CIA-Chef George Tenet hat vor dem Untersuchungsausschuss zum 11. September falsche Angaben über seine Kommunikation mit US-Präsident George W. Bush gemacht. In der Befragung am Mittwoch gab Tenet an, im August 2001 nicht ein Mal mit Bush gesprochen zu haben. "Er war im Urlaub, und ich war hier (in Washington)." Tatsächlich flog Tenet am 17. August nach Texas, um den Präsidenten über Geheimdienstinformationen zu informieren, wie ein Sprecher des Geheimdienstchefs einräumte.
Mehrere Gespräche
Am 31. August habe Tenet Bush ein weiteres Mal gesprochen, nachdem dieser nach Washington zurückgekehrt sei. Bis zum achten September sei Bush mindestens sechs weitere Male über neue Hinweise in Kenntnis gesetzt worden, sagte der Sprecher weiter. Die Frage, ob die US-Regierung trotz Erkenntnissen über terroristische Aktivitäten vor den Anschlägen am 11. September untätig blieb steht im Zentrum des Untersuchungsausschuss.
Vor dem Gremium räumte Tenet am Mittwoch ein, auf die von Osama bin Laden ausgehende Gefahr nicht angemessen reagiert zu haben: „Wir wussten von Bin Ladens Absicht, unser Heimatland anzugreifen, aber waren nicht in der Lage, dieses Wissen in eine wirksame Verteidigung des Landes zu übersetzen“, sagte der CIA-Direktor.