
Relikte des Kalten Krieges
Ein Bauwerk der Superlative: Der Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes im Krisen- und Verteidigungsfall zur Wahrung derer Funktionstüchtigkeit, wie der Regierungsbunker im Amtsdeutsch heißt. In dem rund 17 Kilometer langen Tunnelsystem hätten etwa 3000 hochrangige Regierungsangehörige im Falle eines Atomschlags 30 Tage lang überleben sollen (im Bild: die Kommandozentrale). Der Bau in Rheinland-Pfalz fand unter strengster Geheimhaltung statt und soll drei Milliarden D-Mark gekostet haben. Doch die Stasi wusste fast von Anfang an Bescheid und einem Atombombenangriff hätte das Bauwerk ohnehin nicht standgehalten, wie schon während der Arbeiten in den 1960er-Jahren festgestellt wurde. Man baute trotzdem weiter, denn die Nato verlangte einen Regierungsbunker. Heute ist die Anlage stillgelegt und kann in Teilen besichtigt werden.
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