Föderaler Dienst für Bewachung der Russischen Föderation –oder kurz FSO – heißt der Dienst, der für das Leibeswohl des russischen Präsidenten verantwortlich ist. Und dazu gehört wohl so einiges mehr, als nur für die Sicherheit des Kreml-Chefs zu sorgen. Einem Mitarbeiter des Föderalen Sicherheitsdienstes kommt eine ganz besondere Aufgabe zu, berichtet das französische Magazin "Paris Match". Demnach wird Wladimir Putin auf Auslandsreisen von einem Beamten begleitet, der für das Sammeln von Exkrementen und Urin des russischen Präsidenten verantwortlich ist.
Das eingesammelte präsidiale Material werde anschließend von einem Leibwächter in einem speziellen Koffer nach Russland gebracht. Spätestens seit 2017 soll dieses Verfahren Anwendung finden. Der Zweck: Informationen über den Gesundheitszustand des russischen Staatsoberhauptes verbergen. Die Fäkalien sollen nicht in die Hände ausländischer Geheimdienste gelangen, so die Vermutung.
Quellen im Nahen Osten hatten bereits 2019 von dem "besonderen" FSO-Beamten berichtet – nach einem Besuch Putins in Saudi-Arabien. Sie behaupten, dass diese Praxis beispielsweise auch während des Besuchs des Kreml-Chefs in Frankreich im Mai 2017 ausgeübt worden ist.
Spekulationen um Wladimir Putin
Bei den Recherchen hat den französischen Kollegen ein Journalist der russischen investigativen Plattform "Projekt" geholfen. Das hochangesehene Medium hatte vor einigen Wochen aufgedeckt, dass Putin von einem großen Ärzte-Team betreut wird, darunter auch Onkologie-Experten. Der Bericht hatte neue Spekulationen über den Gesundheitszustand Putins ausgelöst.
Eigene Toilette auf Auslandsreisen
Die russische Investigativ-Journalistin Farida Rustamowa berichtete bereits vor einigen Jahren unter Berufung auf einen ehemaligen Mitarbeiter Putins, dass der russische Staatschef auf Auslandsreisen eine eigene Toilette benutzt – und das schon seit Beginn seiner Regentschaft.
Bestätigt wurde diese Information von einer unerwarteten Quelle. Im Februar 2020 war die US-amerikanische Comedy-Schauspielerin Julia Louis-Dreyfus zu Gast bei "The Late Show" mit Stephen Colbert. Sie warb damals für einen neuen Film. Als sie über die Dreharbeiten in Österreich sprach, erinnerte sich die Schauspielerin an eine Tour durch das Kunsthistorische Museum in Wien, die für das Filmteam arrangiert wurde. Während dieser Tour erzählten die Museumsmitarbeiter Louis-Dreyfus, dass der russische Präsident Putin kurz vor ihrem Besuch dort gewesen sei. Sie enthüllten, dass sie außerhalb des Museums ein spezielles privates Badezimmer für ihn einrichten mussten. Für den Fall, dass er mal für große oder kleine Jungs muss.
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Ein ganz eigenes Porta-Potti
"Sie erzählten uns, dass Putin immer mit einem eigenen Badezimmer reist", erinnerte sich die Schauspielerin. "Und Putin benutzt dasselbe Porta-Potti", wie Louis-Dreyfus es nannte, "an Bord seines Flugzeugs. Als ob wir uns so sehr für seine Scheiße interessieren würde", scherzte Louis-Dreyfus und verglich Putin mit Dr. Evil.
Putin war am 5. Juni 2018 zu einem eintägigen Besuch in Österreich. Während der Reise besuchte der Kreml-Chef das Kunsthistorische Museum in Wien. Gemeinsam mit dem damaligen österreichischen Bundespräsidenten eröffnete der russische Präsident die Ausstellung "Alte Meister-Leinwände aus der Eremitage". Die Zeremonie wurde vom russischen Staatsunternehmen Gazprom und dem österreichischen Öl- und Gasunternehmen OMV gesponsert.
Wenn es mal nicht möglich ist, ein eigenes Badezimmer aufzubauen, begleitet eine ganze Schaar von Leibwächtern Putin bei seinem Toilettengang. Auf dem Normandie-Gipfel 2019 in Paris zählte der BBC-Korrespondent Jonah Fisher sechs Sicherheitskräfte, die Putin zur Toilette begleiteten. Einer von ihnen trägt einen Koffer hinaus, wie auf einem Video zu sehen ist. Ein Zufall?
"Das ist ein riesiges Manipulationsfeld"
Doch wozu die Geheimniskrämerei? Fäkalien würden viele Informationen enthalten, erklärte der ehemalige Mitarbeiter Putins gegenüber der Journalistin Rustamowa. "Sie können die DNA einer Person entschlüsseln, sich über die Veranlagung für Erbkrankheiten - Parkinson und Alzheimer zum Beispiel - informieren, ob sie jetzt krank sind und welche Medikamente sie einnehmen, welche Medikamente sie beeinflussen, ganz zu schweigen von der Suche nach entfernten Verwandten oder unehelichen Kindern. Das ist ein riesiges Manipulationsfeld", erklärt Putins Bekannter und fügt hinzu, dass viele westliche Staatsoberhäupter auf Geschäftsreisen auch keine Hoteltoiletten benutzen würden.
Die Quelle von Rustamowa enthüllte auch, dass alle fremden Behälter, aus denen Putin mal ausnahmsweise trinkt, von seinen Leibwächtern einkassiert werden. "Dann werden sie gründlich abgewischt und alle Spuren werden entfernt, oder sie werden mitgenommen." Ihm zufolge sind die Biomaterialien des Präsidenten als streng geheime Informationen eingestuft.
Putin hat bereits in der Vergangenheit mit eigenartigen Verhaltensweisen für Verwunderung gesorgt. Sein Thermobecher, den er überall mitzunehmen pflegt, ist mittlerweile berühmt. Im Winter dieses Jahres sorgte Putin für Aufsehen, als ein Blumenstrauß, den er an einem Gedenktag am Friedhof in Sankt Petersburg abgelegt hatte, von einem FSO-Mitarbeiter wieder mitgenommen wurde.
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