+++ 20.05 Uhr: Geldwäsche-Verdacht gegen Janukowitsch +++
Gegen den entmachteten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch besteht in der Schweiz der Verdacht der Geldwäsche. Die Bundesanwaltschaft sei von der zuständigen Meldestelle für Geldwäscherei eingeschaltet worden und gehe nun Hinweisen nach, nach denen Janukowitsch in Korruption und Geldwäsche verstrickt sein könnten, so eine Sprecherin.
+++ 18.05 Uhr: G8 plant Gipfeltreffen ohne Russland +++
Die G8 bereitet nach Angaben des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" den Rauswurf Russlands vor. Demnach planen die sieben wichtigsten westlichen Industriestaaten bereits ein Gipfeltreffen ohne Russland. Die britische Regierung habe London als alternativen Treffpunkt zum russischen Sotschi vorgeschlagen, sollte Moskau in der Ukraine-Krise nicht einlenken.
+++ 17.41 Uhr: Ukraine wirft Russland Militäraktion außerhalb der Krim vor +++
Die Ukraine wirft Russland vor, Truppen in eine an die Halbinsel Krim angrenzende Region entsandt zu haben. Laut Außenministerium sind 80 Soldaten mit Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen in das Dorf Strilkowe eingedrungen, das vor der Nordostküste der Krim auf einer Landzunge liegt. Das Außenministerium fordert einen "sofortigen Rückzug" der Truppen.
+++ 16.21 Uhr: Russland blockiert Krim-Resolution +++
Russland blockiert im UN-Sicherheitsrat mit seinem Veto eine von den USA vorgelegte Resolution zur Krim-Krise. In dem Papier sollen alle Staaten aufgerufen werden, das für Sonntag vorgesehene Unabhängigkeitsreferendum der ukrainischen Halbinsel nicht anzuerkennen. Moskaus Botschafter Witali Tschurkin stimmt wie erwartet gegen den Entwurf. 13 der 15 Staaten stimmen dafür, China enthält sich.
+++ 16.00 Uhr: Anti-Putin Demonstrationen werden immer größer +++
Die Anti-Kriegs-Proteste in Moskau weiten sich immer mehr aus. Augenzeugen berichten von 50.000 Demonstranten. Bis jetzt verlaufen die Proteste gegen Präsident Putin friedlich.
+++ 15.40 Uhr: Ukrainisches Militär wehrt russischen Vorstoß ab +++
Das ukrainische Militär hat einen Versuch russischer Truppen abgewehrt, in die an die Krim angrenzende Region einzudringen. Das teilt das ukrainische Verteidigungsministerium mit.
+++ 15.10 Uhr: Russisches Militär kontrolliert die Krim +++
Unmittelbar vor dem Referendum am Sonntag stehen nach "FAZ"-Informationen 8000 bis 10.000 ukrainische Soldaten auf der Krim einer Übermacht von mindestens 20.000 russischen Soldaten gegenüber. NATO-Sicherheitskreise hätten dies bestätigt und erklärt, dass 60 ukrainische Kriegsschiffe in den abgeriegelten Krim-Häfen festgesetzt worden seien. Die Halbinsel und ihre strategisch bedeutsamen Marine-Stützpunkte werden faktisch von Moskau kontrolliert.
+++ 14.10 Uhr: 30.000 demonstrieren gegen Wladimir Putin +++
Zehntausende Menschen protestieren in Moskau gegen die Politik des Kremlchefs. "Putin, hör auf Krieg zu führen und zu stehlen!" und "Hände weg von der Ukraine!" ist auf den Transparenten zu lesen. Unter den Demonstranten sind auch prominente Putin-Gegner wie der frühere Vize-Regierungschef Boris Nemzow und die Aktivistinnen der Punkband Pussy Riot. Beobachter sprechen von etwa 30.000 Demonstranten.
+++ 13.30 Uhr: Marsch der "Brüderlichkeit " als Gegendemonstration +++
Gleichzeitig zu den Anti-Putin Protesten wird in Moskau eine pro-russische, patriotische Prozession abgehalten, um Unterstützung für die Russisch sprechende Bevölkerung auf der Krim und in der Ukraine auszudrücken. Mehrere tausend Menschen demonstrierten in der Nähe des Kreml und bekundeten ihre Unterstützung für die Politik von Staatschef Wladimir Putin.
Auch auf der Krim demonstrieren die Menschen ihre Haltung. Im Hafen von Sewastopol halten Schwimmer russische Nationalfahnen und Marine-Flaggen hoch, um ihre Unterstützung für die russischen Streitkräfte auszudrücken.
+++ 12.05 Uhr: Moskau protestiert gegen Krieg und Putin +++
Tausende Menschen gehen auf die Straßen Moskaus, um gegen die russische Regierung zu protestieren. Die Demonstration unter dem Slogan "Marsch für Frieden und Freiheit" im Herzen der russischen Hauptstadt richtet sich gegen die russische Aggressionspolitik auf der Krim und Einschränkungen der Pressefreiheit in Russland und unterstützt die Souveränität der Ukraine. Bis zu 50.000 Menschen werden erwartet. "Für Russland und Ukraine! Ohne Putin!" heißt es auf den Plakaten der Demonstranten.
Tweets zeigen die Dimensionen der Proteste. Die aktuelle Zahl der Demonstranten wird auf 15.000 geschätzt.
+++ 11.30 Uhr: Russische Journalisten fühlen sich bedroht +++
Das russische Ministerium für Kommunikation und Massenmedien berichtet, dass russische TV-Reporter, die sich in der Ukraine aufhalten, bedroht werden. Die Arbeitsbedingungen seien unerträglich. Bewaffnete Personen in Zivilkleidung würden zudem ukrainischen und internationalen Rundfunkanstalten die Nutzung von russischem Videomaterial unter der Androhung von Gewalt verbieten. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax.
+++ 11.05 Uhr: Menschenrechtler kritisieren Druck vor Krim-Referendum +++
Einen Tag vor dem umstrittenen Referendum auf der Halbinsel Krim über einen Beitritt zu Russland kritisieren Menschenrechtler Druck und Übergriffe auf Aktivisten und Journalisten. Paramilitärische Einheiten sowie selbsternannte Verteidigungskräfte würden Gegner des Referendums sowie Reporter angreifen und entführen, teilt die Organisation Human Rights Watch (HRW) mit. HRW kritisiert, dass die Behörden den "Selbstverteidigungskräften" auf der Krim vor dem Referendum völlig freie Hand ließen.
+++ 11.00 Uhr: CSU-Chef Peter Gauweiler kritisiert Brüssel +++
Der stellvertretende CSU-Chef Peter Gauweiler zeigt Verständnis für die Ansprüche Russlands auf die ukrainische Halbinsel Krim. "Jahrhundertelang war die Ukraine Teil Russlands, und ihre Geschichten waren verwoben", sagte Gauweiler der "Augsburger Allgemeinen". "Wir sollten uns in dieser Situation vor jeder einseitigen Parteinahme zurückhalten." Den Sanktionskurs der EU kritisierte er mit den Worten: "Das amtliche Brüssel hat uns in eine Drohungseskalation gebracht." Solche Drohungen seien aber "kein Ersatz für einen politisch diplomatischen Weg aus der Krise, sondern erschweren ihn".
Der Westen will zusätzliche Sanktionen gegen Russland ergreifen, wenn das von den prorussischen Behörden auf der Krim für Sonntag angesetzte Referendum über eine Loslösung von der Ukraine wirklich stattfindet. Die Entscheidung über eine zweite Runde von Strafmaßnahmen soll am Montag bei einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel fallen.
+++ 10.50 Uhr: Europarat-Rechtsexperten halten Krim-Referendum für illegal +++
Das Referendum auf der Krim über einen Anschluss an Russland ist nach Einschätzung von Verfassungsrechtsexperten des Europarats illegal. Die "Venedig-Kommission" des Europarats kommt zu dem Schluss, dass weder die Verfassung der Ukraine noch die Verfassung der Region Krim eine Volksabstimmung über eine Sezession zulassen. Zudem entsprächen die Umstände der Abstimmung nicht demokratischen Standards. Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz erklärte: "Ja, es gibt dieses Urteil." Der formale Beschluss sei für kommende Woche vorgesehen. "Es ist klar, dass eine Drohkulisse wie auf der Krim für ein Referendum denkbar schlecht ist", sagte er.
+++ 10.16 Uhr: Krim bereitet sich auf Russland-Referendum vor +++
Auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim bereiten sich die Bewohner mit einem "Tag der Ruhe" ohne politische Agitation auf das umstrittene Referendum über einen Beitritt zu Russland vor. In der Hauptstadt Simferopol bilden sich Warteschlangen an Geldautomaten, an denen Menschen ukrainische Geldscheine ziehen.
+++ 8.26 Uhr: Unionspolitiker warnen vor Sanktionen gegen Russland +++
Führende Wirtschaftspolitiker von CDU und CSU warnen vor Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Solche Strafen seien ein "völlig ungeeignetes Element in der Außenpolitik", sagte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, Peter Ramsauer, dem "Focus". Sanktionen des Westens und Gegenmaßnahmen Moskaus würden beide Seiten treffen. Weil China nicht mitmache, blieben Russland ohnehin Handelswege zum Weltmarkt offen, sagte Ramsauer. "Die Gelackmeiertsten wären wieder einmal wir Deutschen."
Skeptisch äußerte sich auch die Mittelstandsvereinigung von CDU/CSU (MIT). Der Bundesvorsitzende Carsten Linnemann sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zudem, die Krim-Krise könne "spürbare Eintrübungen" der Konjunktur zur Folge haben. Allein in Deutschland seien weit mehr als 200 000 Arbeitsplätze mit der Wirtschaft Russlands verknüpft.
+++ 8.18 Uhr: Tote bei Schießerei in Charkiw +++
Bei einer Schießerei zwischen prorussischen Kräften und radikalen Nationalisten im ostukrainischen Charkiw sind in der Nacht zum Samstag mindestens zwei Menschen getötet worden. Neben einem Anhänger der prorussischen Seite sei auch ein Passant ums Leben gekommen, hieß es aus Polizeikreisen. Sechs weitere Menschen seien verletzt worden, darunter ein Polizist.
+++ 7.00 Uhr: Biden reist nach Osteuropa +++
US-Vizepräsident Joe Biden wird in der kommenden Woche wegen der angespannten Lage in der Ukraine nach Osteuropa reisen. Er werde dort Staats- und Regierungschefs ehemaliger Sowjetrepubliken treffen, teilte das US-Präsidialamt am Freitag mit. Gespräche seien auch im ukrainischen Nachbarland Polen geplant. Bei den Beratungen solle es um Schritte gehen, wie die Souveränität der Ukraine unterstützt werden könne.
+++ 4.55 Uhr: USA warnen vor Reisen nach Russland +++
Das US-Außenministerium warnte Amerikaner zudem kurz vor dem Krim-Referendum vor Reisen nach Russland. Dort bestehe die Gefahr antiamerikanischer Aktionen. Im Grenzgebiet der Ukraine könne es außerdem zu militärischen Zusammenstößen kommen, teilte das Ministerium weiter mit. Am Sonntag sollen die Bewohner der ukrainischen Halbinsel Krim über einen Anschluss an Russland entscheiden. Der Westen lehnt diese Vorhaben als illegal ab.