Guten Morgen, liebe Leserinnen und liebe Leser,
Angst vor unerträglichem Leiden und einem qualvollen Sterben haben viele Menschen. Bei manchen ist die Angst so groß, dass sie selbst bestimmen möchten, wann die rechte Zeit gekommen ist für den Tod. Mit ihrem Sterbewunsch stehen sie im Moment allerdings sehr alleine da: Seit es den neuen Paragrafen 217 im Strafgesetzbuch gibt, ist ein fachgerecht begleiteter Suizid so gut wie unmöglich geworden. Ist das mit dem Grundgesetz vereinbar? Heute verkündet das Bundesverfassungsgericht sein Urteil zu einer Frage, auf die es beileibe keine einfachen Antworten gibt.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:
Coronavirus erreicht Südamerika - erste Fälle in NRW und Baden-Württemberg bestätigt
In Brasilien ist der erste Coronavirus-Fall registriert worden. Es könnte sich dabei auch um den ersten Fall in Südamerika überhaupt handeln. In einer offiziellen Mitteilung des Gesundheitsministeriums hieß es, man untersuche zusammen mit den städtischen und bundesstaatlichen Gesundheitsbehörden einen Fall in São Paulo. Laut einem Bericht des Portals "G1" hat ein 61 Jahre alter Mann, der zwischen dem 9. und 21. Februar nach Norditalien gereist war, die Symptome der Krankheit wie Husten gezeigt. Er sei nun zu Hause isoliert.
In Deutschland ist derweil erstmals auch in Nordrhein-Westfalen ein Patient nachweislich an dem Coronavirus erkrankt. Die Infektion wurde bei einem Mann aus dem Kreis Heinsberg diagnostiziert, wie NRW-Gesundheitsministerium und Kreis am späten Dienstagabend mitteilten. Der Betroffene war am Montagmittag mit Symptomen einer schweren Lungenentzündung in einem Erkelenzer Krankenhaus aufgenommen worden. "Der Patient befindet sich in einem kritischen Zustand und wird zurzeit auf der Intensivstation isoliert." Nach dpa-Informationen ist er Mitte 40 und leidet an einer Vorerkrankung.
Verdächtiger von Volkmarsen in Untersuchungshaft wegen Mordversuchs
Gegen den Autofahrer, der beim Rosenmontagszug im nordhessischen Volkmarsen mehr als 60 Menschen verletzt haben soll, ist Untersuchungshaft angeordnet worden. Dem 29-jährigen Deutschen werden versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Dienstagabend mitteilte.
Sanders gerät bei TV-Debatte der US-Demokraten unter Beschuss
Bei der TV-Debatte der Präsidentschaftsbewerber der US-Demokraten ist der führende Kandidat Bernie Sanders von seinen Konkurrenten scharf angegangen worden. Der Ex-Bürgermeister von South Bend in Indiana, Pete Buttigieg, warnte, sollte Sanders Präsidentschaftskandidat werden, drohe nicht nur eine Wiederwahl von Donald Trump. Auch könnten die Demokraten dann ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus und ihre Chancen auf eine Rückeroberung des Senats von den Republikanern verlieren. Unter scharfe Kritik von Mitbewerbern geriet auch Sanders' Plan einer staatlichen Krankenversicherung für alle Amerikaner. Mehrere Konkurrenten warfen Sanders vor, die Finanzierung dieses Plans nicht schlüssig darlegen zu können.
Vor der wichtigen Vorwahl im US-Bundesstaat South Carolina waren die Bewerber zu ihrer inzwischen zehnten Fernsehdebatte zusammengekommen. Für die Debatte in Charleston in South Carolina in der Nacht zu Mittwoch hatten sich insgesamt sieben der acht noch verbliebenen demokratischen Bewerber qualifiziert. Im Rennen um die Kandidatur liegt nach Vorwahlen in bislang drei US-Bundesstaaten der linke Senator Sanders vorne.
Opa von Greta Thunberg gestorben
Der schwedische Schauspieler, Regisseur und Synchronsprecher Olof Thunberg ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Das teilten seine Enkeltöchter, die Klimaaktivistin Greta Thunberg und ihre Schwester Beata Ernman, am Dienstagabend auf Twitter und Instagram mit. "Ruhe in Frieden, Opa", schrieb Ernman dazu. Greta Thunberg würdigte ihren Großvater als "einen von Schwedens größten Schauspielern", der mehr als 75 Jahre lang auf der Bühne gestanden habe. "Er war einer der nettesten Menschen, die ich jemals getroffen habe. Wir vermissen ihn furchtbar doll", ergänzte sie.
Das wird heute wichtig:
Bundesverfassungsgericht verkündet Urteil zum Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe in Deutschland
Das Bundesverfassungsgericht verkündet um 10 Uhr sein mit Spannung erwartetes Urteil zum Verbot geschäftsmäßiger Sterbehilfe. Das Gericht entscheidet über Verfassungsbeschwerden von schwer kranken Menschen, Ärzten und Sterbehilfevereinen gegen den vor mehr als vier Jahren eingeführten Strafrechtsparagrafen 217, der die "geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung" unter Strafe stellt. Durch die Ende 2015 nach langen und kontroversen Debatten im Bundestag beschlossene Regelung drohen eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Die Kläger halten die Regelung für zu weitgehend. Befürworter verweisen dagegen insbesondere auf die verbesserten Möglichkeiten der Palliativmedizin.
Politischer Aschermittwoch mit Laschet, AKK, Söder, Merz und Habeck
CDU-Führungskrise, Anschlag von Hanau, Regierungskrise in Thüringen: Beim politischen Aschermittwoch mangelt es den Spitzenpolitiker in diesem Jahr keinesfalls an Themen. Mit besonderer Spannung werden dabei die Reden der Unionspolitiker erwartet. Im niederbayerischen Passau spricht CSU-Chef Markus Söder, in Fellbach bei Stuttgart Noch-CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer beide ca. 11 Uhr). Später tritt in Lennestadt im Sauerland CDU-Vize Armin Laschet auf (17.45 Uhr), am Abend im thüringischen Apolda Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz (ca. 19 Uhr). Laschet und Merz sind seit Dienstag Konkurrenten um den CDU-Chefposten.
Am Vormittag steht im niederbayerischen Landshut Grünen-Chef Robert Habeck auf der Bühne, in Vilshofen hat die SPD Parteichefin Saskia Esken geladen (beide ca. 11 Uhr). Im baden-württembergischen Biberach hat sich zudem zeitgleich Co-Grünen-Chefin Annalena Baerbock angekündigt.
Beginn Prozess gegen Fahrer eines Sattelzuges, der eine Fußgängerin tödlich verletzt haben soll
Laut Anklage soll der 40-Jährige die Frau nicht beachtet haben, die bei grüner Ampel die Straße querte. Zudem soll die Windschutzscheibe des Wagens stark verschmutzt gewesen sein.