
1994, 1999-2009 Tschetschenien-Krieg
Blick auf die von russischen Bomben zerstörte tschetschenische Hauptstadt Grosny. Nach dem Einmarsch russischer Truppen werden 3,5 Millionen Quadratmeter Wohnraum zerstört. Die russischen Streitkräfte marschieren im Dezember 1994 in Tschetschenien ein, um die Unabhängigkeitsbestrebungen der abtrünnigen Kaukasusrepublik zu beenden. 1991 wählt das Land einen eigenen Präsidenten und sich selbst für unabhängig erklärt. Zuvor gehört Tschetschenien als autonome Region zur Russischen Sowjetrepublik. Mehrere vereinbarte Waffenstillstände werden bis 1996 nicht eingehalten. Schätzungen zufolge kommen 80.000 Menschen in den zwei Jahren ums Leben. Trotz des Friedensvertrages von 1997 kommt es immer wieder zu gewaltsamen Übergriffen, die 1999 im zweiten Tschetschenienkrieg münden. Im Oktober marschiert die russische Armee erneut in dem Land ein und stößt auf Rebellen, islamistische Gruppierungen und internationale Dschihad-Kämpfer. 2001 beginnt Russland, mit einer Antiterror-Operation den Aufstand zu zerschlagen. Doch ohne Erfolg. Terroranschläge und Bombenangriffe bleiben auf der Tagesordnung. 2009 zieht Russland etwa 20.000 Militärangehörige ab. Beiden Konfliktparteien werden schwere Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
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