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+++ Newsticker zum IS-Terror +++ Kurden gehen in vielen Städten auf die Straße

IS erobert weitere Viertel in Kobane, die Stadt droht zu fallen. In vielen Städten demonstrieren Kurden. In der Türkei stirbt dabei ein Mann. Die Ereignisse im stern-Ticker.

+++ 18.00 Uhr: Volker Kauder fordert schärferes Vorgehen in Syrien +++

Unions-Fraktionschef Volker Kauder fordert auch in Syrien ein entschiedeneres internationales Engagement gegen die extremistische Miliz Islamischer Staat (IS). Die Berichte von der türkisch-syrischen Grenze seien beklemmend, sagt er. "Man muss sich wirklich fragen, wird alles getan, um diese Leute zu bekämpfen." Es gehe schon lange nicht mehr um eine regionale Auseinandersetzung, sondern um eine weltweite Bedrohung. Die internationale Staatengemeinschaft sei aufgefordert, die IS-Miliz zu bekämpfen.

+++ 17.20 Uhr: Ein Toter bei Demonstration in der Türkei +++

Bei den Solidaritätsdemonstrationen für die umkämpfte syrisch-kurdische Stadt Kobane stirbt einem Medienbericht zufolge in der Türkei ein Der 25-Jähriger. Es heißt in dem Bericht der Zeitung "Radikal", er sei bei Zusammenstößen mit der Polizei in der vor allem von Kurden bewohnten Stadt Varto im Osten des Landes erschossen worden. Die Polizei habe in die Menge geschossen. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden. Der Sender CNN Türk meldet, in der osttürkischen Provinz Mardin verhänge der Gouverneur eine Ausgangssperre in sechs Distrikten.

+++ 17.00 Uhr: Kurden demonstrieren in vielen Städten +++

In zahlreichen deutschen und europäischen Städten gehen Kurden auf die Straßen, um auf die verzweifelte Lage in Kobane aufmerksam zu machen. In einigen Städten verschaffen sich kurdische Demonstranten und ihre Unterstützer Zutritt zu öffentlichen Gebäuden wie Funkhäusern oder Parlamenten. Die Aktionen in Hamburg, Berlin, Bremen und anderne Großstädten sind weitgehend friedlich. In Istanbul, der türkischen Haupstadt Ankara und mehreren Städten im kurdischen Südosten des Landes kommt es zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten.

+++ 15.50 Uhr: Dschihadisten dringen tiefer in Kobane vor +++

Ungeachtet internationaler Luftangriffe und heftiger Gegenwehr kurdischer Kämpfer dringt der IS tiefer in die nordsyrische Kurdenstadt Kobane vor. Nach Angaben von Aktivisten liefern sich IS-Kämpfer und Kurden erbitterte Straßenkämpfe im Süden und Westen der Stadt an der türkischen Grenze.

+++ 15.20 Uhr: Erster Einsatz niederländischer Kampfflugzeuge +++

Zwei niederländische Kampfflugzeuge vom Typ F-16 haben erstmals die Terrormiliz IS im Irak bombardiert, teilt das Verteidigungsministerium in Den Haag mit. Insgesamt wurden drei Bomben auf IS-Fahrzeuge im Norden des Landes geworfen. Die F-16 seien nach einem Angriff von IS-Kämpfern auf kurdische Peschmerga zum Einsatz gekommen. Dabei seien Fahrzeuge der Terrormiliz zerstört und möglicherweise auch IS-Kämpfer getötet worden

Die Niederlande beteiligen sich mit sechs Kampfflugzeugen an der Anti-IS-Koalition. Sie sollen Ziele der Terrormiliz angreifen und kurdische und irakische Bodentruppen aus der Luft unterstützen. An Angriffen auf Ziele in Syrien beteiligen sich die Niederlande nicht

+++ 14 Uhr: Erdogan sieht Kobane kurz vor dem Fall +++

Kobane steht nach Aussage von Recep Tayyip Erdogan kurz vor dem Fall. Der türkische Präsident habe diese Aussage bei einer Ansprache vor Flüchtlingen aus Syrien in einem Camp nahe der türkisch-syrischen Grenze gemacht, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Luftangriffe allein könnten zu wenig sein, um die IS zu stoppen, so Erdogan.

+++ 13.35 Uhr: 400 Tote durch Kampf um Kobane +++

Die Schlacht um Kobane hat in den vergangenen drei Wochen nach Oppositionsangaben mindestens 400 Todesopfer gefordert. Darunter seien IS-Milizionäre, Kämpfer der Kurden und Zivilisten, teilt die Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte mit. Menschen vor Ort hätten 412 Todesfälle dokumentiert. Die tatsächliche Zahl sei wahrscheinlich doppelt so groß. Die Angaben können nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

+++ 10.15 Uhr: Schwere Kämpfe um jede Straße +++

Syrische Menschenrechtsbeobachter melden aus Kobane schwere Kämpfe um jede Straße. Den PKK-nahen kurdischen Volksschutzeinheiten sei es dabei gelungen, IS-Kämpfer aus einigen Straßenzügen zurückzudrängen. Laut einem Sprecher der Kurden sei Kobane zur "Militärzone" erklärt worden. Die noch in der Stadt gebliebenen Zivilisten seien in Richtung der Grenze im Norden gebracht worden.

+++ 9.45 Uhr: Zusammenstöße bei Protesten in Istanbul +++

Bei Demonstrationen für den Schutz von Kobane ist es in Istanbul zu Zusammenstößen mit der Polizei gekomme, wie die Nachrichtenagentur DHA meldet. Auf der zentralen Einkaufsstraße Istiklal seien in der Nacht aus den Reihen mehrerer Hundert Demonstranten Steine geworfen worden. Die Auseinandersetzungen im Stadtzentrum dauerten demnach bis weit nach Mitternacht an. Laut DHA kam es auch in anderen, meist kurdischen Vierteln Istanbuls zu Zusammenstößen. Angaben über mögliche Festnahmen oder Verletzte gibt es bislang nicht.

+++ 9.45 Uhr: Neue Luftangriffe auf IS in Kobane +++

Die US-geführte Koalition fliegt weitere Luftangriffe gegen Stellungen der Extremisten in Kobane. Dabei werden Ziele im Südwesten der Stadt getroffen, berichtet eine AFP-Reporterin von der türkischen Grenze. Nach Angaben von Aktivisten handelt es sich um ein Industriegebiet sowie die östlichen Stadtteile Kani Araban und Makatal al-Dschadida, teilen oppositionsnahe syrische Menschenrechtsbeobachter mit.

+++ 08.23 Uhr: IS rückt in Kobane weiter vor +++

In Kobane kämpfen der IS und die Kurden nun auch in Vierteln im Süden und Westen der Stadt. Zudem habe es neue Luftangriffe der US-geführten Koalition auf IS-Stellungen im Osten Kobanes gegeben, teilen die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und ein Aktivist vor Ort mit. Die Dschihadisten hatten zuvor trotz heftiger Gegenwehr der kurdischen Volksverteidigungseinheiten und Luftangriffen der internationalen Militärallianz drei Viertel im Osten Kobanes erobert. Sollte es ihnen gelingen, die auf Arabisch Ain al-Arab genannte Stadt vollständig einzunehmen, würden sie ein langes Stück der türkisch-syrischen Grenze kontrollieren.

+++ 06.51 Uhr: Fast 2000 Luftangriffe gegen IS +++

Das Pentagon gibt neue Zahlen zu den bisherigen Luftangriffen gegen den IS bekannt. Demnach führten arabische und andere verbündete Staaten der USA rund zehn Prozent der Angriffe aus, nämlich knapp 195 von insgesamt fast 2000 Einsätzen. Die beteiligten arabischen Staaten - Bahrain, Jordanien, Katar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate - geben nur ungern Auskunft über ihr Engagement. Dieses hat jedoch für Washington und den Westen hohen symbolischen Wert.

Von den westlichen Ländern haben bislang Frankreich, Belgien, Großbritannien, Dänemark, die Niederlande und Australien Fluggerät für den Einsatz gegen den IS bereit gestellt. Die bislang abgefeuerte Munition hatte laut dem US-Nahostkommando (Centcom) einen Wert von rund 62,4 Millionen Dollar (knapp 50 Millionen Euro).

+++ 05.33 Uhr: Kurden räumen Parlament in Den Haag +++

Kurdische Demonstranten verlassen nach einem Gespräch mit der Vorsitzenden der Zweiten Kammer des Parlamentes das Parlamentsgebäude in Den Haag. Die Gruppe war am Montagabend in das Gebäude eingedrungen. Vor dem Parlament demonstrieren Hunderte Aktivisten, berichten niederländische Medien.

In Bonn hatten kurdische Demonstranten am Montagabend das Gebäude des deutschen Auslandssenders "Deutsche Welle" gestürmt. Die rund 60 Aktivisten übergaben den Verantwortlichen eine Resolution. Darin forderten sie Solidarität mit den Kurden in Kobane.

+++ 03.32 Uhr: Ban fordert Schutz der Zivilisten in Kobane +++

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ruft zum Schutz der Zivilbevölkerung in der vom IS belagerten Stadt Kobane auf. Wie ein Sprecher Bans in New York mitteilt, appelliert der Generalsekretär dringend an alle, die die Mittel dazu hätten, sofort zum Schutz der Bevölkerung zu handeln. Diese Forderung erhebt Ban vor dem Hintergrund der "groben und grausamen Verletzungen der Menschenrechte", die die Terroristengruppe während ihres "barbarischen Feldzugs" in der Region begangen habe.

+++ 01.03 Uhr: Fünf Kurdenkämpfer im Ostirak getötet +++

Bei einem Angriff des Islamischen Staates im Osten des Iraks sind nach Angaben von Sicherheitskräften mindestens fünf Kurdenkämpfer getötet worden. Die Terrormiliz habe von Dschalaula aus Verteidigungsstellungen der Peschmerga etwa fünf Kilometer außerhalb der Stadt attackiert, teilt ein ranghoher kurdischer Offizier mit.

Ein anderer Offizier bestätigt die Zahl. Die Dschihadisten seien zwar weiter in kurdische Gebiete vorgerückt, aber immer noch weit entfernt von der rund 20 Kilometer weiter liegenden Stadt Chanakin. Chanakin wird von den Kurden kontrolliert und liegt nur fünf Kilometer von der Grenze zum Iran entfernt.

+++ 22.49 Uhr: IS erobert drei Stadtteile von Kobane +++

Nach heftigen Kämpfen mit kurdischen Milizionären hat der Islamische Staat nach Angaben von Aktivisten drei Stadtteile im Osten der syrischen Grenzstadt Kobane erobert. Die IS-Kämpfer hätten eine Industriezone und die Viertel Maktala al-Dschadida und Kani Arabane in ihre Gewalt gebracht, teilt die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Trotz heftiger Gegenwehr der Kurden und Luftangriffen der internationalen Militärallianz rücken die Dschihadisten seit Tagen unaufhaltsam auf Kobane vor.

mad/awö/DPA/AFP/Reuters DPA Reuters

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