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Berliner Ex-Rapper Deutscher IS-Terrorist Denis Cuspert in Syrien getötet

Es schien, als habe er sieben Leben: Deutschlands bekanntester IS-Terrorist Denis Cuspert wurde schon mehrfach fälschlich totgesagt. Jetzt soll er in Syrien ums Leben gekommen sein - und diesmal dürfte die Nachricht stimmen.

Der schon mehrfach totgesagte IS-Terrorist und frühere Berliner Rapper Denis Cuspert ist offenbar in Syrien ums Leben gekommen. Das meldete die auf die Auswertung dschihadistischer Propaganda spezialisierte und als glaubwürdig geltende Site Intelligence Group (Site) unter Berufung auf die IS-freundliche "Wafa-Media-Foundation". Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, Cuspert, der beim sogenannten Islamischen Staat den Kampfnamen Abu Talha al-Almani trug, sei am Mittwoch zusammen mit 14 weiteren IS-Milizionären in der Stadt Raranidsch (englisch: Gharanij) in der syrischen Provinz Dair as-Saur getötet worden. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk an Aktivisten in Syrien.

Entstellter Toter sieht aus wie Denis Cuspert

"Wafa" verbreitete Fotos, auf denen Cusperts blutbefleckte Leiche zu sehen sein soll. Nach Einschätzung des stern handelt es sich bei dem dort abgebildeten Toten tatsächlich um Cuspert. Der Islamische Staat selbst bestätigte den Tod des 42-Jährigen aber nicht. Auch von Sicherheitsbehörden in den USA oder Deutschland gab es bislang keine offizielle derartige Bestätigung. Inoffiziell gehen deutsche Sicherheitskreise allerdings offenbar mittlerweile ebenfalls davon aus, dass der Bericht von Cusperts Tod diesmal zutrifft. Zu diesem Schluss komme man unter anderem nach der Analyse von Bildmaterial, berichtete die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Informationen aus diesen Kreisen. Es blieben aber gewisse Zweifel, da es beispielsweise keine DNA-Untersuchung gebe, die endgültige Sicherheit liefere. Ein Sprecher des Außenministeriums in Berlin sagte lediglich, man habe die Meldung von Cusperts Tod zur Kenntnis genommen und bemühe sich um Aufklärung.

Laut Site war Cuspert bei der Belagerung der ehemaligen IS-Hochburg Rakka bereits mehrfach verwundet worden. Auch wenn der Tod des der Sohnes einer Deutschen und eines Ghanaers bereits früher häufiger gemeldet wurde, sei es dieses Mal wegen der Details und Fotos glaubwürdiger, hieß es. Tatsächlich weist der entstellte Leichnam auf den Fotos, die auch dem stern vorliegen, soweit erkennbar große Ähnlichkeit mit Cuspert auf. Auch markante Tätowierungen des Berliners sind darauf deutlich wiederzuerkennen.

Cuspert hatte in zahlreichen IS-Videos zu Gewalt aufgerufen und mit islamistischen Anschlägen gedroht. Er soll damit beauftragt gewesen sein, deutsche und andere ausländische Kämpfer für den IS zu rekrutieren. Viele Experten sahen in ihm den Kopf hinter "Al-Hayat", einem der Medienkanäle des IS.

In Deutschland war er als Rapper Deso Dogg aufgetreten und wurde später als schillernde Figur in der Islamistenszene bekannt. Denis Mamadou Gerhard Cuspert, wie er mit vollem Namen hieß, soll 2010 zum Islam konvertiert sein. Er schloss sich 2014 dem IS an. Die Bundesregierung stufte ihn als Terroristen ein. Anfang 2015 setzten die USA den Deutschen auf ihre Terroristenliste.

mit DPA

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