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Kampf gegen IS USA warnen vor Vergeltungsschlägen

Die Terrormiliz Islamischer Staat soll dazu aufgerufen haben, Ausländer anzugreifen. Die USA sehen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Anschlägen auf westliche Ziele. Die Ereignisse in der Rückschau.

+++ 23.27 Uhr: EU besorgt über Kämpfe in Kobane +++

Die EU ist sehr besorgt über die Kämpfe in der syrischen Stadt Kobane nahe der türkischen Grenze. Die EU, die Türkei sowie regionale und internationale Partner müssten verstärkt zusammenarbeiten, um der Bedrohung durch die Terrormiliz zu begegnen, teilt der Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton in Brüssel mit.

+++ 22.18 Uhr: Extremisten richten irakischen Journalisten hin +++

Die IS-Dschihadisten tötet nach Angaben von Angehörigen einen irakischen Journalisten und drei weitere Zivilisten im Irak. Der 37-jährige Kameramann, sein Bruder und zwei weitere Menschen seien in einem Dorf nördlich von Bagdad öffentlich hingerichtet worden, erklärt die Familie des Journalisten. Der Kameramann arbeitete den Angaben zufolge für einen lokalen TV-Sender und war laut der Organisation Reporter ohne Grenzen am 7. September von IS-Kämpfern entführt worden.

+++ 21.32 Uhr: Dschihadisten richten neun Gefangene hin +++

Der IS richtet im Nordirak nach übereinstimmenden Angaben neun Gefangene hin. Allein auf dem Marktplatz der Ortschaft As-Sab werden sechs Dorfbewohner aus der Region exekutiert, berichten Augenzeugen und Sicherheitskräfte. Die Opfer seien demnach beschuldigt worden, sich an der Vorbereitung eines sunnitischen Aufstands gegen den IS beteiligt zu haben.

35 Kilometer weiter südlich werden Sicherheitskreisen zufolge drei männliche Geiseln enthauptet, die vor Jahren als sunnitische Milizionäre gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida gekämpft hatten.

+++ 21 Uhr: USA warnen vor IS-Vergeltungsschlägen +++

Die USA sehen seit Beginn ihrer Luftangriffe auf den Islamischen Staat in Syrien eine deutlich höhere Gefahr von Vergeltungsschlägen der radikalislamischen Miliz. Diese habe ihre Unterstützer aufgerufen, Ausländer anzugreifen, wo immer sie sich aufhielten, teilt das US-Außenministerium mit.

Die Behörden seien der Auffassung, dass die Wahrscheinlichkeit für Vergeltungsangriffe auf Ziele der USA, westlicher Staaten und der arabischen Verbündeten weltweit gestiegen sei. Besonders gelte dies aber für den Nahen Osten, Nordafrika, Europa und Asien, heißt es im neuen US-Bericht über die Sicherheitslage.

+++ 18.50 Uhr: Kurdenführer: Kampf um Kobane birgt Chance für Aussöhnung +++

Angesichts der Kämpfe um die Kurdenstadt Kobane fordert der Chef der größten syrischen Kurdenpartei die Türkei auf, durch Hilfen für die Verteidiger der Grenzstadt den Friedensprozess mit den Kurden voranzutreiben. "Die Augen aller Kurden sind auf Kobane gerichtet", sagt der Vorsitzende der Partei der Demokratischen Union (PYD), Salih Muslim. "Wenn die Türkei eine positive Haltung einnimmt, wird sie die Sympathien aller Kurden in Rojava gewinnen" - also in den Kurdengebieten im Norden und Nordosten Syriens.

+++ 18.35 Uhr: Neue Luftangriffe auf Kobane +++

Zwei neue Luftangriffe werden auf IS-Stellungen in Kobane geflogen, wie eine AFP-Korrespondentin berichtet. Doch laut US-Regierungskreisen hält Washington die Stadt nicht für strategisch bedeutsam. Deshalb habe der Kampf gegen den IS im Irak Vorrang, wo es mit der kurdischen Peschmerga-Miliz und den Regierungstruppen schlagkräftigere Helfer gebe.

+++ 17.40 Uhr: Polizei nimmt Kurden in Celle fest +++

Die Polizei fasst nach den Krawallen zwischen jesidischen Kurden und muslimischen Tschetschenen am Montag in Celle mit 14 Verletzten einen mutmaßlichen Täter. Der 50 Jahre alte Kurde aus Celle wird wegen gefährlicher Körperverletzung festgenommen, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Gegen ihn wird Haftbefehl beantragt. Er steht in Verdacht, mit noch nicht identifizierten Mittätern einen Mann am Montagabend schwer verletzt zu haben.

+++ 17.30 Uhr: Spanien will 300 Militärangehörige in den Irak schicken +++

Spanien beschließt, im Rahmen der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz IS rund 300 Militärangehörige in den Irak zu entsenden. Der Einsatz soll sieben bis acht Wochen dauern und der Schulung der irakischen Truppen dienen. Das solle in enger Zusammenarbeit mit italienischen Militärs erfolgen, hieß es. Die nötige Genehmigung durch das Parlament gilt als Formsache. 

+++ 16.10 Uhr: UN befürchtet Massaker an Zivilisten +++

Zwischen 500 und 700 Zivilisten, überwiegend alte Menschen, seien derzeit noch in Kobane, sagt Staffan de Mistura, der UN-Sondergesandte für Syrien. Er warnt vor einem Massaker an ihnen. Sollte die syrische Kurdenstadt an der Grenze zur Türkei in die Hände des IS fallen, drohe ein Blutbad. Neben den Menschen in der Stadt befänden sich zwischen 10 000 und 13 000 Menschen im Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei, die ebenfalls gefährdet seien.

+++ 15.30 Uhr: Freitagsgebete in Hamburg verlaufen friedlich +++

Die von einem massiven Polizeiaufgebot geschützten Freitagsgebete der Muslime in Hamburg seien friedlich verlaufen, sagt ein Polizeisprecher. Zuvor führten Polizisten im Stadtteil St. Georg, in dem es mehrere Moscheen und Gebetsräume gibt, Personen- und Fahrzeugkontrollen durch. Dabei seien gefährliche Gegenstände wie Baseballschläger sichergestellt und "weniger als ein Handvoll Personen" vorläufig festgenommen worden, so der Sprecher.

+++ 14 Uhr: 12.000 Kurden zu Demonstration in Düsseldorf erwartet +++

Bis zu 12.000 Kurden werden an diesem Samstag zu einer Demonstration gegen den IS in Düsseldorf erwartet. Die Polizei wird mit mehreren hundert Beamten vor Ort sein. "Wir gehen nach wie vor von einem friedlichen Verlauf aus, werden die Geschehnisse der vergangenen Tage aber natürlich berücksichtigen", sagt eine Polizeisprecherin. Hinweise auf geplante Provokationen oder Gegendemonstrationen gebe es bislang nicht.

+++ 13 Uhr: IS erobert Kurden-Zentrale +++

Beim Kampf um Kobane erobert der IS laut Aktivisten das Hauptquartier der kurdischen Streitkräfte. Die Islamisten hätten die Kommandozentrale eingenommen, berichtet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

+++ 12.50 Uhr: Angeklagter im Frankfurter IS-Prozess gesteht Kampfeinsatz +++

Im ersten deutschen Prozess gegen ein mutmaßliches IS-Mitglied gesteht der Angeklagte, an drei größeren Kämpfen in Syrien teilgenommen und den Treueeid auf die Terrormiliz geleistet zu haben. "Ich habe es als meine Pflicht angesehen, nach Syrien zu gehen, um mich gegen die Unterdrückung und Tyrannei dort zu stellen", heißt es in einer Erklärung des 20-Jährigen, die sein Anwalt vor dem Staatsschutzsenat des Frankfurter Oberlandesgerichts verlas.

Die Bundesanwaltschaft wirft dem Deutschen mit Wurzeln im Kosovo die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor. Kreshnik B. kann nach Jugendstrafrecht mit einer Haftstrafe von weniger als vier Jahren und drei Monaten davon kommen, wenn er sich ausführlich zu den Fragen von Senat und Bundesanwaltschaft äußert.

+++ 12.20 Uhr: IS will Verbindungsstraße zu Grenze erobern +++

Im Kampf um Kobane hat der IS nach Angaben von Aktivisten einen Angriff auf eine wichtige Verbindungsroute zur türkischen Grenze begonnen. Die oppositionsnahen syrischen Menschenrechtsbeobachter teilen mit, dass die sunnitischen Extremisten mit Motorrädern Waffen zu ihren Kämpfern im Osten transportieren, um die Versorgungsroute der Kurden zu kappen.

Ein kurdischer Aktivist namens Farhad al-Shami in der Ortschaft sagt, die Dschihadisten hätten die Straße unter massiven Beschuss genommen. Er gehe davon aus, dass sie die kurdischen Kämpfer von der Außenwelt abschneiden wollen. Seinen Informationen nach starben rund 200 kurdische Kämpfer, seit am Montag der IS in die strategisch wichtige Grenzstadt eingedrungen ist.

+++ 11.50 Uhr: Zehn Tote bei neuen Protesten in der Türkei +++

In der Türkei sind bei erneuten Zusammenstößen mit kurdischen Demonstranten und einem Angriff auf die Polizei Medienberichten zufolge mindestens zehn Menschen getötet worden. Bei Unruhen in der Provinz Gaziantep an der Grenze zu Syrien seien in der Nacht zum Freitag vier Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden, berichtet die Nachrichtenagentur Dogan. Kurdische Demonstranten seien dabei von anderen Gruppen attackiert worden. Zwei Gebäude, die von einer kurdischen Partei genutzt wurden, seien in Brand gesetzt worden.

+++ 11.35 Uhr: Bislang 31 Tote bei prokurdischen Protesten in der Türkei +++

Seit Beginn der prokurdischen Demonstrationen in zahlreichen türkischen Städten am Montag sind nach Regierungsangaben mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 360 weitere seien bei den gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei verletzt worden, erklärt Innenminister Efkan Ala. Die Demonstranten werfen der Regierung in Ankara Untätigkeit angesichts der Kämpfe um die syrische Kurdenstadt Kobane durch die Dschihadistengruppe IS vor.

+++ 11.10 Uhr: Heftige Kämpfe um Hauptquartier der Kurden in Kobane +++

In ihrem Hauptquartier in Kobane leisten kurdische Kämpfer laut Aktivisten erbitterten Widerstand gegen die IS-Milizen. Um die Kommandozentrale im Norden Kobanes gebe es heftige Kämpfe, sagt der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman. Die Dschihadisten versuchten, "um jeden Preis" bis zum Grenzübergang Richtung Türkei vorzudringen. Laut Abdel Rahman bewegen sich die IS-Truppen inzwischen nicht mehr in Konvois und lassen Nachschub auf Motorrädern heranbringen. Sollte den Dschihadisten die Einnahme der Stadt gelingen, könnten sie einen langen Abschnitt der Grenze zur Türkei unter ihre Gewalt bringen.

+++ 10 Uhr: Italien kündigt stärkeres Kampfengagement an +++

Der italienische Regierungschef Matteo Renzi kündigt ein stärkeres Engagement seines Landes im Kampf gegen den IS an. "Momentan greift Italien mit logistischer Unterstützung ein, indem es Waffen an die Kurden liefert. Eine größere Beteiligung mit besseren Waffen und einem Eingreifen in den Gebieten der benachbarten Länder ist nur eine Frage von Wochen", sagt der Ministerpräsident dem italienischen Fernsehsender "Rai 2". An den Luftangriffen gegen die Terrormiliz werde sein Land sich jedoch nicht beteiligen. Es sei notwendig, dass "die internationale Koalition alle - und ich sage alle - zusammenbringt, um gegen diese Bedrohung zu kämpfen."

+++ 4 Uhr: US-Flugzeuge bombardieren neun IS-Stellungen bei Kobane +++

Die USA haben am Donnerstag neun Luftangriffe gegen Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahe der umkämpften nordsyrischen Stadt Kobane geflogen. Wie das Zentralkommando des US-Militärs in Tampa (Florida) mitteilt, galten sechs Luftschläge Zielen südlich von Kobane, drei weitere richteten sich gegen IS-Stellungen nördlich der Stadt an der syrisch-türkischen Grenze. Auch im Irak seien Angriffe gegen die Dschihadisten geflogen worden.

+++ 3.45 Uhr: Washington will Kooperation mit der Türkei verstärken +++

Die US-Regierung will ihre Zusammenarbeit mit der Türkei im Kampf gegen den IS verstärken. US-Außenamtssprecherin Jennifer Psaki teilt in Washington mit, in der kommenden Woche werde sich eine Militärdelegation nach Ankara begeben, um die bereits begonnenen Gespräche über den gemeinsamen Kampf gegen den IS fortzusetzen. Es gebe "fortlaufende" Gespräche über die Rolle der Türkei in dem Kampf. Es gehe derzeit nicht darum, an die Türkei "Forderungen zu stellen", sagt Psaki. Washington hatte bereits den pensionierten US-General John Allen und den Irak-Beauftragten Brett McGurk nach Ankara geschickt. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagt, es sei "nicht realistisch", dass die Türkei "allein eine Bodenoperation" ausführe.

ivi/mka/AFP/DPA DPA

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