Viele Lebensmittel haben einen schlechten Ruf, obwohl sie bei genauerem Hinsehen überraschend positiv auf die Gesundheit wirken können. Oft liegt das daran, dass man einzelne Bestandteile isoliert betrachtet – Zucker, Koffein, Fett oder Milch – statt des kompletten Lebensmittels und der Menge, in der es typischerweise konsumiert wird.
Ein gutes Beispiel ist Kaffee: Lange galt er als ungesund, doch heute zeigen zahlreiche Studien, dass moderater Konsum das Risiko für Diabetes Typ 2, Parkinson und Lebererkrankungen senken kann. Entscheidend ist die Dosis und die Art der Zubereitung, nicht der Kaffee selbst.
Lebensmittel mit schlechtem Ruf
Ähnlich verhält es sich mit Schokolade, insbesondere dunkler Schokolade. Sie enthält Flavanole, die antioxidativ wirken und sich positiv auf Blutdruck und Gefäßfunktion auswirken können. Die pauschale Annahme "Schokolade ist schlecht" greift zu kurz – problematisch sind vor allem Zucker und Zusatzstoffe in minderwertigen Produkten.
Hochwertige Bitterschokolade hingegen kann im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung durchaus förderlich sein. Oder Weintrauben: Sie enthalten zwar Fruchtzucker, aber auch Polyphenole, primär Resveratrol, die positive Effekte auf Herz und Kreislauf haben.
Fett ist kein Feind
Nüsse wiederum werden häufig wegen ihres hohen Kalorien- und Fettgehalts gemieden. Dabei handelt es sich überwiegend um wertvolle ungesättigte Fettsäuren, ergänzt durch Ballaststoffe, Mineralstoffe und Antioxidantien. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass regelmäßiger Nusskonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert und sogar beim Gewichtsmanagement helfen kann.
Selbst Fett an sich ist kein Feind. Entscheidend ist die Art: Ungesättigte Fette aus Olivenöl, Avocado oder Fisch sind essenziell für Hormone, Zellmembranen und das Nervensystem. Selbst gesättigte Fette sind in moderaten Mengen unbedenklich und wichtiger Bestandteil vieler traditioneller Ernährungsweisen.
Lebensmittel sind selten wirklich "schlecht"
Kurz gesagt: Kaum ein Lebensmittel ist per se "gut" oder "schlecht". Entscheidend sind Qualität, Menge und der Gesamtzusammenhang der Ernährung. Ein differenzierter Blick zeigt, dass viele vermeintlich ungesunde Lebensmittel überraschend positive Seiten haben.