Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,
in der Nacht hat sich der CDU-Bundesvorstand mit großer Mehrheit für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten der Union ausgesprochen. Doch trotz des Votums für den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen ist die Sache noch nicht endgültig entschieden. Große Teile der Parteibasis neigen zu Markus Söder. Und am Nachmittag steht steht die nächste Sitzung der Unionsfraktion an, jener Gruppe von CDU- und CSU-Bundestagsabgeordneten, die vor einer Woche Laschet mit ihrer mehrheitlich geäußerten Pro-Söder-Meinung so richtig unter Druck gesetzt hatten. Und auch die Reaktion von Markus Söder auf das Pro-Laschet-Votum des CDU-Vorstands steht noch aus.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag
Wir haben für Sie zusammengefasst, was in der Nacht passiert ist:
Verteidiger: Herzprobleme und Drogen schuld an George Floyds Tod
Nach Ansicht von Derek Chauvins Verteidiger sind George Floyds bestehende Herzprobleme und vorheriger Drogenkonsum entscheidende Faktoren für dessen Tod bei einem Polizeieinsatz gewesen. Es sei "absurd" zu behaupten, dass dies keine Rolle gespielt habe, sagte Anwalt Eric Nelson in seinem Schlussplädoyer am Gericht in Minneapolis am Montag. Die Experten der Staatsanwaltschaft hätten "bedeutende medizinische Umstände ignoriert", sagte Nelson. Der Anklage sei es nicht gelungen, Chauvins Schuld zweifelsfrei zu beweisen. Er müsse in allen Anklagepunkten freigesprochen werden. Der weiße Ex-Polizist Chauvin ist wegen der Tötung des Afroamerikaners Floyd unter anderem wegen Mordes zweiten Grades angeklagt, worauf im US-Staat Minnesota bis zu 40 Jahre Haft stehen.
Der 46 Jahre alte Floyd war am 25. Mai vergangenen Jahres in Minneapolis bei einer Festnahme ums Leben gekommen. Videos dokumentierten, wie Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten. Chauvin presste dabei sein Knie rund neun Minuten lang in Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Floyd verlor der Autopsie zufolge das Bewusstsein und starb wenig später. Im Anschluss an die Plädoyers beginnt die Beratung der Geschworenen. Sie werden über Chauvins Schuld oder Unschuld entscheiden.
EU hilft dem Balkan mit 651.000 Impfdosen im Kampf gegen Corona
Die Europäische Union hilft den sechs nicht zur EU gehörenden Ländern des Balkans mit 651.000 Impfdosen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Dies sei ein erster Schritt, dem noch weitere folgen würden, sagte Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg. Österreich koordiniere die von Mai bis August laufende Aktion im Auftrag der EU. "Als Europäische Union signalisieren wir ganz klar, wir betreiben nicht nur Nabelschau, wir schauen über den Tellerrand und uns ist ganz klar, dass wir selber erst dann in Sicherheit sind, wenn unsere engsten Nachbarn es auch sind." Die Dosen von Biontech/Pfizer seien von vorneherein für diese Art von Nachbarschaftshilfe reserviert worden. Die Hilfsaktion habe keinen Einfluss auf das Impftempo in der EU.
Lehrerverband für Distanzunterricht ab Inzidenz von 100
Der deutsche Lehrerverband fordert, Schüler im Kampf gegen die Corona-Pandemie früher in den Distanzunterricht zu schicken als vorgesehen. Eine Sieben-Tage-Inzidenz von 200 als Maßstab für Schulschließungen, wie sie ursprünglich in der Notbremse des Bundes vorgesehen war, sei viel zu hoch. Es sei deswegen ein Fortschritt, wenn die Grenze jetzt auf 165 gesenkt werden soll, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Doch auch eine Inzidenz von 165 sei noch deutlich zu hoch. Die Notbremse soll morgen im Bundestag verabschiedet werden. Der Bundesrat will sich am Donnerstag damit befassen.
Rangliste der Pressefreiheit: Deutschland fliegt aus Spitzengruppe
In der weltweiten "Rangliste der Pressefreiheit" der Organisation Reporter ohne Grenzen ist Deutschland erstmals aus der Spitzengruppe herausgefallen. "Aufgrund der vielen Übergriffe auf Corona-Demonstrationen mussten wir die Lage der Pressefreiheit in Deutschland von "gut" auf nur noch "zufriedenstellend" herabstufen: ein deutliches Alarmsignal", sagte RSF-Vorstandssprecher Michael Rediske. Deutschland rangiert im Vergleich von 180 Ländern auf dem 13. Platz. Im Vorjahr hatte die Bundesrepublik zwei Plätze höher gelegen.
Real-Boss Perez: Die Super League wird den Fußball retten
Die geplante Super League ist für deren designierten Boss Florentino Perez kein Angriff auf den Fußball, sondern seine notwendige Rettung. "Wenn gesagt wird: Das sind die Reichen - nein. Ich bin nicht der Eigentümer von Real Madrid, Real Madrid ist ein Mitgliederverein. Alles, was ich tue, ist zum Wohl des Fußballs. Jetzt machen wir dies, um den Fußball zu retten, der sich in einer kritischen Situation befindet", sagte der Präsident des spanischen Rekordmeisters in einem in der Nacht zu Dienstag ausgestrahlten Interview des Senders El Chiringuito de Jugones, über das die spanische "Marca" berichtete.
Was heute wichtig wird
Das sind die wichtigsten Themen und Termine des Tages:
EU-Arzneibehörde legt Gutachten zu Johnson & Johnson-Impfstoff vor
Nach Prüfung seltener Fälle von Hirnthrombosen will die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) am Dienstag ihr Gutachten zum Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson vorlegen. Die Experten der Amsterdamer Behörde haben den Impfstoff erneut geprüft, nachdem in den USA sechs Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen aufgetreten waren. Der Hersteller rief dazu auf, bis zur Klärung den Impfstoff nicht anzuwenden.
Altmaier sagt vor Wirecard-Ausschuss aus
Mit der Aussage von Wirtschaftsminister Peter Altmaier geht der Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Bilanzskandal in die entscheidende Phase. Der CDU-Politiker wird als Zeuge befragt, weil sein Ministerium für die Wirtschaftsprüferaufsicht Apas zuständig ist, der Versäumnisse vorgeworfen werden.
Apple-Event: Kommt ein neues iPad Pro?
Apple stellt neue Produkte angesichts der Corona-Pandemie erneut nur bei einem Online-Event vor. Erwartet wird nach Medienberichten ab 19 Uhr (MESZ) vor allem ein neues Modell des Tablet-Computers iPad Pro.
Bundesliga: Steigt Schalke heute rechnerisch ab?
Im ersten Teil des 30. Spieltages kann die erste Entscheidung der Saison in der Fußball-Bundesliga fallen. Sollte Schalke 04 um 20.30 Uhr im Kellerduell bei Arminia Bielefeld verlieren, stünde der Abstieg des Tabellenletzten bei dann nur noch vier ausstehenden Partien und 13 Punkten Rückstand zum Relegationsplatz fest.
Der Titelkampf wird sich indes noch nicht entscheiden. Die Mannschaft von Tabellenführer Bayern München muss im Spiel eins nach Verkündung des Abschiedswunschs von Trainer Hansi Flick gegen Bayer Leverkusen beweisen, dass sie sich wieder auf das Sportliche konzentrieren kann. Verfolger RB Leipzig will den Rückstand zu den Bayern nicht vergrößern lassen. Ein Ausrutscher beim Vorletzten 1. FC Köln können sich die Sachsen nicht erlauben.
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