Nahostkonflikt Katar und der Geiseldeal – die große Rolle des kleinen Golfemirats

Tamim bin Hamad Al Thani, der Emir von Katar
Tamim bin Hamad Al Thani, der Emir von Katar
© AFP
Wenn in den kommenden Tagen 50 oder mehr der Geiseln im Gazastreifen freikommen, ist das dem Geschick des Golfemirats und dem Einfluss seines Herrschers zu verdanken. Warum gelingt es Katar immer wieder, zwischen Feinden zu vermitteln? Und was hat das Emirat davon?

Die eine Krise war kaum vorüber, als die nächste begann. Am 3. Oktober rief Joe Biden bei Tamim bin Hamad Al Thani an. Der US-Präsident wollte dem Emir von Katar persönlich danken. Wochen zuvor war infolge des beharrlichen Verhandlungsgeschicks des Golfstaats ein Deal zustande gekommen, der fünf US-Bürgern die Freiheit sicherte – nach jahrelanger Geiselhaft in Iran. "Präsident Biden und der Emir planen, ihre Bemühungen für einen friedlicheren, sichereren und prosperierenderen Nahen Osten fortzusetzen", hieß es in einem Presse-Statements des Weißen Hauses.

Wie bald sie dazu Gelegenheit bekommen würden, wurde keine vier Tage später klar, als am frühen Morgen des 7. Oktober Tausende Terroristen der Hamas vom Gazastreifen aus die Grenze zu Israel überschritten, Massaker nie gekannten Ausmaßes anrichteten und 240 Menschen, überwiegend Zivilisten, aus Israel verschleppten.