Kreatur aus Tierteilen
Forscher lösen Rätsel um geheimnisvolle Meerjungfrauen-Mumie
Sehen Sie im Video: Forscher lösen Rätsel um Meerjungfrauen-Mumie.
Rätsel gelöst: Eine Meerjungfrauen-Mumie, die in Japan für diverse Mythen sorgte, wurde nun genauer untersucht. Mit überraschendem Ergebnis.
Die an eine Meerjungfrau erinnernde Gestalt soll vor rund 300 Jahren aus dem Pazifischen Ozean gefischt worden sein.
Die vergangenen 40 Jahre verbrachte sie in einer Truhe in einem Tempel in Japan.
Wissenschaftler der Kurashiki Universität untersuchten das Wesen bereits 2022 mithilfe einer Computertomographie und DNA-Analysen genauer.
Nun veröffentlichten sie das ernüchternde Ergebnis in einem Abschlussbericht: Bei dem Wesen handelt es sich um eine von Menschenhand gebastelte Puppe – aus Tier-Teilen, Papier, Stoff und Baumwolle. Erschaffen irgendwann Ende des 19. Jahrhunderts.
Das Kuriose: Der untere Teil der Kreatur ist ein realer Fischschwanz. Allerdings wurde er angenäht. Der Torso wird einem Affen zugeschrieben, Kiefer und Zähne sollen ebenfalls von einem Fisch stammen. Die Haare stammen von einem Säugetier. Dieses Misch-Wesen hat so also niemals gelebt. Man geht davon aus, dass diese Art von Fake-Meerjungfrauen von Einheimischen „hergestellt“ wurde, um sie an neugierige Touristen zu verkaufen.
In Japan wird dem Fabelwesen viel Bedeutung beigemessen: Viele Japaner glauben, dass das Fleisch einer Meerjungfrau, dem der es isst, zu Unsterblichkeit verhelfe. Oder eine Meerjungfrau, die an den Strand gespült wird, gilt als Omen für Krieg und Unglück.
Mit der Veröffentlichung der finalen Forschungsergebnisse haben die Wissenschaftler nun wohl ein für alle Mal mit dem Mythos um die geheimnisvolle Meerjungfrau aufgeräumt.