Es war eine Einigung "buchstäblich in letzter Minute": Die Tarifparteien der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben sich in der Nacht zum Mittwoch in der vierten Verhandlungsrunde auf einen Abschluss geeinigt, wie beide Seiten mitteilten. Um Mitternacht war die Friedenspflicht in der Branche ausgelaufen - ab Mittwoch wären Warnstreiks möglich gewesen. Der Abschluss dürfte laut IG Metall zeitnah auch in Ostdeutschland übernommen werden.
Bei Deutschlands größter Airline, der Lufthansa, stehen die Zeichen auf Streik. In einer Urabstimmung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) sprach sich eine sehr große Mehrheit der Piloten und Pilotinnen für Arbeitskampfmaßnahmen aus. Hintergrund ist ein Streit um ihre betriebliche Altersvorsorge. Die Lufthansa plädierte am Dienstag für "Lösungen am Verhandlungstisch" - dabei müsse aber die "wirtschaftliche Leistungsfähigkeit" der Kernmarke berücksichtigt werden.
Der Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist voraussichtlich beendet. Die Tarifkommission der Gewerkschaft Verdi akzeptierte am Donnerstag das vorliegende Angebot der BVG, das der vorherigen Schlichtungsempfehlung entspricht. Die Verdi-Mitglieder müssen der Empfehlung der Tarifkommission noch in einer Befragung zustimmen.
Zunächst geplante Streiks von Ärztinnen und Ärzten an kommunalen Kliniken sind endgültig abgewendet. Die Mitglieder des Marburger Bunds stimmten in einer Urabstimmung mit einer deutlichen Mehrheit von 70 Prozent für ein nach monatelangen Tarifgesprächen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ausgehandeltes Sondierungsergebnis, wie die Gewerkschaft am Mittwoch in Berlin mitteilte. Die Einigung sieht im Kern eine schrittweise Anhebung der Gehälter bis 2026 um insgesamt acht Prozent vor.
Nach fünf Verhandlungstagen zeichnet sich eine Einigung im VW-Tarifstreit ab. Die Verhandler hoffen, dass die Zitterpartie vor Weihnachten endet. Sonst drohen Streiks.