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Mit Dreifach-Kamera Huawei Mate 20 Pro im Test: Das spannendste Smartphone des Jahres

Abgerundeter Rand und oben eine Notch: Das Huawei Mate 20 Pro sieht aus wie eine Kreuzung aus iPhone XS und Galaxy S9 Plus.
Abgerundeter Rand und oben eine Notch: Das Huawei Mate 20 Pro sieht aus wie eine Kreuzung aus iPhone XS und Galaxy S9 Plus.
© Christoph Fröhlich/stern
Drei Kameras, Fingerscanner im Display, Gesichtserkennung: Mit dem Mate 20 Pro liefert Huawei das spannendste Smartphone des Jahres ab. Vor allem zwei Features unterscheiden es von der Konkurrenz, wie unser ausführlicher Test zeigt.

Zu Weihnachten liegen wieder jede Menge Smartphones unter deutschen Tannenbäumen. Eine Marke dürfte dabei besonders häufig vertreten sein: Huawei. Die Chinesen sind mittlerweile die weltweite Nummer zwei, hinter Samsung und vor Apple. Und mit dem Mate 20 Pro demonstrierte der Konzern in diesem Herbst eindrucksvoll, dass sie nicht nur gute und günstige Geräte bauen können, sondern auch im Premiumbereich angekommen sind. Das Mate 20 Pro ist eines der spannendsten Geräte des Jahres.

Formfaktor: Groß und schick

Nimmt man das Telefon zum ersten Mal in die Hand, sticht sofort die edle Anmutung ins Auge: Von vorne sieht es aus wie eine Kreuzung aus iPhone XS und Samsung Galaxy S9. Notch trifft auf abgerundetes Display. Die schimmernde (allerdings Fingerabdrücke geradezu anziehende) Glas-Rückseite hebt sich angenehm vom schwarz-weißen Allerlei ab. Mehr Mut zu ungewöhnlichen Farben und Texturen würde auch anderen Herstellern gut tun!

Das 6,4-Zoll-Display ist wirklich riesig, für kleine Hände jedoch schon etwas zu groß. Der Bildschirm besitzt die kontraststarke OLED-Technik (kennt man von teuren iPhones und Galaxys) und zieht allein wegen des sehr langgestreckten Formats (19,5:9-Format) die Blicke auf sich. Zum Rand hin ist das Display gebogen. Das bietet zwar keinen Mehrwert, aber schick sieht es aus.

Die Rückseite erscheint in einem schicken spiegelnden Schwarz.
Die Rückseite erscheint in einem schicken spiegelnden Schwarz.
© Christoph Fröhlich/stern

Die Einkerbung (Notch) am oberen Bildrand ist ähnlich breit wie beim iPhone. Darin befinden sich neben der Frontkamera diverse Sensoren zur Gesichtsentsperrung. Die funktionieren dank Infrarot-Modul sogar im Dunkeln und lassen sich nicht mit einem simplen Foto austricksen wie bei einigen anderen Androiden. Sollte die Gesichtserkennung dennoch einmal versagen, bietet das Mate 20 Pro einen Plan B: im Display steckt ein Fingerabdruckscanner! Der funktioniert nicht so zuverlässig wie ein "echter" Fingerscanner - so hat er bei der Erkennung von nassen Fingern Probleme -, doch er ist immer noch eine bequemere Variante als die PIN. Apple, passt so ein Scanner nicht auch in das nächste iPhone?

Das Mate 20 Pro hat im Gegensatz zu den abgespeckten Varianten (Mate 20 und Mate 20 Lite) eine IP68-Zertifizierung, ist also süßwasser- und staubdicht. Da das Smartphone beinahe komplett aus Glas besteht, sollte man es in eine Schutzhülle packen. Mit 8,6 Millimetern ist das Mate 20 Pro übrigens recht dick geraten, dafür steht die Kamera auf der Rückseite aber auch nicht heraus. Und einen Kopfhöreranschluss gibt es leider auch nicht mehr.

Prozessor

Beim Prozessor (Typ Kirin 980) handelt es sich um eine Huawei-Eigenentwicklung. Die Rechenleistung ist höher als beim Vorgänger, im Alltag bemerkt man das bei handelsüblichen Apps jedoch nicht. Der Schwerpunkt des Chips liegt wie bei Apple auf einer verbesserten Künstlichen Intelligenz, die dem Nutzer etwa beim Fotografieren unter die Arme greift.

Die Anordnung der Dreifachkamera hat sich verändert.
Die Anordnung der Dreifachkamera hat sich verändert.
© Christoph Fröhlich/stern

Kamera: Die Kraft der drei Linsen

Das bemerkenswerteste Feature des Mate 20 Pro ist die Dreifachkamera auf der Rückseite. Sie ist gemeinsam mit dem Blitzlicht quadratisch angeordnet. Huawei verzichtet in seinem neuesten Modell auf den Schwarz-Weiß-Sensor der Vorgänger und setzt erstmals auf ein Ultra-Weitwinkel-Objektiv. Dadurch passt deutlich mehr Inhalt aufs Bild. Der Unterschied ist frappierend, wie diese Vergleichsbilder zeigen:

Der Hauptsensor des Mate 20 Pro knipst mit 40 Megapixeln. Vor allem bei Tageslicht gelingen auch im Automatikmodus hervorragende Bilder mit einem guten Dynamikumfang. Die Farbdarstellung dürfte Geschmackssache sein (Stichworte: Sättigung und Kontraste), mitunter sehen die automatisch nachbearbeiteten Bilder besser aus als die Realität. Doch hinter dem iPhone muss sich das Mate 20 Pro nicht verstecken. Bei Nachtaufnahmen gelingen dank Künstlicher Intelligenz und einer ruhigen Hand ebenfalls tolle Aufnahmen. 

Das Mate 20 pro nimmt viele Details auf.
Das Mate 20 pro nimmt viele Details auf.
© Christoph Fröhlich/stern

Die dritte Kamera besitzt ein Teleobjektiv mit acht Megapixeln. Durch die drei unterschiedlichen Objektive erreicht man Brennweiten von 16, 27 und 83 Millimetern. Dadurch wird der Spielraum in puncto Zoom größer. Hier ein Vergleich, wie gut die Telelinsen und die eingebaute Künstliche Intelligenz arbeiten:

Selbst wenn man an Objekte heranzoomt, erkennt man noch viele Details, wie dieses Broadway-Straßenschild zeigt.
Selbst wenn man an Objekte heranzoomt, erkennt man noch viele Details, wie dieses Broadway-Straßenschild zeigt.
© Christoph Fröhlich/stern

Wer will, kann in der Kamera die sogenannte "Master AI" aktivieren. Dabei hilft einem die Software mit automatischen Voreinstellungen (etwa Essen, Himmel, Nacht), das Optimum aus Fotos herauszuholen. Wir raten jedoch, die Funktion abzuschalten. Ein Mehrwert ist nicht erkennbar, die Ergebnisse wirken teils arg verfremdet.

Durch die Prozessorpower sind auch neue Effekte bei Videos möglich: So kann man etwa in Echtzeit einen Schwarz-Weiß-Filter über den Hintergrund legen, während die Person im Vordergrund farbig bleibt. Das funktioniert noch nicht perfekt, verdeutlicht aber, wohin die Reise mit den nächsten Chip-Generationen geht. Insgesamt hat aber das iPhone in puncto Videoqualität die Nase vorn.

Die Frontkamera knipst mit 24 Megapixeln und produziert detailreiche Selfies, auf Wunsch auch mit Hintergrundunschärfe.

Akku: Dieses Smartphone kann das iPhone laden

Ein Aushängeschild der Mate-Reihe war stets die lange Akkulaufzeit, und auch das aktuelle Modell macht keine Ausnahme. Laufzeiten von anderthalb bis zwei Tagen sind problemlos drin. Zudem ist im Lieferumfang ein 40-Watt-Schnellladenetzteil enthalten, mit dem das Smartphone innerhalb von 30 Minuten zu 70 Prozent aufgeladen ist. Das ist alles andere als selbstverständlich. Zwei Tage Laufzeit und eine Stunde Aufladen - beim Akku legt Huawei eine neue Benchmark.

Zudem unterstützt der Konzern erstmals kabelloses, schnelles Laden mit bis zu 15 Watt. Die coolste Funktion: Das Huawei-Smartphone kann andere Geräte kabellos aufladen, sofern diese den Qi-Standard unterstützen. Legt man ein iPhone XS des Kumpels auf das eigene Telefon, wird es aufgeladen. Das dauert zwar und frisst ziemlich viel Strom, doch es reicht, um dem Smartphone des Freundes ein paar Prozent zu leihen.

Software und Bedienung

Als Betriebssystem ist Android 9 Pie installiert, das Huawei mit einer eigenen Benutzeroberfläche (EMUI) angepasst hat. Gut gefallen hat uns die Gestensteuerung, die eher an Apples iOS 12 denn an Googles Android erinnert. Wischt man mit dem Finger nach oben, gelangt man etwa auf den Home-Bildschirm. Die Bedienung geht schnell in Fleisch und Blut über. Allerdings besitzen einige Android-Apps seitlich herausziehbare Menüs, die der neuen Bedienung im Wege stehen können.

Fazit: Der beste Androide 2018

Tolle Kamera, schickes Design, eine lange Akkulaufzeit, dazu innovative Funktionen wie das Laden von anderen Smartphones: Das Huawei Mate 20 Pro ist das beste Android-Smartphone des Jahres. Vor allem Hobby-Fotografen werden mit dem Gerät ihre Freude haben. Mit 850 Euro ist das Telefon jedoch alles andere als ein Schnäppchen. 

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