IS-Terror Deutsche Waffenausbilder brechen in den Irak auf

Im Kampf gegen IS liefert die Bundeswehr nicht nur Waffen in den Nordirak, sondern zeigt auch, wie man sie anwendet. Die ersten Soldaten starten in die Region, um kurdische Ausbilder einzuweisen.

Wenige Tage vor der ersten Lieferung deutscher Waffen in den Nordirak starten an diesem die ersten Ausbilder der Bundeswehr in die Krisenregion. Sechs Soldaten der Luftlandebrigade 26 aus dem Saarland und ein Sanitäter fliegen vom Nato-Flugplatz im schleswig-holsteinischen Hohn in die Kurden-Hauptstadt Erbil. Dort sollen die Soldaten kurdische Ausbilder in der Handhabung von Maschinengewehren, Panzerfäusten, Pistolen und anderem Gerät unterweisen.

Deutschland will die kurdischen Soldaten mit den Waffenlieferungen im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstützen. Der Bundestag hatte einem entsprechenden Beschluss der Bundesregierung am 1. September zugestimmt. Insgesamt soll die kurdische Armee ab nächster Woche gebrauchte Waffen im Wert von 70 Millionen Euro erhalten.

Raketen und Gewehre für Peschmerga-Soldaten

Die Ausbildung an komplizierterem Militärgerät wie den Panzerabwehrraketen "Milan" findet in der Infanterieschule Hammelburg in Bayern statt. Die Peschmerga-Soldaten sollen unter anderem 500 dieser "Milan"-Raketen, 16.000 Gewehre und mehrere Millionen Schuss Munition für den Kampf gegen die Extremisten bekommen.

Bundestagspräsident Norbert Lammert plädiert für eine formelle Entscheidung des Parlaments über die deutsche Militärhilfe für die Kurden. Die Bundesregierung hält eine Zustimmung des Bundestags dagegen nicht für notwendig, da es sich um einen unbewaffneten Einsatz außerhalb des Kampfgebiets handelt. Erbil gilt als relativ sichere Stadt.

Keine Luftangriffe in Irak oder Syrien

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beriet am Donnerstag erneut mit den zuständigen Ministern über die deutsche Beteiligung am Kampf gegen den IS. Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. Eine Beteiligung an Luftangriffen im Irak oder in Syrien hat die Bundesregierung bereits ausgeschlossen.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) will am Freitag in New York an einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats zum IS-Terror teilnehmen. In der nächsten Woche wird der Kampf gegen die sunnitische Miliz ein Hauptthema der UN-Vollversammlung sein. Die USA sind dabei, eine möglichst starke internationale Koalition gegen die IS zu schmieden. Deutschland ist Mitglied einer Kerngruppe von zehn Ländern.

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kis/DPA