Corona-Untersuchungsausschuss Wieler: Keine "Pandemie der Ungeimpften"

Der frühere Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, stellte sich den Fragen der Abgeordneten im Thüringer Land
Der frühere Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, stellte sich den Fragen der Abgeordneten im Thüringer Landtag. Foto
© Martin Schutt/dpa
Einige warteten sehnlichst auf die Corona-Impfung, andere lehnten sie ab. Bald war von einer "Pandemie der Ungeimpften" die Rede – ein Begriff, den der frühere RKI-Präsident zurückweist.

Für das Robert Koch-Institut (RKI) hat es nach Worten seines früheren Präsidenten Lothar Wieler keine "Pandemie der Ungeimpften" gegeben. "Im Robert Koch-Institut hatten wir nicht die Ansicht, dass es eine Pandemie der Ungeimpften ist", sagte Wieler im Thüringer Corona-Untersuchungsausschuss. Für das RKI sei es keine korrekte Begrifflichkeit gewesen.

Spahn benutzte Begriff 

Der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte den Begriff verwendet – etwa im September 2021 bei Twitter: "Bei Inzidenz und auf Intensivstationen sehen wir: Wir erleben eine anwachsende Pandemie der Ungeimpften. Alle, die können, sollten sich ihren Schutz holen!", schrieb Spahn damals. Inzwischen ist er Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. 

Der Thüringer Corona-Untersuchungsausschuss soll Fehler und Versäumnisse der Politik in der Corona-Pandemie aufklären und Handlungsempfehlungen für die Zukunft ableiten. Neben dem Untersuchungsausschuss gibt es im Freistaat noch eine Enquete-Kommission, die auf die Erfahrungen blicken soll, die in der Corona-Pandemie gesammelt wurden, und Handlungsempfehlungen für künftige Pandemie- oder sonstige Gesundheitskrisenlagen erarbeiten soll.

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dpa