Schwerer Schlag für Markus Söders kommenden Landtagswahlkampf: CSU-Generalsekretär Stephan Mayer tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück. Das teilte der Politiker laut Nachrichtenagentur DPA am Dienstagabend in einer persönlichen Erklärung mit. Er begründete seinen Schritt darin mit "gesundheitliche n Gründen".
Allerdings stand Mayer vor seinem Rücktritt wegen der Berichterstattung in mehreren Medien über seine Person in der Kritik. Zunächst hatte "Bunte" am vergangenen Donnerstag Details aus Mayers Privatleben enthüllt – was diesen mutmaßlich zu einer Drohung und Beleidigungen gegen einen Redakteur der Illustrierten veranlasst hat.
Berichterstattung über CSU-Politiker Stephan Mayer
Die "Bild"-Zeitung berichtete unter Berufung auf den Burda-Verlag, in dem die "Bunte" erscheint, Mayer habe einem Journalisten mit persönlicher "Vernichtung" gedroht. "Ich werde Sie ausfindig machen, ich verfolge Sie bis ans Ende Ihres Lebens. Ich verlange 200.000 Euro Schmerzensgeld, die müssen Sie mir noch heute überweisen", zitierte die "Bild"-Zeitung am Dienstagnachmittag aus einem Schreiben der Burda-Anwälte an Mayer.
Der Politiker schrieb dazu in seiner Rücktrittserklärung: "In einem aufgrund einer eklatant rechtswidrigen Berichterstattung geführten Gespräch mit einem Journalisten der 'Bunten' habe ich möglicherweise eine Wortwahl verwendet, die ich rückblickend nicht für angemessen betrachten würde." Er bedauere dies.
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Mit seinem Rücktritt habe der CSU-Politiker eigentlich der Berichterstattung der "Bild"-Zeitung über den Vorgang zuvorkommen wollen, hieß es aus der Redaktion des Boulevardblatts. Der Burda-Verlag bezeichnete die mutmaßlichen Drohanrufe durch Mayer als "krasse Grenzüberschreitungen eines hochrangigen Politikers in unserem demokratisch verfassten Staat". Der 48-Jährige habe "moralische, rechtliche und verfassungsrechtliche Grenzen" überschritten. Der Verlag habe rechtliche Schritte gegen den Politiker eingeleitet.
Mayer wurde erst im Februar zum Generalsekretär der CSU ernannt und sollte unter anderem den Wahlkampf des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder für die Landtagswahl im kommenden Jahr mitorganisieren. Zuvor war er Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeinnenministerium unter Horst Seehofer. Für den Wahlkreis Altötting sitzt er seit 2002 im Deutschen Bundestag. Sein Bundestagsmandat will Mayer dem Vernehmen nach behalten.
Wer auf Mayer im Amt des CSU-Generalsekretärs folgen wird, ist noch unklar. Für Mittwoch wurde ein Pressestatement mit Parteichef Markus Söder angekündigt.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde nach seiner Erstveröffentlichung mehrfach aktualisiert.
Quellen: "Bild"-Zeitung, "Bild"-Redakteur Ralf Schuler bei Twitter, "Bunte", Stephan Mayer auf bundestag.de, Nachrichtenagentur DPA