
1974 Zypern-Konflikt
Bis heute ist das Verhältnis zwischen der Türkei, Griechenland, der Europäischen Union und Zypern angespannt. Ausgangspunkt ist ein Streit zwischen Griechenland und der Türkei um die Insel in der Ägäis. Nach dem Ersten Weltkrieg fordert zunächst Großbritannien die von den Osmanen beherrschte Insel als Protektorat. 1950 stimmt Zyperns Bevölkerung dann für die Vereinigung mit Griechenland. Während die Türkei eine Machtausweitung Griechenlands im Mittlmeerraum befürchtet, sorgen sich die Briten, Zypern könne an die Kommunisten fallen. Bei den Verhandlungen sorgen die Briten dafür, dass die Türkei mit am Tisch sitzt. Diese verhindert die Zusammenführung mit einem Veto. Daraufhin wird 1960 die Unabhängige Republik Zypern ausgerufen. Doch der Wunsch nach einer Vereinigung ist damit nicht vom Tisch. Es kommt zu Auseinandersetzungen zwischen türkischen und griechischen Inselbewohnern. Der Konflikt eskaliert 1974, als die zypriotische Regierung gestürzt wird. Türkische Streitkräfte besetzen daraufhin den nördlichen Teil der Insel, 1983 wird die Türkische Republik Nordzypern ausgerufen, allerdings international nicht anerkannt. 980 griechische Zyprioten sollen bei der Invasion ermordet, misshandelt oder in Kriegsgefangenschaft geraten, etwas über 170.000 Menschen vertrieben worden sein. Internationale Bemühungen, die beiden Teile zu vereinen, scheitern bis heute.
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