
1969-1997 Nordirland-Konflikt
Ein Soldat marschiert über einen Platz in der nordirischen Stadt Co Fermanagh, wo eine Bombe der IRA ohne Vorwarnung bei einer Gedenkfeier am Remembrance Sunday explodiert ist. 1968 entbrennt der Nordirland-Konflikt. Sein Ursprung reicht aber bis ins Mittelalter. Im 20. Jahrhundert entwickelt er sich durch die Teilung Irlands 1920 von einem religiösen Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten zu einem politischen Streit. Nordirland gehört bis heute dem Vereinigten Königreich an. Bei der Auseinandersetzung handelt es sich um einen Machtkampf zwischen den Ulster-Loyalisten, protestantisch-anglikanischen Unionisten, die sich für die Verbindung zu Großbritannien stark machen, und den Irischen Republikanern, besser bekannt durch das Paramilitär Irish Republican Army (IRA), das römisch-katholisch geprägt ist und einen unabhängigen irischen Staat ohne Teilung fordert. Der Konflikt gipfelt im sogenannten Blutsonntag. Am 30. Januar 1972 erschießen britische Fallschirmjäger 13 unbewaffnete Menschen bei einer Demonstration in der nordirischen Stadt Derry. In den folgenden Monaten eskaliert die Gewalt, das nordirische Parlament wird im selben Jahr aufgelöst und von London aus regiert. Ausgehandelte Waffenruhen werden immer wieder gebrochen. Beigelegt wird der Konflikt 1998 mit dem sogenannten Karfreitagsabkommen. Der Konflikt kostet über 3000 Menschen das Leben. Gewaltsame Ausschreitungen gibt es zwar in Teilen bis heute, werden von der Bevölkerung jedoch nicht mehr unterstützt.
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