Studie zeigt Deutschland bei Nachhaltigkeit vergleichsweise gut

Bei der Verwirklichung der neuen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen schneidet Deutschland im Vergleich mit anderen Industriestaaten gut ab. Trotzdem gibt es gerade im Umweltbereich aber erhebliche Mängel.

Bei der Verwirklichung der neuen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen schneidet Deutschland trotz Defiziten in einigen Bereichen im Vergleich mit anderen Industriestaaten gut ab. In einer von der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh vorgestellten Studie landet Deutschland unter den 34 untersuchten Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf Rang sechs. Viele Industrieländer laufen demnach Gefahr die Ziele zur nachhaltigen Entwicklung zu verfehlen.

Die Nachhaltigkeitsziele der UNO, bei denen es etwa um Armutsbekämpfung oder Umweltschutz geht, sollen in diesem Monat beschlossen werden. Die Bertelsmann Stiftung untersuchte nun anhand von 34 Indikatoren, wie weit die Industrieländer bei der Umsetzung der Ziele bereits sind. Es handelt sich nach Angaben der Stiftung um die "weltweit erste systematische Untersuchung zum gegenwärtigen Status" der Länder.

Wirtschaftswachstum top, Müllproduktion Flop

Die vier skandinavischen Staaten Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland gehören laut der Untersuchung zu den Ländern, die die UN-Ziele am ehesten erreichen können. Auf Platz fünf und sechs folgen die Schweiz und Deutschland. Am schlechstesten schneiden die USA, Griechenland, Chile, Ungarn, die Türkei und Mexiko ab.

Deutschland nimmt laut der Studie bei zwölf der 34 untersuchten Indikatoren vordere Plätze ein. Es punktet demnach vor allem beim Wirtschaftswachstum, der Beschäftigung, bei Forschung und Entwicklung, durch eine relative geringe Armutsquote, eine vergleichsweise gute soziale Absicherung, eine geringe Zahl von Tötungsdelikten und zahlreiche Naturschutzgebiete.

Deutschland weist aber in einigen Bereichen auch deutliche Defizite auf. So produziert laut Bertelsmann Stiftung jeder Deutsche pro Jahr durchschnittlich 614 Kilogramm Müll, deutlich mehr als der Durchschnitt aller Industriestaaten mit 483 Kilogramm. Kritik gibt es auch an der Landwirtschaft. Auf hinteren Plätzen liegt Deutschland zudem beim Anteil bedrohter Tierarten, der hohen Ausbeutung seiner Wasserressourcen und bei der Feinstaubbelastung.

AFP
jek