derzeit für 70 Prozent der Region ein "extremes Risiko" für Brände.
+++ 10.38 Uhr: Mitarbeiter des britischen Außenministeriums in China vermisst +++
Ein Mitarbeiter des britischen Konsulats in Hongkong soll in China festgenommen worden sein. Simon Cheng Man-Kit wird seit einer Geschäftsreise vermisst, wie lokale Medien berichteten. Er hatte demnach ein Wirtschaftstreffen in Shenzen im Südosten Chinas besucht. "Wir sind über Berichte besorgt, dass ein Mitarbeiter unseres Teams bei der Rückkehr von Shenzen nach Hongkong festgenommen worden ist", teilte das britische Außenministerium am Dienstag in London mit.
Der 28-Jährige verschwand bereits am 8. August an der Grenze auf dem Weg zurück nach Hongkong, wie die britische Zeitung "The Guardian" berichtete. "Ich überquere jetzt die Grenze ... Bete für mich", soll er zuletzt an seine Freundin geschrieben haben.
In der einstigen britischen Kronkolonie Hongkong kommt es seit mehr als zwei Monaten immer wieder zu massiven regierungskritischen Protesten, die regelmäßig mit Ausschreitungen enden.
+++ 10.37 Uhr: Hitze während Olympia 2020: Tokio stellt mehr Krankenwagen bereit +++
Wegen der Gefahr durch die schwüle Sommerhitze sollen in Tokio zusätzliche Krankenwagen während der Zeit der Olympischen Spiele im kommenden Jahr bereitgestellt werden. Zwar bemühten sich die Organisatoren der Spiele, die Risiken für die Athleten und Zuschauer zu minimieren. Doch müsse man sich für den Fall vorbereiten, dass plötzlich eine große Zahl von Menschen medizinische Betreuung benötige, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag.
So plane die Feuerwehr in Tokio, neben der modernen Fahrzeugflotte auch ältere Krankenwagen bereitzuhalten, die sonst nur als Ersatzreserve dienen. Allein im Sommer vergangenen Jahres musste eine Rekordzahl von 8295 Menschen im Raum Tokio wegen hitzebedingter Erkrankungen mit Krankenwagen in Kliniken gebracht werden. Die Spiele finden vom 24. Juli bis 9. August und die Paralympics vom 25. August bis 6. September statt - und damit in der heißesten Zeit des Jahres.
+++ 10.34 Uhr: Abgasbetrug - Harte Strafen für Volkswagen und Porsche in Südkorea +++
Die südkoreanische Regierung geht wegen des Dieselskandals weiter gegen Volkswagen und Porsche vor. Es würden Strafen von insgesamt rund 11,5 Milliarden Won (8,6 Millionen Euro) verhängt, kündigte das Umweltministerium in Seoul am Dienstag an. Außerdem werde acht Modellen die Zulassung entzogen, darunter dem Audi A6, dem Volkswagen Touareg und dem Porsche Cayenne. Das Ministerium warf Volkswagen und Porsche vor, in Südkorea zwischen Mai 2015 und Januar 2018 mehr als 10.000 Wagen verkauft zu haben, die mit Betrugssoftware ausgerüstet waren, um niedrigere Schadstoffemissionen vorzutäuschen. Die Autos hätten zehn Mal mehr Stickstoffoxid ausgestoßen als normal.
+++ 9.45 Uhr: Hunderte Häftlinge bei Protesten für Autonomie in Papua ausgebrochen +++
Bei Protesten gegen Polizeigewalt und für die Selbstbestimmung der indonesischen Provinz Westpapua haben mehr als 250 Insassen eines Gefängnisses die Gunst der Stunde genutzt und sind geflohen. Zunächst hatten Demonstranten die Haftanstalt mit Steinen beworfen, dann randalierten Häftlinge und setzten Teile des Gebäudes in Brand, wie der Leiter Ade Kusumanto der Deutschen Presse-Agentur sagte. Bei der Demonstration mit Tausenden Teilnehmern wurden in der Stadt Sorong auch mehrere Regierungsgebäude angezündet. Die Demonstranten hatten gegen das harte Durchgreifen von Sicherheitskräften gegen Studenten protestiert, die einige Tage zuvor auf der indonesischen Insel Java protestiert hatten. Bei der Demonstration wurden dutzende Studenten zeitweise festgenommen. Aktivisten warfen der Polizei später übermäßige Härte und rassistische Beschimpfungen vor.
+++ 9.33 Uhr: Mietpreisbremse ist mit dem Grundgesetz vereinbar +++
Die 2015 eingeführte Mietpreisbremse verstößt nicht gegen das Grundgesetz. Das entschied das Bundesverfassungsgericht in einem jetzt veröffentlichten Beschluss. Die Regelungen verstoßen demnach weder gegen die Eigentumsgarantie noch gegen die Vertragsfreiheit oder den allgemeinen Gleichheitssatz. Das höchste deutsche Gericht nahm deshalb eine Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung an.

Zudem verwarf es Vorlagen des Landgerichts Berlin als unzulässig. Das Landgericht hatte die Mietpreisbremse als verfassungswidrig eingestuft und deshalb das Bundesverfassungsgericht angerufen. Die zuständige Kammer des Verfassungsgerichts folgte dieser Einschätzung nicht. "Es liegt im öffentlichen Interesse, der Verdrängung weniger leistungsfähiger Bevölkerungsgruppen aus stark nachgefragten Stadtteilen entgegenzuwirken",erklärten die Verfassungsrichter. Die Regulierung der Miethöhe sei auch verfassungsrechtlich geeignet, dieses Ziel zu erreichen.
+++ 8 Uhr: Bahn-Besteller sehen Verhandlungsbedarf zu Gratisfahrten für Soldaten +++
Bei den geplanten Gratisfahrten für Soldaten in Zügen der Deutschen Bahn (DB) ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Die DB spricht sicher für den Fernverkehr. Im Nahverkehr werden die Details mit den Ländern und Aufgabenträger-Organisationen zu verhandeln sein", teilte die Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des SPNV auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Sie vertritt die Verkehrsverbünde, die im Auftrag von Ländern und Kommunen Regionalzugfahrten bei der DB und anderen Eisenbahnen bestellen. Anders als im Fernverkehr fährt die Bahn Regionalepress- und Regionalbahnzüge nicht auf eigene Rechnung. Die Verbünde bezahlen dafür. Die Bahn kündigte an, gemeinsam mit den Ministerien für Verteidigung und Verkehr "unverzüglich" auf die Partner zuzugehen. Ziel sei eine Branchenlösung für den gesamten Regionalverkehr.
+++ 6.50 Uhr: Spanische Regierung: Salvini "eine Schande für die Menschheit" +++
Im Streit um das Flüchtlings-Rettungsschiff "Open Arms" hat die spanische Regierung den italienischen Innenminister Matteo Salvini scharf kritisiert. Spaniens Verteidigungsministerin Margarita Robles sagte, Salvinis Vorgehen sei "eine Schande für die gesamte Menschheit". Der Vorsitzende der ausländerfeindlichen Lega-Partei verfolge "ausschließlich" wahltaktische Ziele. An Bord der "Open Arms" befinden sich rund hundert im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge. Das Schiff der Hilfsorganisation Proactiva Open Arms liegt seit Tagen vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa, Salvini will die Flüchtlinge aber nicht an Land lassen. Spanien hat die Einfahrt in einen spanischen Hafen angeboten, diese liegen nach Einschätzung der Hilfsorganisation aber zu weit weg.
+++ 6.50 Uhr: Mindestens 13 chinesische Touristen bei Busunglück in Laos getötet +++
Bei einem Busunglück in Laos sind mindestens 13 chinesische Touristen ums Leben gekommen. Dutzende weitere Touristen wurden nach Polizeiangaben vom Dienstag verletzt, als der Bus von der Straße abkam und in eine Schlucht stürzte. An Bord des Busses waren mehr als 40 chinesische Touristen auf dem Weg in die Touristenstadt Luang Prabang. Das Fahrzeug stürzte rund 30 Meter in die Tiefe. "Bislang wurden 13 Leichen geborgen", sagte Polizeivertreter Xaiyaphon Chitavong der Nachrichtenagentur AFP. 31 Menschen würden medizinisch behandelt, zwei Menschen würden noch vermisst. Den Angaben zufolge werden fehlerhafte Bremsen für den Unfall verantwortlich gemacht. In Laos kommt es es - wie in den Nachbarländern Thailand, Kambodscha und Birma - immer wieder zu schweren Unfällen. Verkehrsregeln werden häufig missachtet, in den Monsun-Monaten führt heftiger Regen zudem zu rutschigen Straßen.
+++ 5.45 Uhr: US-Präsident verspricht: Kein Trump-Hotel in Grönland +++
Im Wirbel um ein Interesse am Kauf von Grönland hat US-Präsident Donald Trump es mit Humor versucht. Der Präsident veröffentlichte am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter eine Fotomontage, die sein gold-glitzerndes Trump International Hotel Las Vegas inmitten kleiner bunter Häuser an Grönlands Küste zeigt. "Ich verspreche, Grönland das nicht anzutun", schrieb Trump dazu. Die scherzhafte Fotomontage mit dem Titel "Grönland in zehn Jahren" kursiert bereits seit einigen Tagen in den sozialen Netzwerken. Auch Trumps Sohn Eric hat das Meme im Netz geteilt. Der US-Präsident hatte am Sonntag ein Interesse am Kauf der Insel bestätigt, die als autonomes Gebiet zu Dänemark gehört. Ein Kauf wäre "sicherlich strategisch interessant" und "im Grunde genommen ein großes Immobiliengeschäft", sagte der einstige Immobilienmogul. Das Thema habe aber für seine Regierung keine oberste Priorität.
+++ 5.30 Uhr: Grünen-Politiker fordern Mobilitätsgarantie auf dem Land +++
Eine Gruppe von Grünen-Bundestagsabgeordneten setzt sich einem Medienbericht zufolge für eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in ländlichen Regionen ein. "Wer kein Auto fahren will oder sich kein Auto leisten kann, steht vor großen Problemen", heißt es nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Dienstag) in einem entsprechenden Konzept einer Gruppe von Grünen um den Vorsitzenden des Verkehrsausschusses, Cem Özdemir. Es sieht demnach unter anderem eine "Regionale Mobilitätsgarantie" vor. Damit gemeint sei "mindestens ein stündlicher Takt zwischen den Mittelzentren und flexible Angebote bis zur Haustür". An sogenannten Mobilitätsstationen sollten verschiedene Angebote von Bus und Bahn bis hin zu Taxen und Leihrädern gebündelt zur Verfügung stehen.
+++ 4.57 Uhr: "Finanztest" rät bei Kosten von über 60 Euro im Jahr zu Wechsel des Girokontos +++
Bei Kosten von mehr als 60 Euro im Jahr sollten Bankkunden ihr Girokonto wechseln. Das empfiehlt die Zeitschrift "Finanztest" in ihrer jüngsten Ausgabe. Wer seine Bankgeschäfte online erledige, könne auch ein Gratiskonto finden - vorausgesetzt, er nutze es als Gehalts- und Rentenkonto. "Finanztest" nahm rund 290 Kontomodelle bei 122 Banken unter die Lupe. Die Preise für Überweisungen, Daueraufträge, Lastschriften und andere Posten sind demnach von Bank zu Bank sehr unterschiedlich. Das gelte besonders, wenn Kunden auf Papier überweisen: Bei der Comdirekt Bank kostet das laut "Finanztest" beispielsweise 4,90 Euro. Kunden der Targobank bezahlen demnach 3,50 Euro, wenn sie dafür einen Mitarbeiter des Telefonservices beauftragen.
+++ 4.12 Uhr: Mega-Hit "Old Town Road" von Spitze der US-Single-Charts verdrängt +++
Nach 19 Wochen und einem neuen Rekord ist der Rapper Lil Nas X mit seinem Hit "Old Town Road" von der Spitze der US-Single-Charts verdrängt worden. Die 17-jährige Pop-Sängerin Billie Eilish eroberte mit dem Song "Bad Guy" die Spitzenplatzierung, wie der Branchendienst Billboard am Montag mitteilte. "Bad Guy" hatte zuvor neun Wochen in Folge auf Platz zwei gestanden. "Glückwunsch an Billie Eilish!!", schrieb Lil Nas X im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Du verdienst es!!" Der 20-jährige Rapper hatte Ende Juli mit seinem Country-Trap-Hit den Rekord für die längste Platzierung an der Spitze der US-Single-Charts gebrochen. "Old Town Road" stand zu diesem Zeitpunkt 17 Wochen auf Platz eins. Der vorherige Rekord von 16 Wochen war 1995 von der Sängerin Mariah Carey zusammen mit der Boyband Boyz II Men mit dem Lied "One Sweet Day" aufgestellt worden. 2017 zogen Luis Fonsi, Daddy Yankee und Justin Bieber mit ihrem Sommerhit "Despacito" gleich.
+++ 4.04 Uhr: Karl-Heinz Brunner nächster Kandidat für SPD-Vorsitz +++
Der bayerische SPD-Abgeordnete Karl-Heinz Brunner will sich um den Vorsitz seiner Partei bewerben. Der 66-Jährige sagte der "Augsburger Allgemeinen", er wolle sicherstellen, dass im Auswahlprozess "die ganze Vielfalt der Partei widergespiegelt wird".
Knapp zwei Wochen vor Ende der Bewerbungsfrist sehe er einen "deutlichen Überhang der Groko-Gegner und des linken Parteispektrums". Brunner gehört dem konservativen Seeheimer Kreis in der SPD an. Dem Bericht zufolge geht er zunächst ohne weibliche Ko-Kandidatin ins Rennen.
+++ 3.25 Uhr: Bericht: Epstein setzte zwei Tage vor seinem Tod Testament auf +++
Der wegen Sexualverbrechen angeklagte Multimillionär Jeffrey Epstein hat einem Medienbericht zufolge zwei Tage vor seinem mutmaßlichen Suizid ein Testament aufgesetzt. Darin habe der einstige Hedgefondsmanager sein Vermögen in Höhe von 578 Millionen Dollar einem Treuhandfonds übertragen, schrieb die "New York Post" am Montag. Unklar ist demnach, wer von dem "The 1953 Trust" profitiert. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg News könnte der Schritt es mutmaßlichen Missbrauchsopfern erschweren, Schadenersatz einzuklagen. In seinem Testament gab Epstein an, unter anderem Aktien im Wert von mehr als 300 Millionen Dollar zu besitzen, außerdem sechs Luxusanwesen an Orten wie New York, Paris und Florida sowie Flugzeuge, Autos und Boote im Wert von mehr als 18 Millionen Dollar. Epstein war am 10. August tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden worden. Nach Angaben des Justizministeriums beging er Suizid. Der 66-Jährige soll jahrelang junge Mädchen und Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Bei einer Verurteilung hätten dem US-Multimillionär, der gute Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten hatte, bis zu 45 Jahre Haft gedroht.
+++ 3.05 Uhr: Frau in El Salvador nach mutmaßlicher Totgeburt von Mordvorwurf freigesprochen +++
In einem aufsehenerregenden Prozess ist in El Salvador eine junge Frau nach einer mutmaßlichen Totgeburt vom Mordvorwurf freigesprochen worden. Ein Richter in der Stadt Ciudad Delgado urteilte am Montag, dass es keine ausreichenden Beweise gegen die 21-jährige Evelyn Hernández gebe. Die Staatsanwaltschaft hatte 40 Jahre Gefängnis gefordert. In dem zentralamerikanischen Land herrscht ein drakonisches Abtreibungsrecht. Frauen, die ihr Kind verlieren, wird häufig Mord zur Last gelegt. Hernández zeigte sich erleichtert nach ihrem Freispruch: "Ich bin glücklich", sagte die 21-Jährige. "Gott sei Dank wurde heute Gerechtigkeit gesprochen." Die fast drei Jahre, die sie bereits im Gefängnis saß, seien eine "harte Zeit" gewesen. Hernández hatte im April 2016 in einer Toilette ein Kind zur Welt gebracht. Die junge Frau beteuert, das Baby sei bei der Geburt bereits tot gewesen. Trotzdem wurde sie festgenommen. Im Juli 2017 wurde sie wegen Mordes zu 30 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil wurde aber später aufgehoben, der Fall wurde deswegen neu verhandelt.
+++ 2.55 Uhr: Twitter und Facebook werfen China Manipulationskampagne zu Hongkong vor +++
Twitter und Facebook haben China vorgeworfen, über die Online-Plattformen gezielt Stimmung gegen die Demokratiebewegung in Hongkong zu machen. Twitter erklärte am Montag, eine "staatlich unterstützte" Informationskampagne gegen die Protestbewegung aufgedeckt zu haben. Zahlreiche Nutzerkonten hätten "koordiniert" agiert, um Botschaften über die Proteste in Hongkong zu verbreiten. Deswegen seien 936 Konten gesperrt worden. Twitter ist in Festlandchina blockiert. Laut dem Kurzbotschaftendienst wurden aber virtuelle private Netzwerke genutzt, um den tatsächlichen Standort des Nutzers zu verschleiern. Facebook erklärte, nach einem Hinweis von Twitter mehrere Seiten, Gruppen und Nutzerkonten mit Verbindungen nach China gesperrt zu haben. Mit "Täuschungstaktiken" wie falschen Nutzerkonten seien Botschaften zu Hongkong verbreitet worden, erklärte Facebook-Onlinesicherheitshef Nathaniel Gleicher. Nachforschungen hätten ergeben, dass es Verbindungen zwischen den Urhebern und der chinesischen Regierung gebe.
+++ 2.05 Uhr: SPD-Fraktion pocht auf Mitspracherecht bei Halbzeitbilanz +++
Die SPD-Fraktion pocht auf Mitsprache bei der vom Koalitionsausschuss vereinbarten Halbzeitbilanz der Regierung im Herbst. "Die Bundesregierung wird eine Bestandsaufnahme machen und selbstverständlich werden wir als SPD-Bundestagsfraktion zusammen mit der Partei Bilanz ziehen", sagte der kommissarische SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Dienstagsausgaben). Nach den Worten des kommissarischen SPD-Chefs Thorsten Schäfer-Gümbel will die Regierung zunächst gemeinsam bis spätestens Mitte Oktober ihre im Koalitionsvertrag vereinbarte Halbzeitbilanz ziehen. Anschließend würden die Parteien "eine politische Bewertung dazu vornehmen". Mützenich sagte im Interview, dabei gehe es vor allem um möglicherweise neu hinzukommende Themen. "Eine Koalition ist nie Selbstzweck, sondern sollte immer dem Wohl des Landes und der Menschen dienen."
+++ 0.15 Uhr: Johnson wirbt für Nachverhandlung von Brexit-Abkommen +++
Der britische Premierminister Boris Johnson hat in einem Brief an EU-Ratspräsident Donald Tusk für neue Brexit-Verhandlungen geworben. Ein Austrittsabkommen mit der EU habe für seine Regierung "oberste Priorität", schrieb Johnson. Seine Regierung wolle mit "Energie und Entschlossenheit" daran arbeiten, ein Abkommen zu erzielen. Zugleich erteilte Johnson dem sogenannten Backstop - der umstrittenen Grenzreglung für Nordirland - eine Absage: Dieser sei "undemokratisch" und verletzte Großbritanniens Souveränität, schrieb der Premierminister. Außerdem würde ein vorübergehender Verbleib in der Zollunion es Großbritannien unmöglich machen, eine eigenständige Handelspolitik zu fahren.
Die EU hat das britische Ansinnen von Nachverhandlungen des im Mai beschlossenen Brexit-Abkommens wiederholt zurückgewiesen. Das unter Johnsons Vorgängerin Theresa May ausgehandelte Abkommen war im britischen Parlament drei Mal gescheitert. Johnson hat versprochen, sein Land zum 31. Oktober aus der EU zu führen - mit oder ohne Abkommen mit der Europäischen Union.