Flüchtlingskrise auf Lesbos Milad Ebrahimi neun Monate nach #shortstoryofmoria: "Der Stress sammelt sich wie eine Faust im Bauch"

Von Franziska Grillmeier
Milad Ebrahimi, 22, beim stern-Interview auf Lesbos Ende April
Milad Ebrahimi, 22, beim stern-Interview auf Lesbos Ende April
© Julian Busch
Joko und Klaas brachten ihn ins Fernsehen, und Milad Ebrahimis Bericht über die verzweifelte Lage der Flüchtlinge auf Lesbos bewegte Millionen deutsche Zuschauer. Bis heute sitzt der Afghane auf der Insel fest.

Vor ein paar Wochen sagte sich Milad Ebrahimi: "Es reicht. Es hat keinen Sinn mehr." Warum sollte er die Situation im Lager auf der griechischen Insel Lesbos weiter mit der Handykamera dokumentieren, wenn seine Bilder doch nichts bewirkten? Er sprach mit einem Freund über seine Gedanken. Der sagte: "Hörst du auf, existierst du nicht mehr. Dann haben sie gewonnen." Mit "sie" meinte der Freund die griechischen Behörden, die Tausende Geflüchtete wie sie in bewachten Zeltstädten am Rande Europas isolieren. Und die EU, die diese Praxis mitfinanziert.