Der Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas spaltet nicht nur die Region, sondern sorgt auch für Konflikte und Demonstrationen in anderen Ländern. Nach dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober zeigten sich viele Staats- und Regierungschefs solidarisch mit Israel und betonten dessen Recht auf Verteidigung. Andere waren schnell dabei, die anschließenden Gegenschläge im Gazastreifen zu verurteilen.
Staaten werfen Israel Völkermord an Palästinensern vor
Deutschland solidarisierte sich schnell mit Israel. So war Bundeskanzler Olaf Scholz der erste Staatschef, der nur zehn Tage nach den Angriffen nach Tel Aviv zu Premierminister Benjamin Netanjahu reiste. In mehreren Gesprächen betonte Scholz auch die "deutsche Staatsräson": Deutschland stehe "angesichts dieses furchtbaren Angriffs fest und unverbrüchlich an der Seite Israels".
Auch die USA sind ein ständiger Partner Israels. US-Präsident Joe Biden sprach sich mittlerweile zwar für eine "humanitäre Pause" aus, um Hilfslieferungen oder die Freilassung von Geiseln zu ermöglichen und Washington blickt kritisch auf die massiven Gegenangriffe Israels auf den Gazastreifen. Doch Biden hatte auch befohlen, das größte Kriegsschiff der USA vor die israelische Küste zu verlegen.
Anders sieht es bei den unmittelbaren Nachbarn im Nahen Osten aus. Mit manchen Staaten hat Israel Friedensabkommen abgeschlossen, während andere Länder Gaza unterstützen – oder sogar die Terrororganisation Hamas finanzieren.
Nationen wie Spanien oder Irland kritisieren in erster Linie das Vorgehen Israels und befürchten Verletzungen der Menschenrechte. Vertreter Südafrikas oder der Türkei hatten das deutlich drastischer formuliert und von "Kriegsverbrechen" und "Genozid" an der palästinensischen Bevölkerung gesprochen.
Israels Armee betonte von Anfang an, sich bei der Verteidigung auf Ziele der Hamas zu konzentrieren. Doch der Gazastreifen ist dicht besiedelt und es gibt kaum Rückzugs- und Fluchtmöglichkeiten für die Zivilbevölkerung. Zudem kritisiert Israel, dass die Hamas Zivilisten als "menschliche Schutzschilde" einsetze. Die Zahl der getöteten Palästinenser steigt deshalb mit jedem Tag. Das von den Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium spricht aktuell von etwa 9000 Toten in Gaza, die Zahlen lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.
Weitere Quellen: Vereinte Nationen (Beschluss), Vereinte Nationen (Sitzung), Deutschlandfunk, "FAZ", "Handelsblatt", mit Material von DPA und AFP