Nun muss sich Jan Ullrich offenbar doch noch einem Doping-Verfahren stellen. Mehr als zwei Jahre nach seinem Rücktritt als Rad-Profi hat die Schweizer Disziplinarkammer für Dopingfälle laut einem Zeitungsbericht einen Indizienprozess in die Wege geleitet. Neue Vorwürfe gibt es unterdessen gegen einen ehemaligen Teamkollegen Ullrichs.
Wenn Radprofis dopen, riskieren sie ihren Job. Die Doktoren hingegen, die an den Manipulationen kräftig verdienten, müssen nichts fürchten. Sie nutzen rechtliche Schlupflöcher - und praktizieren munter weiter.
Wirbel im Doping-Sumpf: Bernhard Kohl hat im österreichischen Fernsehen offen über Doping-Handel gesprochen. Nun droht dem besten Bergfahrer der Tour de France 2008 nach dem neuen Anti-Doping-Gesetzes das Gefängnis. Außerdem hat Kronzeuge Patrik Sinkewitz schwere Vorwürfe gegen sein ehemaliges Team Quick-Step erhoben.
Grünes Licht für Andreas Klöden - kein schlechtes Gewissen bei Astana: Der durch die Freiburger Untersuchungs-Kommission belastete 33-jährige Radprofi erhält von seinem Team den Freifahrtschein für die am 4. Juli in Monaco startende Tour de France, obwohl er unter dringendem Doping-Verdacht steht.
Schlimmer Verdacht: Die ehemaligen Radprofis des Team T-Mobile, Andreas Klöden und Matthias Kessler, sollen bei der Tour de France 2006 mit Eigenblut gedopt haben. Das geht zumindest aus dem Abschlussbericht der Doping-Untersuchungskommission der Universität Freiburg hervor. In Freiburg soll das Doping der Fahrer systematisch betrieben worden sein.