Mit einem Eklat sind die olympischen Taekwondo-Wettbewerbe zu Ende gegangen. Aus Wut über seine Niederlage im Halbfinale des Schwergewichts streckte der Kubaner Angel Matos den schwedischen Hauptkampfrichter Chakir Chelbat mit einem Fußtritt an den Kopf nieder. Der internationale Verband schloss daraufhin den Olympiasieger von 2000 und dessen Trainer Leudis Gonzalez lebenslänglich von allen Wettkämpfen aus. Der Sieg ging an den Südkoreaner Cha Dongmin.
Keine Medaille für
Ariane Friedrich
: Nach einem enttäuschenden Wettkampf kam die Hochspringerin nur auf eine Höhe von 1,96 Meter und belegte damit den siebten Platz. Ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt lieferte Friedrich ihren schlechtesten Freiluft-Wettkampf des Jahres. Nach Friedrichs Absturz ist auch die deutsche Leichtathletik am Tiefpunkt angekommen. Mit einer einzigen Bronzemedaille müssen die 60 Starter von den Olympischen Spielen aus Peking abreisen.
Für die bisher schwachen US-Läufer haben beide
4 x 400-Meter-Staffeln
Gold gewonnen. Die Männer siegten vor den Bahamas und Russland. Die Frauen holten den Sieg vor Russland und Jamaika.
Mit einem 1:0-Triumph über Spanien haben die deutschen Herren
Hockey-Gold
gewonnen. Mit einem Tor von Christopher Zeller, einer starken taktischen Leistung und einem glänzend aufgelegten Torhüter Max Weinhold sicherte das Team von Trainer Weise das dritte Gold deutscher Hockey-Herren nach 1972 und 1992.
Enttäuschung dagegen bei Deutschlands
Kanu
-Favoriten: Ronald Rauhe und Tim Wieskötter haben im Kajak-Zweier über 500 Meter den erwarteten ersten Rang verpasst. Die Kanuten mussten sich den Spaniern Saul Craviotto und Carlos Perez geschlagen geben. Die Deutschen waren seit ihrem dritten Platz bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 in dieser Bootsklasse unbesiegt.
Fanny Fischer und Nicole Reinhardt haben im Kajak-Zweier sogar eine Medaille verpasst. Christian Gille und Tomasz Wylenzek freuten sich über Bronze: Einen Tag nach Silber im Canadier-Zweier über 1000 Meter wurden die beiden Zweite über 500 Meter. Auch Katrin Wagner-Augustin holte im Kajak-Einer über 500 Meter Bronze.
Der vorletzte Wettkampftag hatte zuvor für die deutschen Athleten mit einer Goldmedaille begonnen: Sabine Spitz deklassierte auf dem
Mountainbike
die Konkurrenz und fuhr souverän den Olympia-Sieg ein.
Alle bisherigen Ergebnisse des 15. Wettkampftages im Überblick.
Leichtathletik
Hochsprung, Frauen: Ariane Friedrich hat die erhoffte Olympia-Medaille verpasst. Die Hochspringerin aus Frankfurt am Main sprang nicht höher als 1,96 Meter und wurdenru Siebte. Ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt lieferte Friedrich ihren schlechtesten Freiluft-Wettkampf des Jahres. Beim Europacup im Juni in Annecy hatte sie mit 2,03 Metern eine deutsche Jahresbestleistung aufgestellt.
"Ich habe zwei Jahre für Olympia trainiert, da ist die Enttäuschung natürlich groß", meinte Ariane Friedrich, die in dieser Saison schon 2,03 Meter überquert hatte. Im Finale riss die Super- Serie der übermächtigen Kroatin Blanka Vlasic nach 34 Siegen: Selbst 2,05 Meter reichten der Weltmeisterin nicht zum Sieg, denn die höhengleiche Europameisterin Tia Hellebaut (Belgien) brauchte einen Versuch weniger. Bronze holte die Russin Anna Tschitscherowa.
Nach Ariane Friedrichs Absturz ist auch die deutsche Leichtathletik am Tiefpunkt angekommen. Mit einer einzigen Bronzemedaille müssen die 60 Starter von den Olympischen Spielen aus Peking abreisen: Mehr als Platz drei für Speerwerferin Christina Obergföll sprang in den 47 Entscheidungen für den Deutschen Leichtathletik-Verband nicht heraus.
4 x 400-Meter-Staffel, Männer
Die favorisierte Männer-Staffel der USA hat zum siebten Mal hintereinander Gold über 4 x 400 Meter erobert. LaShawn Merritt, Angelo Taylor, David Neville und Jeremy Wariner siegten in 2:55,39 Minuten. Vor 91.000 Zuschauern im Nationalstadion kam das Quartett von den Bahamas (2:58,03) auf Platz zwei vor Russland (2:58,06). Mit dem 17. Olympiasieg über diese Distanz untermauerten die Amerikaner ihre Sonderstellung. Die deutsche Staffel war im Halbfinale ausgeschieden.
4 x 400-Meter-Staffel, Frauen
Die favorisierten Sprinterinnen aus den USA haben die 4 x 400 Meter knapp gewonnen. Die Staffel mit Mary Wineberg, Allyson Felix, Monique Henderson und Sanya Richards siegte am Samstag im Endspurt in 3:18,54 Minuten. Silber holte Russland (3:18,82) vor Jamaika (3:20:40). Die deutsche Staffel mit Jonna Tilgner (Bremen), Sorina Nwachukwu (Leverkusen), Florence Ekpo-Umoh (Erfurt) und Claudia Hoffmann (Potsdam) landete mit zehn Sekunden Rückstand auf dem achten und letzten Platz.
5000 Meter, Männer:
Weltrekordler Kenenisa Bekele hat das Goldmedaillen-Double bei den Olympischen Spielen in Peking perfekt gemacht. Acht Tage nach seinem 10.000-Meter-Erfolg gewann der Äthiopier auch die 5000-Meter-Distanz in 12:57,82 Minuten. Silber holte der Kenianer Eliud Kipchoge (13:02,80) vor seinem Landsmann Edwin Cheruiyot Soi (13:06,22).
Speerwurf, Männer:
Der Norweger Andreas Thorkildsen hat seinen Olympia-Sieg im Speerwurf von 2004 wiederholt. Mit der Weltjahresbestweite von 90,57 Metern dominierte er das Finale. Zweiter wurde Ainars Kovals aus Lettland mit 86,64 Metern. Die Bronzemedaille sicherte sich Weltmeister Tero Pitkamäki aus Finnland mit 86,16 Metern. In der Qualifikation ausgeschieden waren Stephan Steding (Hannover) und Alexander Vieweg (Saarbrücken).
1500 Meter, Frauen:
Nancy Jebet Langat hat die erste Goldmedaille für Kenia über die 1500-Meter-Distanz gewonnen. Einen Tag nach ihrem 27. Geburtstag siegte sie vor 91.000 Zuschauern im Nationalstadion von Peking in 4:00,23 Minuten vor Irina Lischtschynska (4:01,63) und Natalija Tobias (beide Ukraine/4:01,78). Die gebürtige Äthiopierin und Weltmeisterin Maryam Yusuf Jamal (Bahrain) wurde nur Fünfte. Eine deutsche Läuferin war nicht am Start. Die Weltjahresbeste Jelena Sobolewa aus Russland war vor den Spielen des Dopings überführt worden.
800 Meter, Männer:
Der Kenianer Wilfred Bungei ist Olympiasieger über 800 Meter. In 1:44,65 Minuten verwies der Fünfte der Olympischen Spiele von 2004 vor 91.000 Zuschauern im Nationalstadion von Peking Ismail Ahmed Ismail (Sudan/1:44,70) und Weltmeister Alfred Kirwa Yego aus Kenia (1:44,82) auf die Plätze zwei und drei. Bereits im Halbfinale war der Russe Juri Borsakowski, Olympiasieger von 2004 in Athen, ausgeschieden. Deutsche Läufer waren nicht am Start.
Hockey
Hockey, Männer, Finale: Die deutschen Hockey-Herren haben in Peking die Goldmedaille gewonnen. Sie triumphierten mit 1:0 über die spanische Auswahl. Mann des Tages war Torschütze Christopher Zeller. Zehn Minuten vor Schluss mussten die Deutschen noch einmal zittern, doch Spanien gelang es nicht, eine Strafecke in ein Tor umzumünzen.
Dank einer großartigen taktischen Leistung, unermüdlichen Einsatzes und des erneut in Glanzform spielenden Halbfinal-Helden Max Weinhold im deutschen Tor verteidigte das Team von Trainer Weise die Führung bis zum Schluss und sorgten vor etwa 7000 Zuschauern für das dritte Gold deutscher Hockey-Herren nach 1972 in München und 1992 in Barcelona.
Hockey, Männer, Spiel um Platz drei:
Athen-Olympiasieger Australien hat die Bronzemedaille im olympischen Herren-Hockeyturnier gewonnen. Im Spiel um Platz drei bezwang die Mannschaft aus "down under" die Niederlande klar mit 6:2 (4:2). Der Olympia-Zweite von 2004 hatte im Halbfinale gegen die deutsche Auswahl im Siebenmeterschießen verloren, Australien in der regulären Spielzeit gegen Spanien.
Taekwondo
Klasse über 80 kg, Männer: Mit einem Eklat sind die olympischen Taekwondo-Wettbewerbe zu Ende gegangen. Aus Wut über seine Niederlage im Halbfinale des Schwergewichts über 80 Kilogramm streckte der Kubaner Angel Matos den schwedischen Hauptkampfrichter Chakir Chelbat mit einem Fußtritt an den Kopf nieder. Der internationale Verband schloss daraufhin den Olympiasieger von 2000 und dessen Trainer Leudis Gonzalez lebenslänglich von allen Wettkämpfen aus. Zudem wurden alle Ergebnisse von Matos gelöscht.
Die Siege am letzten Tag gingen an den Südkoreaner Cha Dongmin. Cha bezwang im Finale den Europameister Alexandros Nikolaidis aus Griechenland, der bereits vor vier Jahren in Athen Zweiter geworden war. Deutsche Athleten waren in dieser Gewichtsklasse nicht vertreten.
Matos hatte eine Pause zur Behandlung einer Verletzung bei einer eigenen 3:2-Führung überzogen und wurde daraufhin zum Verlierer erklärt. Daraufhin kam es zu Tumulten, in die sich auch der kubanische Trainer Gonzalez tätlich einmischte. Er behauptete zudem, der Kampf sei "verschoben" worden. Der Weltverband begründete seine Entscheidung zur lebenslangen Sperre in einer Erklärung: "Das ist eine starkes Vergehen am Geist des Taekwondo und der Olympischen Spiele."
Taekwondo, Frauen, über 67 Kilo, Finale:
Weltmeisterin Maria del Rosario Espinoza aus Mexiko ist Olympiasiegerin im Taekwondo. Sie bezwang im Finale der Klasse über 67 Kilogramm die Norwegerin Nina Solheim mit 3:1 Punkten. Bronzemedaillen gingen an Natalia Falavigna aus Brasilien und die Britin Sarah Stevenson. Deutsche Athletinnen waren in dieser Gewichtsklasse nicht am Start.
Tischtennis
Tischtennis, Männer, Einzel, Finale: Gold, Silber und Bronze für China: Der Weltranglisten-Zweite Ma Lin bezwang im Finale seinen Landsmann Wang Hao mit 4:1-Sätzen und gewann damit nach dem Erfolg im Team seine zweite Goldmedaille im eigenen Land. Vor vier Jahren war er in Athen bereits Olympiasieger im Doppel geworden. Auch die Bronzemedaille ging an China. Weltmeister Wang Liqin siegte im "kleinen Finale" mit 4:0 gegen den 42 Jahre alten Schweden Jörgen Persson.
Kanu
Kanu, Kajak-Zweier, 500 Meter, Frauen: Fanny Fischer und Nicole Reinhardt haben zum Abschluss der olympischen Kanu-Wettbewerbe eine Medaille verpasst. Die Kanutinnen aus Potsdam und Lampertheim mussten sich im Kajak-Zweier über 500 Meter mit dem vierten Platz begnügen. Gold ging im letzten Kanu-Finalrennen an Katalin Kovacs und Natasa Janic aus Ungarn. Silber sicherten sich die Polinnen Beata Mikolajczyk/Aneta Konieczna vor Marie Delattre und Anne-Laure Viard aus Frankreich. Mit dem Kajak-Vierer hatten Fischer und Reinhardt am Vortag noch Gold über diese Distanz gewonnen.
Kanu, Canadier-Zweier, 500 Meter, Männer:
Einen Tag nach Silber im Canadier-Zweier über 1000 Meter haben Christian Gille und Tomasz Wylenzek über 500 Meter Bronze gewonnen. Die Chinesen Meng Guanliang und Yang Wenjun wiederholten ihren Olympiasieg von Athen 2004. Die Silbermedaille ging an die Russen Sergej Ulegin und Alexander Kostoglod.
Kanu, Kajak-Zweier, 500 Meter, Männer:
Ronald Rauhe und Tim Wieskötter haben im Kajak-Zweier über 500 Meter die erwartete Goldmedaille verpasst. Die Kanuten aus Potsdam mussten nach Zielfoto-Entscheid den Spaniern Saul Craviotto und Carlos Perez geschlagen geben. Bronze sicherten sich die Weißrussen Raman Piatruschenka und Wadsim Machnew. Rauhe und Wieskötter waren seit ihrem dritten Platz bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 in dieser Bootsklasse unbesiegt.
Kanu, Kajak-Einer, 500 Meter, Frauen:
Katrin Wagner-Augustin hat die Bronzemedaille im Kajak-Einer über 500 Meter gewonnen. Die Kanutin aus Potsdam musste sich der Olympiasiegerin Inna Osypenko-Radomska aus der Ukraine und der Silbermedaillen-Gewinnerin Josefa Idem aus Italien geschlagen geben. Am Vortag hatte Wagner-Augustin mit dem Kajak-Vierer Gold über diese Distanz gewonnen.
Kanu, Canadier-Einer, 500 Meter, Männer:
Maxim Opalew ist Olympiasieger im Canadier-Einer über 500 Meter. Der Kanute aus Russland verwies den spanischen Weltmeister David Cal auf den zweiten Platz. Die Bronzemedaille sicherte sich Juri Tscheban aus der Ukraine. Der dreimalige Kanu-Olympiasieger Andreas Dittmer hatte den Finallauf verpasst.
Kanu, Kajak-Einer, 500 Meter, Männer:
Der Australier Ken Wallace hat einen Tag nach seiner Bronzemedaille über 1000 Meter Olympia-Gold im Kajak-Einer über die 500-Meter-Distanz Gold gewonnen. Der 25-Jährige setzte vor dem Kanadier Adam van Koeverden durch. Dritter wurde der Brite Tim Brabants, der am Freitag Olympiasieger auf der längeren Strecke geworden war. Jonas Ems aus Essen war bereits im Halbfinale gescheitert.
Handball
Handball, Frauen, Finale: Den Weltmeister entzaubert, Kronprinz Haakon verzückt und die Fans begeistert: Mit attraktivem Tempo-Handball und schönen Treffern sind Norwegens Frauen zu ihrem ersten Olympiasieg gestürmt. Im Endspiel deklassierte der Europameister nach einer zwischenzeitlichen Elf-Tore-Führung Russland mit 34:27 (18:13) und wurde Nachfolger der nicht qualifizierten Däninnen. Während der Kronprinz auf der Ehrentribüne vor Freude strahlte, rannten die Spielerinnen mit der ehemaligen Leipzigerin Else-Marthe Soerlie-Lybekk an der Spitze mit der Landesfahne durch das National Indoor Stadium.
Handball, Frauen, Spiel um Platz drei:
Südkoreas Handball-Frauen haben die Bronzemedaille gewonnen damit einen versöhnlichen Abschluss gefeiert. Im "kleinen Finale" bezwang der Olympia-Zweite von 2004 Ungarn mit 33:28 (13:15) und gewann damit seit 1988 bereits die sechste Olympia-Medaille. Südkorea hatte sein Halbfinale gegen Europameister Norwegen umstritten mit 28:29 verloren und einen anschließenden Protest gegen die Niederlage erst in der zweiten Instanz zurückgezogen. Ungarn war im Halbfinale an Russland gescheitert.
Boxen
Boxen, Schwergewicht, Finale: Der Russe Rachim Tschachkijew hat sich am Samstag in Peking den Olympiasieg im Box-Schwergewicht geholt. In der Neuauflage des WM-Finals von Chicago aus dem vergangenen Jahr bezwang er Weltmeister Clemente Russo aus Italien mit 4:2. Bronzemedaillen sicherten sich Osmai Acosta Duarte aus Kuba und der Amerikaner Deontay Wilder. Deutsche Boxer hatten sich in dieser Gewichtsklasse nicht qualifiziert
Boxen, Mittelgewicht, Finale:
James Degale aus Großbritannien ist überraschend Box-Olympiasieger im Mittelgewicht bis 75 kg. Er bezwang in einem ausgeglichenen und spannenden Finale den leicht favorisierten Kubaner Emilio Correa Bayeaux mit 16:14. Die Bronzemedaillen gingen an Vijender Kumar aus Indien und Darren John Sutherland aus Irland. Der Berliner Konstantin Buga war bereits im ersten Kampf des Turniers am Ecuadorianer Carlos Gongora gescheitert.
Boxen, Halbweltergewicht, Finale:
Felix Diaz aus der Dominikanischen Republik ist überraschend Olympiasieger im Halbweltergewicht der Boxer. Diaz setzte sichim Finale mit 12:4 gegen Manus Boonjumnong aus Thailand durch, der vor vier Jahren in Athen triumphiert hatte. Dritte Ränge erkämpften Roniel Iglesias Sotolongo aus Kuba sowie der Franzose Alexis Vastine. Deutsche Athleten hatten sich in dieser Gewichtsklasse nicht für die Olympischen Spiele qualifiziert.
Boxen, Fliegengewicht, Finale:
Der Thailänder Somjit Jongjohor hat sich den Olympiasieg im Box-Fliegengewicht erkämpft. Im Finale bezwang der WM-Zweite den Kubaner Andris Laffita Hernandez mit 8:2 Punkten. Bronzemedaillen sicherten sich mit ihrem Halbfinaleinzug Georgi Balakschin aus Russland und der Italiener Vincenzo Picardi. Deutsche Boxer hatten sich in dieser Gewichtsklasse nicht für die Olympischen Spiele qualifiziert.
Boxen, Federgewicht, Finale:
Wassili Lomachenko aus der Ukraine ist Box-Olympiasieger im Federgewicht bis 57 kg. Im Finale bezwang er Khedafi Djelkhir aus Frankreich durch Abbruch in der ersten Runde. Bronzemedaillen gingen an Schahin Imranow aus Aserbaidschan und den Türken Yakup Kilic. Wilhelm Gratschow aus Gifhorn war bereits in der ersten Runde des Turniers am Tunesier Alaa Shili gescheitert.
Wasserspringen
Wasserspringen, Finale, Männer: Der Australier Matthew Mitcham hat die chinesische Siegesserie im Wasserspringen beendet. Der 20-Jährige holte sich Olympia-Gold vom Turm mit 537,95 Punkten vor dem Chinesen Luxin Zhou (533,15). Bronze ging an Weltmeister Gleb Galperin aus Russland mit 525,80 Punkten. Der Berliner Patrick Hausding, der überraschend ins Finale eingezogen war, belegte mit 448,30 Zählern den neunten Rang. Weltcup-Gewinner Sascha Klein aus Aachen war als Letzter der Vorschlussrunde gescheitert. Für Deutschland blieb es damit in Peking bei Silber durch Klein/Hausding im Turm-Synchronspringen und Bronze von Ditte Kotzian/Heike Fischer im Paar-Wettbewerb vom Dreimeterbrett.
Basketball
Basketball, Frauen: Amerikas Basketballerinnen sind zum sechsten Mal Olympiasieger geworden. Das US-Team besiegte im Finale den Weltmeister Australien mit 92:65 (47:30). Für die 36-jährige US-Starspielerin Lisa Leslie war es das vierte Olympia-Gold. Die Bronzemedaille vor 17.000 Zuschauern im Olympic Basketball Gymnasium holte sich Russland. Der Europameister besiegte Gastgeber China im "kleinen" Finale mit 94:81 (52:39).
Einen Tag vor dem Herren-Finale zwischen Rekord-Olympiasieger USA und Weltmeister Spanien machten die Finalistinnen Werbung für den Damen-Basketball. Sogar die auf der Tribüne sitzenden NBA-Stars aus den USA mit Kobe Bryant an der Spitze waren beeindruckt. Als Lisa Leslie nach 14 Punkten und ihrem fünften Foul auf die Bank musste, stand das US-Männer-Team auf und klatschte Beifall.
Beim 50. Sieg der US-Damen bei einem Olympia-Turnier waren Candace Parker (15) und Kara Lawson (15) die besten Werferinnen. Für die Australierinnen, die zum dritten Mal hintereinander gegen die USA in einem Olympia-Endspiel verloren, erzielten Lauren Jackson (20) und Belinda Snell (15) die meisten Punkte.
Im Endspiel erwischten die in schmucke Einteiler gekleideten Australierinnen den besseren Start, lagen schnell mit fünf Punkten in Führung. Doch danach war die Wurfausbeute katastrophal. Punkt um Punkt setzten sich die US-Girls ab und bestachen durch eine überragende Trefferquote. So verwandelten sie 24 von 28 Freiwürfen.
Volleyball
Volleyball, Frauen: Brasiliens Volleyballerinnen haben zum ersten Mal Olympia-Gold gewonnen. Der Bronzemedaillengewinner von 1996 und 2000 setzte sich bei seiner olympischen Final-Premiere gegen die USA mit 3:1 (25:18,18:25,25:13,25:21) durch. Der Olympiasieger war in allen sieben Turnierspielen ungeschlagen geblieben.
Zuvor hatte Gastgeber China die Bronzemedaille gewonnen. Der Athen-Olympiasieger, der im Halbfinale an Brasilien gescheitert war, bezwang im Spiel um Platz drei die kubanische Auswahl mit 3:1 (25:16,21:25,25:13,25:20). Für das chinesische Team war es bei der siebten Olympia-Teilnahme die fünfte Medaille. Die Kubanerinnen gingen zum ersten Mal seit 1988 bei Olympia leer aus. Im Finale der Männer kommt es ebenfalls zum Duell Brasilien gegen USA.
Baseball
Baseball, Finale: Der ungeschlagene Vorrundensieger Südkorea hat sich erstmals olympisches Baseball-Gold gesichert. Die Asiaten besiegten im Finale den dreimaligen Olympiasieger Kuba mit 3:2. Bronze holte sich die USA durch ein 8:4 im kleinen Finale gegen den Athen-Dritten Japan. Kuba hatte beim olympischen Baseball-Debüt 1992 in Barcelona, 1996 in Atlanta und 2004 in Athen triumphiert, 2000 in Sydney siegten die USA.
Radsport
Mountainbike, Männer: Französischer Doppelsieg im Mountainbike: Ex-Weltmeister Julien Absalon hat im Laoshan-Komplex nach 1:55,59 Stunden Gold geholt. Silber errang sein Landsmann Jean-Chrsitoph Peraud (+1:07 Minuten). Nach acht Runden zu je 4,5 Kilometern gewann der Schweizer Nino Schurter (+1:53) Bronze. Lado Fumic (Kirchheim/Teck) kämpfte lange mit um Bronze. Er belegte nach einem Sturz in der letzten Runde als bester der drei deutschen Starter den elften Platz (+5:17). Moritz Milatz (Freiburg) wurde 16., Wolfram Kurschat (Neustadt/Weinstraße) kam auf Rang 33.
Mountainbike, Frauen:
Sabine Spitz hat nach einem Gala-Auftritt im Gelände den olympischen Thron bestiegen. Die Vize-Weltmeisterin holte sich im olympischen Mountainbike-Rennen überlegen die Goldmedaille und bescherte Deutschland damit am vorletzten Tag der Spiele in Peking die 15. Goldmedaille. Die 36-Jährige siegte nach sechs Runden und 27 km mit einem Vorsprung von 41 Sekunden vor der Polin Maja Wloszczowska sowie der Russin Irina Kalentjewa (1:17 Minuten zurück).
Fußball
Fußball, Finale, Männer: Argentinien ist Fußball-Olympiasieger. Vier Jahre nach dem Erfolg von Athen besiegte der zweimalige Weltmeister bei den Spielen in Peking Nigeria im Finale mit 1:0 (0:0). Das Tor erzielte vor 89.102 Zuschauern im Nationalstadion Angel Di Maria in der 58. Spielminute. Die Argentinier, bei denen auch José Ernesto Sosa vom FC Bayern eingewechselt wurde, revanchierten sich damit für die 2:3-Niederlage im Olympia-Finale 1996. Mit Silber mussten sich bei den Afrikanern auch der Herthaner Solomon Okoronkwo und der nicht eingesetzte Hoffenheimer Chinedu Obasi begnügen. Die Bronzemedaille hatte sich am Vortag Brasilien durch ein 3:0 gegen Belgien gesichert.
Turnen
Turnen, Rhythmische Sportgymnastik: Jewgenija Kanajewa hat die russische Erfolgsserie in der Rhythmischen Sportgymnastik fortgesetzt. Die 18-jährige Europameisterin wurde mit 75,500 Punkten Olympiasiegerin. Bei ihrem glatten Start-Ziel-Sieg verwies sie die Weißrussin Inna Schukowa (71,925) und Weltmeisterin Anna Bessonowa aus der Ukraine (71,875) auf die Medaillen-Plätze. Der neue Stern der Gymnastik setzte damit die russische Siegesserie bei Olympischen Spielen fort, nachdem zuletzt Julia Basukowa (2000) und Alina Kabajewa (2004) die Einzel-Konkurrenzen dominiert hatten. Es war das insgesamt fünfte Mehrkampf-Gold für Russland in der olympischen Gymnastik-Geschichte.
Synchronschwimmen
Synchronschwimmen, Mannschaftsfinale, Frauen: Die russischen Synchronschwimmerinnen haben ihre weltweite Dominanz auch zum Abschluss der olympischen Wettbewerbe demonstriert. Zum dritten Mal nacheinander seit 2000 gewann eine Gruppe aus Russland Gold. Drei Tage nach dem Erfolg des Duetts Anastasia Ermakowa/Anastasia Dawidowa führten die beiden ihr Team am Samstag vor 11.000 Zuschauern im ausverkauften "Wasserwürfel" mit 99,500 Punkten zum Erfolg. Den zweiten Platz belegte mit 98,251 Zählern Europameister Spanien vor China (97,334) und Japan (96,334).