Weltklimakonferenz
Außenminister des Inselstaats Tuvalu will sich mit eindrücklicher Aktion Gehör verschaffen
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Es war ein eindrucksvolles Bild - mit dem sich der Außenminister des Inselstaats Tuvalu bei der Weltklimakonferenz in Glasgow meldete. Er stand hinter einem Rednerpult, in knietiefem Wasser. Die vom Anstieg des Meeresspiegel bedrohten Inselbewohner im Pazifik kämpfen darum, auf dem Gipfel in Glasgow Gehör zu finden. Unterdessen geht die Konferenz in Glasgow in ihre zweite und entscheidende Woche. Bis Freitagnachmittag wollen die beteiligten Staaten ein sogenanntes Regelbuch fertigstellen, das festlegt, wie das Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 konkret umgesetzt werden soll. Damit hoffen die Staaten, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu senken. Daran, ob das wirklich gelingen kann, gibt es allerdings erhebliche Zweifel. Noch offen ist etwa, wie oft und auf welche Weise die nationalen Klimaziele überprüft werden sollen. Auch über Klimahilfen für Entwicklungsländer wird weiterverhandelt. Am Montag geht es etwa um Hilfen für ärmere Länder, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, sowie um den Umgang mit bereits eingetretenen Schäden und Verlusten der Klimakrise. In der ersten Woche des Treffens hatte eine Reihe von Ländern ihre nationalen Klimaschutzziele verschärft. Mehr als hundert Staaten verabschiedeten eine Erklärung zum Stopp der Entwaldung bis 2030. Rund hundert Länder versprachen außerdem, den Ausstoß des gefährlichen Treibhausgases Methan bis 2030 um 30 Prozent zu senken. Unter anderem China, Indien, Russland und Australien hatten sich dieser Erklärung jedoch nicht angeschlossen. China gab zudem am Sonntag bekannt, dass es die selbst gesteckten Klimaschutzziele nur schwer erreichen werde.