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Die Morgenlage Trump behauptet, immun zu sein: Twitter warnt vor irreführendem Corona-Tweet

Eilmeldung
+++ Feuer auf dem Kilimandscharo +++ UN ruft zu weltweiter Waffenruhe auf +++ Die Nachrichtenlage am Montagmorgen.

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

weniger als eine Woche nach seiner Selbstentlassung aus dem Krankenhaus präsentiert sich US-Donald Trump seinen Anhänger und der Welt so selbstbewusst und unbesiegbar wie vor seinem positiven Coronatest. Via Twitter verkündete er stolz, nicht mehr ansteckend und gegen das Coronavirus immun zu sein. Das sei sehr schön zu wissen, twitterte der 74-Jährige. Deutlich weniger schön fanden das die Regelhüter des Kurznachrichtendienstes. Erneut versahen sie die Ausführungen Trumps mit einem Warnhinweis.

Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:

Twitter versieht Trumps Immunitätsbehauptung mit Warnhinweis 

Twitter hat eine Botschaft von US-Präsident Donald Trump zu seiner angeblichen Immunität gegen das Coronavirus mit einer Warnung vor Falschinformationen versehen. Der Tweet habe gegen Regeln zur "Verbreitung irreführender und womöglich gesundheitsschädlicher Informationen" beim Thema Covid-19 verstoßen, hieß es am Sonntag. Der Tweet war deswegen erst nach einem Klick auf einen Warnhinweis zugänglich und konnte nicht ohne einen eigenen Kommentar der Nutzer weiterverbreitet werden. Trump hatte zuvor bei Twitter geschrieben, die Ärzte des Weißen Hauses hätten ihm nach seiner Covid-19-Erkrankung nun attestiert, "komplett" gesund zu sein. In Bezug auf das Coronavirus schrieb er: "Das bedeutet, ich kann es nicht bekommen (immun) und kann es nicht weitergeben." Trumps Leibarzt hatte am Samstag erklärt, der Präsident sei nicht mehr ansteckend. 

Experten gehen davon aus, dass Menschen nach einer Corona-Infektion vermutlich immun sind. Für wie lange und wie absolut ein Schutz existiert, ist aber noch unklar. Der 74-jährige Trump war nach eigenen Angaben am 1. Oktober positiv auf das Coronavirus getestet worden. Trump erkrankte an Covid-19 und wurde daher ab dem 2. Oktober drei Tage lang in einem Krankenhaus behandelt.

Studie: Coronavirus überlebt auf glatten Oberflächen bis zu 28 Tage

Das neuartige Coronavirus kann laut einer Studie auf glatten Oberflächen wie Handys und bestimmten Geldscheinen bis zu 28 Tage lang überleben. Die Überlebensdauer des Erregers ist nach der am Montag veröffentlichten Untersuchung aus Australien allerdings stark von den Temperaturverhältnissen abhängig - sie sinkt, je höher die Temperatur ist. So stellten die Forscher der Wissenschaftsbehörde CSIRO fest, dass das Virus bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius "extrem robust" ist. Bei dieser Temperatur ist der Erreger demnach in der Lage, 28 Tage lang auf Glas, Stahl und Geldscheinen aus Kunststoff zu überleben. Bei 30 Grad betrug seine Überlebensdauer hingegen nur noch sieben Tage, bei 40 Grad lediglich 24 Stunden.

Los Angeles Lakers holen 17. NBA-Titel

Die Los Angeles Lakers haben zum 17. Mal die Meisterschaft in der NBA gewonnen und damit den Rekord der Boston Celtics eingestellt. Gegen die Miami Heat dominierte die Mannschaft um Basketball-Superstar LeBron James am Sonntag (Ortszeit) von Beginn an und gewann am Ende mit deutlichem Vorsprung 106:93 (64:36) und holte den entscheidenden vierten Sieg. Die Finalserie endete zehn Jahre nach dem letzten Titelgewinn damit 4:2 für die Lakers. James steuere ein Triple-Double bei und kam am Ende auf 28 Punkte, 15 Rebounds und 10 Vorlagen. 

Brand auf Kilimandscharo ausgebrochen

Auf dem Kilimandscharo in Tansania ist ein Feuer ausgebrochen. Das teilte der Nationalpark am Sonntagabend auf Twitter mit. Rettungsdienste versuchten, das Feuer auf dem mit 5895 Metern höchsten Berg Afrikas zu löschen. Nach Angaben der Zeitung "The Citizen" halfen Menschen aus benachbarten Gemeinden dabei. Weil der Brand in größerer Höhe ausgebrochen sei, seien die Löscharbeiten aber schwer. Auf einem ebenfalls vom Nationalpark veröffentlichten Foto waren Flammen mitten am Berg zu erkennen. Das Ausmaß der Schäden war zunächst nicht bekannt. Der Kilimandscharo ist der höchste frei stehende Berg weltweit.

Philologenverband: Schüler werden Mützen und Schals im Unterricht tragen müssen

Schüler und Schülerinnen werden nach Angaben des Deutschen Philologenverbands in den kommenden Monaten in den Klassenzimmern häufig ihre Mützen, Schals und Jacken anbehalten und sich mit Decken warm halten müssen. Richtiges Lüften sei "das A und O", um das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus möglichst gering zu halten, sagte Verbandschefin Susanne Lin-Klitzing der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe). Deshalb müssten sich Lehrer und Schüler auch im Klassenzimmer "dick anziehen". "Für die kalten Monate werden jetzt Pullover, Schals und Decken zur Grundausstattung der Schülerinnen und Schüler gehören", betonte Lin-Klitzing. Lehrer und Schüler müssten dabei auf das "Zwiebelprinzip" setzen - also während des Unterrichts ihre warme Kleidung zunächst anbehalten und sie dann nach dem Lüften eventuell "nach und nach ausziehen".

Schüler schließen die Fenster in ihrem Klassenraum.

UN-Generalsekretär fordert weltweite Waffenruhe

UN-Generalsekretär António Guterres hat angesichts der Corona-Krise erneut zu einer weltweiten Waffenruhe aufgerufen. "Der einzige Gewinner durch einen Konflikt während einer Pandemie ist das Covid-19-Virus selbst", schrieb Guterres am Sonntag auf Twitter. "Ich habe bis Ende des Jahres zu neuen Anstrengungen für eine weltweite Waffenruhe aufgerufen. Jetzt ist es an der Zeit, unsere Anstrengungen für Frieden und Wiedergutmachung zu erhöhen." Im März hatte sich Guterres ähnlich geäußert. Überall müssten Konfliktparteien ihre Feindseligkeiten einstellen und ihr Misstrauen voreinander überwinden, hatte er damals erklärt: "Bringt die Waffen zum Schweigen, stoppt die Artillerie, beendet die Luftangriffe."

Das wird heute wichtig:

Corona-Kabinett berät über weitere Maßnahmen in der Pandemie 

Die Bundesregierung will am Montag auf einer neuerlichen Sitzung des Corona-Kabinetts über weitere Maßnahmen in der Pandemie beraten. Dabei werden die zuständigen Fachminister mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die aktuelle Lage sprechen. Die Bundesregierung strebt an, die Quarantäneregeln neu zu fassen sowie bis Mitte Oktober eine neue Teststrategie zu beschließen. Zuletzt waren die Corona-Neuinfektionen bundesweit stark gestiegen, zusätzlich überschritten immer mehr Kommunen den Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Am Mittwoch will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut mit den 16 Länderregierungschefs über die Corona-Lage beraten.

Wirtschaftsnobelpreisträger wird bekanntgegeben

Zum Abschluss der Nobelpreis-Bekanntgaben wird verkündet, wer den diesjährigen Wirtschaftsnobelpreis erhält. Frühestens um 11.45 Uhr will die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekanntgeben, wer diesmal in der Kategorie Wirtschaft geehrt wird. Dotiert ist die Auszeichnung mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro). Der Wirtschaftsnobelpreis ist die einzige der Auszeichnungen, die nicht auf das Testament von Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel zurückgeht. Er wird seit Ende der 60er Jahre von der schwedischen Reichsbank gestiftet. Mit ihm ausgezeichnet wurden bislang besonders häufig Wissenschaftler aus den USA. 

EU-Außenminister beraten über Russland-Sanktionen im Fall Nawalny

Nach der Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny beraten die EU-Außenminister über neue Sanktionen gegen Russland. Außenminister Heiko Maas (SPD) und sein französischer Kollege Jean-Yves le Drian hatten zuvor angekündigt, "ihren europäischen Partnern Vorschläge für zusätzliche Sanktionen" zu unterbreiten. Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen hatte nachgewiesen, dass Nawalny mit einem chemischen Nervengift der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde. Für die Täterschaft gibt es aber bisher keine öffentlich zugänglichen Beweise. Nawalny selbst vermutet, dass der russische Staat hinter der Vergiftung steckt. Neben der Sanktionsfrage beraten die Außenminister bei ihrem Treffen in Luxemburg auch über die aktuelle Lage in Belarus sowie in Kirgistan. Auch der Stand der Serbien-Kosovo-Gespräche für eine Normalisierung der Beziehungen beider Nachbarländern sowie die Kämpfe zwischen den verfeindeten Nachbarn Armenien und Aserbaidschan in Berg-Karabach stehen auf dem Programm. 

US-Senat beginnt mit Anhörung Barretts für Oberstes Gericht

Der US-Senat will am Montag (15.00 MESZ) mit der Anhörung der Kandidatin von Präsident Donald Trump für das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten beginnen. Am ersten Tag geht es im Justizausschuss zunächst um die Vorstellung der konservativen Juristin Amy Coney Barrett und einleitende Stellungnahmen. Die Anhörung geht am Dienstag mit der Befragung der Kandidatin weiter. Trump und die Republikaner im Senat wollen Barrett noch vor der Präsidentenwahl am 3. November ins Oberste Gericht bringen.

Trump hat Barrett als Nachfolgerin der verstorbenen liberalen Richterin Ruth Bader Ginsburg nominiert. Mit ihrer Ernennung bekämen die Konservativen im Supreme Court eine dominierende Mehrheit von sechs der neun Sitze am Gericht. Die Richter werden auf Lebenszeit ernannt. Die Demokraten um Trumps Herausforderer Joe Biden fordern, dass erst der Sieger der Wahl über Ginsburgs Nachfolge entscheiden soll. 

Fall Ischgl: Expertenkommission legt Bericht vor

Eine Expertenkommission legt in Innsbruck ihren Bericht zum umstrittenen Corona-Krisenmanagement im österreichischen Ischgl vor. Die Kommission hat insgesamt 53 Menschen befragt, darunter Betroffene, Vertreter der Seilbahn- und der Tourismuswirtschaft sowie Verantwortliche auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Der 1600-Einwohner-Ort in Tirol gilt nicht zuletzt wegen der dortigen Feiern beim Après-Ski als einer der Hotspots bei der Verbreitung des Coronavirus in Teilen Europas. Auch viele deutsche Gäste steckten sich im März hier an.  Aus Sicht der Kritiker erfolgten die Maßnahmen wie die Schließung von Bars, des Skigebiets und schließlich die Quarantäne über das gesamte Paznauntal am 13. März zu spät. Mehrere Tausend Corona-Infektionen in Europa sollen auf Menschen, die in Tirol Urlaub gemacht haben, zurückzuführen sein.

Deutscher Buchpreis wird verkündet

Wer den Deutschen Buchpreis 2020 bekommt, wird am Montagabend (18.00 Uhr) in Frankfurt bekanntgegeben. Vier Frauen und zwei Männer haben es mit ihren Büchern in die letzte Auswahlrunde geschafft. Wegen der Corona-Pandemie ist die Verkündung diesmal nur per Livestream zu sehen. Nominiert sind Bov Bjerg ("Serpentinen"), Thomas Hettche ("Herzfaden"), Deniz Ohde ("Streulicht"), Dorothee Elmiger ("Aus der Zuckerfabrik"), Anne Weber ("Annette, ein Heldinnenepos") und Christine Wunnicke ("Die Dame mit der bemalten Hand"). Der Preis ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert: Der Sieger erhält 25.000 Euro, die übrigen Autoren der Shortlist jeweils 2500 Euro. 

Tennis-Turnier in Köln wird mit deutschem Duell eröffnet

Am Montag startet in Köln das erste von zwei aufeinanderfolgenden ATP-Turnieren der Tennis-Profis. Im Eröffnungsspiel treffen mit dem an Position sieben eingestuften Jan-Lennard Struff und dem Kölner Qualifikanten Oscar Otte gleich zwei deutsche Spieler aufeinander. Ingesamt sind bei der mit 325.610 Euro dotierten Veranstaltung fünf Deutsche am Start: Außer Struff und Otte der topgesetzte Alexander Zverev, French-Open-Achtelfinalist Daniel Altmaier und Mischa Zverev. Der ältere der Zverev-Brüder spielt nach dem deutschen Duell gegen John Millman um den Einzug ins Achtelfinale. Alexander Zverev hat in der 1. Runde ein Freilos und greift erst am Donnerstag beim Achtelfinale gegen Andy Murray oder Fernando Verdasco ins Geschehen ein. Am kommenden Montag beginnt dann ebenfalls in der Lanxess-Arena ein zweites ATP-Turnier.

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Ihre stern-Redaktion

rw / js DPA AFP

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