Bei einem Selbstmordanschlag am Eingang zur Grünen Zone in Bagdad sind am Montag mindestens 13 Menschen getötet worden. Weitere 15 Menschen wurden verletzt, wie aus Krankenhauskreisen verlautete. Nach Angaben der US-Armee detonierte eine Autobombe in der Nähe eines Eingangstors. Die irakische Polizei erklärte, 15 weitere Fahrzeuge seien von der Explosion zerstört worden. Die Grüne Zone am Westufer des Tigris ist häufig Ziel von Anschlägen. Dort liegt das irakische Regierungsviertel. Außerdem befindet sich dort das Hauptquartier der US-Streitkräfte.
US-Armee verliert acht Soldaten
In der umkämpften irakischen Provinz Anbar wurden unterdessen acht US-Soldaten getötet. Wie die Streitkräfte am Montag mitteilten, kamen die Marineinfanteristen am Sonntag bei verschiedenen Kampfeinsätzen ums Leben. Nähere Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben. Unklar war, ob der Tod der Soldaten mit den jüngsten Gefechten in Falludscha zusammenhängt. Die US-Luftwaffe flog nach heftigen Kämpfen mit Aufständischen am Sonntag Angriffe auf die Rebellenhochburg.
Amerikaner waren zu Aufräumarbeiten angerückt
Ein Einwohner von Falludscha erklärte, die Gefechte hätten begonnen, nachdem 700 bis 800 US-Soldaten zu Aufräumarbeiten in die Stadt einmarschiert seien. Falludscha war im vergangenen Monat Schauplatz einer amerikanischen Großoffensive.
In Kirkuk wurde ein Iraker angeschossen, der als Übersetzer für die US-Truppen arbeitete. Ein Passant wurde bei dem Überfall getötet, wie die Polizei mitteilte.
Kritik an den USA
Der irakische Übergangspräsident Ghasi Al-Jawar hat die USA und Großbritannien scharf kritisiert. Die USA und Großbritannien hätten mit der Auflösung der irakischen Armee nach dem Sturz von Saddam Hussein einen riesigen Fehler gemacht. Er sagte in einem am Montagmorgen im Internet veröffentlichten Interview mit dem britischen Radiosender BBC, einige der augenblicklichen Schwierigkeiten hingen mit dieser Entscheidung zusammen. Das dadurch entstandene Vakuum sei schwer zu füllen gewesen.
Er zeigte sich jedoch überzeugt, dass die irakischen Sicherheitskräfte die Lage im Land soweit in den Griff bekommen könnten, dass die USA und Großbritannien innerhalb eines Jahres mit dem Abzug beginnen könnten.
Al-Jawar warf Iran und Syrien vor, sie würden das Einsickern von Aufständischen in den Irak nicht stark genug unterbinden. Sie gefährdeten so die für Ende Januar angesetzten Wahlen. Iran und Syrien würden das Eindringen von Aufständischen in den Irak dulden oder sogar aktiv unterstützen, sagte Al-Jawar.