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+++ Ukraine-Newsticker +++ Ausschreitungen vor russischer Botschaft in Kiew

Separatisten haben im blutigen Ukraine-Konflikt eine Militärmaschine abgeschossen. Kiew spricht von mindestens 49 toten Soldaten. Poroschenko droht Rache an. Die Ereignisse im stern-Newsticker.

+++ 21.54 Uhr: Russland protestiert gegen Ausschreitungen vor Botschaft +++

Das russische Außenministerium verurteilt die Ausschreitungen vor der Botschaft in Kiew scharf. Man sei empört über den "Angriff" auf die Vertretung und die Tatenlosigkeit der ukrainischen Sicherheitskräfte, sagt ein Behördensprecher der Agentur Interfax zufolge.

Im krisengeschüttelten Osten der Ukraine sagten Sicherheitskräfte Zivilisten einen freien Abzug zu. Die Regierungseinheiten wollten nicht, dass die Bürger im Raum Donezk und Lugansk in die "Anti-Terror-Operation" gegen prorussische Separatisten hineingezogen würden, so ein Armeesprecher. Hier gebe es einen Fluchtkorridor.

+++ 20.05 Uhr: Kerry besorgt über Waffenlieferungen an ukrainische Separatisten +++

US-Außenminister John Kerry äußert sich in einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow "stark besorgt" über Waffenlieferungen an ukrainische Separatisten. Er rufe Moskau erneut dazu auf, die Unterstützung für die Aufständischen einzustellen und zur Beruhigung der Lage beizutragen, sagt ein hochrangiger US-Außenbeamter. Kerry verurteilt den Abschuss des Militärflugzeugs in der Ostukraine, bei dem alle 49 Soldaten an Bord ums Leben kamen.

+++ 19.45 Uhr: Ausschreitungen vor russischer Botschaft in Kiew +++

Die Ausschreitungen vor der russischen Botschaft in Kiew gehen weiter. Hunderte Demonstranten protestieren dort gegen Moskaus Unterstützung der Aufständischen. Wütende Teilnehmer der Kundgebung bewerfen das Gebäude mit Eiern und Feuerwerkskörpern; demolieren Autos von Botschaftsangehörigen. Moskau hatte mehrfach betont, keinen Einfluss auf die Separatisten in der Ostukraine zu haben.

+++ 19.05 Uhr: Merkel fordert Putin zu mehr Kontrollen an Grenze auf +++

Merkel ruft Putin zu einer schärferen Kontrolle der Grenze auf. Russland müsse den Zustrom von Waffen und Kämpfern in die Ukraine wirksam eindämmen, sagt Merkel nach Angaben eines Berliner Regierungssprechers in einem Telefonat mit Putin.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier fordert, die Verantwortlichen für den Angriff müssten zur Rechenschaft gezogen werden. "Jeder, der solche Taten begeht oder gutheißt, disqualifiziert sich für einen Dialog", sagt Steinmeier der Zeitung "Die Welt". Zur Beruhigung der Lage in der Krisenregion müssten ein direkter Kontakt zwischen Kiew und Moskau sowie die Kontrolle der russisch-ukrainischen Grenze im Mittelpunkt stehen.

+++ 18.41 Uhr: Demonstranten reißen russische Fahne von Botschaft in Kiew nieder +++

Wütende Demonstranten reißen die russische Fahne vor der russischen Botschaft in Kiew nieder. Rund 300 Demonstranten stürzen vor dem Botschaftgebäude in der ukrainischen Hauptstadt Diplomatenfahrzeuge um, bewerfen die Botschaft mit Eiern und rufen "Faschisten!". Einige Polizisten beobachten die Szene, greifen jedoch nicht ein.

+++ 16.51 Uhr: Merkel und Hollande "zutiefst besorgt" +++

Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Staatschef François Hollande sind "zutiefst besorgt" über die anhaltenden Kämpfe im Osten der Ukraine. In einem Telefonat mit Putin äußern Merkel und Hollande vor allem ihre Sorge nach dem Abschuss eines ukrainischen Militärflugzeugs mit 49 Todesopfern, wie ein Sprecher Hollandes erklärt. Beide Politiker unterstreichen demnach die Bedeutung eines baldigen Waffenstillstands in der Ukraine.

+++ 16.14 Uhr: Oettinger reist zu Gasverhandlungen in die Ukraine +++

EU-Energiekommissar Günther Oettinger reist zu neuen Gasverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland nach Kiew. Noch am heutigen Samstag sollen diese stattfinden, wie aus einer in Brüssel veröffentlichten Erklärung der EU-Kommission hervorgeht. Ziel sei es, "die Gespräche fortzusetzen", damit eine Lösung gefunden werden könne, "die stabile Lieferungen" sicherstelle, heißt es darin.

Russland hatte zuvor nach ukrainischen Angaben "vorläufig" in neue Verhandlungen eingewilligt. Am Mittwoch waren Verhandlungen unter Vermittlung der Europäischen Union in Brüssel gescheitert.

+++14.55 Uhr: Poroschenko droht Rache an +++

Nach dem Abschuss einer ukrainischen Militärmaschine durch mutmaßliche Separatisten im Osten des Landes droht Präsident Petro Poroschenko mit Vergeltung. Die Tat sei ein "zynischer Akt des Terrors, der bestraft werden wird", sagt Poroschenko in Kiew. "Die Terroristen werden die angemessene Antwort erhalten." Poroschenko rief wegen des Vorfalls für Sonntag eine Staatstrauer aus.

+++ 13.40 Uhr: Weitere Tote bei Kämpfen +++

Bei neuen schweren Gefechten zwischen Separatisten und Regierungseinheiten sind in der Ukraine mindestens vier Menschen getötet und zehn verletzt worden. In der Hafenstadt Mariupol hätten prorussische Aufständische mit Granatwerfern auf eine Kolonne des Grenzschutzes gefeuert, teilen die Behörden in Kiew mit. Bei dem Angriff seien drei Soldaten getötet und vier verletzt worden.

Bilder auf Twitter zeigen wie eine Armeeeinheit in einen Hinterhalt der Separatisten geraten ist.

Im Raum Donezk wurde bei einem Luftangriff der Sicherheitskräfte mindestens ein Separatist getötet, sechs wurden verletzt. Die militanten Gruppen hätten das Feuer erwidert und einen Kampfjet vom Typ Suchoi Su-25 abgeschossen, heißt es. Der Pilot habe sich per Schleudersitz retten können. Für den Abschuss gibt es noch keine Bestätigung.

+++12 Uhr: Eventuell neue Verhandlungen im Gasstreit +++

Russland willigt nach ukrainischen Angaben in neue Gasverhandlungen zwischen beiden Ländern ein. "Wir hoffen, dass diese Verhandlungen heute in Kiew stattfinden", sagt Energieminister Juri Prodan. Er schränkt jedoch ein, dass die russische Seite nur "vorläufig" in die neuen Gespräche eingewilligt habe. Am Mittwoch waren Verhandlungen unter Vermittlung der Europäischen Union in Brüssel gescheitert.

+++ 8.40 Uhr: Separatisten schießen Militärflugzeug ab +++

Nach Angaben der Regierung in Kiew haben Separatisten ein ukrainisches Militärflugzeug abgeschossen. Sie hätten mit einem Maschinengewehr auf die Transportmaschine vom Typ Iljuschin IL-76 gefeuert, als es sich gerade auf dem Landeanflug auf den Flughafen von Lugansk befand, erklärt das Verteidigungsministerium in Kiew. Demnach transportierte das Flugzeug Truppen, die Soldaten vor Ort ablösen sollten. Einem Armeesprecher zufolge sind vermutlich 49 Soldaten ums Leben gekommen.

Die Separatisten äußern sich zurückhaltend. "Wir wollen das erst einmal weder bestätigen noch dementieren", sagt ein Sprecher der Aufständischen in Lugansk.

Ukrainischen Medien verbreiten diese Aufnahme einer Straßenkamera, die eine Explosion im Gebiet des Flughafens von Lugansk aufgenommen hat. Es soll sich um das abgeschossene Militärflugzeug handeln.

+++7.30 Uhr: Industrie stützt mögliche Sanktionen +++

Der Industrieverband BDI stützt im Ukraine-Konflikt mögliche Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Diese könnten ein Weg sein, um Russland die Handlungsbereitschaft des Westens klar zu machen. "Wir würden die Bundesregierung deshalb auch auf diesem Weg unterstützen, wenngleich mit schwerem Herzen", sagt Hauptgeschäftsführer Markus Kerber im Außenwirtschaftsreport des BDI, der an diesem Montag vorgelegt werden soll. Auf keinen Fall dürfe der Eindruck entstehen, dass die deutsche Industrie das Vorgehen Russlands für nachvollziehbar oder gar für legitim halte. Frieden und Freiheit stünden über wirtschaftlichen Interessen.

+++ 7 Uhr: Ukraine will Grenze kontrollieren +++

Nach wochenlangen Kämpfen im Osten des Landes will die ukrainische Führung ab Samstag wieder die gesamte Grenze zu Russland unter Kontrolle haben. Einheiten mit gepanzerten Fahrzeugen würden an allen Grenzstraßen Präsenz zeigen und bewaffnete Eindringlinge angreifen, kündigt ein Sprecher des Innenministeriums in Kiew an.

+++ 1 Uhr: USA werfen Russland Lieferung von Panzern vor +++

Nach der Regierung in Kiew werfen auch die USA Russland vor, den Separatisten Panzer und Raketenwerfer geliefert zu haben. "Wir schätzen, dass die Separatisten im Osten der Ukraine schwere Waffen und militärische Ausrüstung von Russland erlangt haben, darunter russische Panzer und Raketenwerfer", sagt die US-Außenamtssprecherin Marie Harf. Die USA hätten Informationen, wonach Russland ausgemusterte Panzer auf einem Stützpunkt im Südwesten zusammengezogen habe und einige dieser Panzer kürzlich den Stützpunkt verlassen hätten.

ivi/AFP/DPA/Reiters DPA

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