+++ 22.30 Uhr: IS-Kämpfer laut Kurden in zwei Stadtteile Kobanes eingerückt +++
Die radikale IS-Miliz ist nach kurdischen Angaben in zwei Bezirke der strategisch wichtigen syrischen Stadt Kobane an der Grenze zur Türkei eingerückt. Die Islamisten seien in der Nacht zum Donnerstag mit schweren Waffen, darunter Panzer, in den Ort eingedrungen, sagt der hochrangige kurdische Politiker Asja Abdullah.
Die Gefechte seien sehr heftig. Womöglich seien Zivilisten getötet worden. Ein weiterer kurdischer Politiker sagt, trotz anhaltender Luftangriffe der von den USA geführten Anti-IS-Koalition sei es den Islamisten gelungen, einige Gebäude am östlichen Rand der Stadt zu besetzen.
+++ 21.02 Uhr: USA äußern sich vorsichtig zu türkischem Pufferzonen-Plan +++
Nach Frankreich halten nun auch Großbritannien und die USA eine Pufferzone für Flüchtlinge in den Kurdengebieten an der türkisch-syrischen Grenze grundsätzlich für erwägenswert. Der Vorschlag aus Ankara sei es "wert, sehr, sehr genau geprüft zu werden", sagt US-Außenminister John Kerry bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Washington.
Sinngemäß äußert sich sein britischer Kollege Philip Hammond. Das Weiße Haus wählt kurz darauf vorsichtigere Worte: US-Präsidentensprecher Josh Earnest sagt, eine Pufferzone sei zumindest "nichts, worüber im Moment nachgedacht" werde.
+++ 21.01 Uhr: USA äußern sich vorsichtig zu türkischem Pufferzonen-Plan +++
Nach Frankreich halten nun auch Großbritannien und die USA eine Pufferzone für Flüchtlinge in den Kurdengebieten an der türkisch-syrischen Grenze grundsätzlich für erwägenswert. Der Vorschlag aus Ankara sei es "wert, sehr, sehr genau geprüft zu werden", sagt US-Außenminister John Kerry bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Washington. Sinngemäß äußert sich sein britischer Kollege Philip Hammond. Das Weiße Haus wählt kurz darauf vorsichtigere Worte: US-Präsidentensprecher Josh Earnest sagt, eine Pufferzone sei zumindest "nichts, worüber im Moment nachgedacht" werde.
+++ 20.00 Uhr: Kudischen Kämpfern fehlen Nahrung und Waffen +++
Die Lage in der von der Terrormiliz Islamischer Staat eingekesselten Stadt Kobane in Nordsyrien wird immer unübersichtlicher. "Unser Hauptproblem ist der Mangel an Lebensmitteln für die Verteidiger", sagt ein kurdischer Kämpfer, der verletzt in die Türkei geflohen ist. "Außerdem fehlen uns Waffen und Munition", sagte er der Nachrichtenagentur DPA. "Einige der Luftangriffe gehen völlig daneben, andere sind hilfreich." Der Mann bestätigt, dass die IS-Milizen aus einigen Teilen der Stadt zurückgedrängt werden. In anderen Bereichen Kobanes rückten sie aber vor. Ins Zentrum selbst seien sie noch nicht vorgedrungen. "Es ist ein ständiges Vor und Zurück", sagt der Kurde.
+++19.40 Uhr: USA fordern Türkei zum Eingreifen auf +++
US-Außenminister John Kerry äußert sich "zutiefst besorgt" über die Belagerung der kurdischen Bastion Kobane in Syrien durch IS. "Wir sind zutiefst besorgt über die Menschen von Kobane, die gegen IS-Terroristen kämpfen", sagt Kerry. Washington konzentriere sich trotzdem weiterhin darauf, die Kommandozentren des IS in Syrien und im benachbarten Irak anzugreifen, um die Handlungsfähigkeit der Extremisten einzuschränken. Zudem müsse die Türkei sich aktiver am Anti-IS-Kampf beteiligen, fordert der US-Chefdiplomat. Die US-Regierung will darum in der kommenden Woche Vertreter nach Ankara senden.
+++ 18.20 Uhr: Kurden drängen IS in Kobane zurück +++
Nach neuen Luftangriffen auf IS-Stellungen in Kobane können sich die Kurdenkämpfer in der nordsyrischen Stadt offenbar etwas aus dem Klammergriff der Dschihadisten befreien. Die Angreifer der Gruppe IS seien zurückgedrängt und aus einigen Stadtvierteln vertrieben worden, berichten Augenzeugen. "Die Lage hat sich seit Dienstag geändert", berichtet der kurdische Behördenvertreter Idris Nahsen aus Kobane, Kurdenkämpfer hätten "die IS-Milizen zurückgedrängt". Laut einem kurdischen Aktivisten säumten viele Leichen die Straßen.
+++ 18.10 Uhr: Bürgermeister von Erbil bittet um Winterhilfe für Flüchtlinge +++
Der Bürgermeister der nordirakischen Stadt Erbil bittet Deutschland um mehr Hilfe, um die 300.000 Flüchtlinge in der Kurden-Metropole auch im Winter versorgen zu können. "Wir versuchen, unser Bestes zu geben, aber wir sind am Rande unserer Möglichkeiten", sagt Bürgermeister Nihad Latif Kodscha. Ohne rasche Hilfe werde es große Probleme geben, da die Temperaturen in der Region bis auf minus zehn Grad sänken. Bereits mit Beginn der Regenzeit sei der Ausbruch von Seuchen zu befürchten, da viele der 1,8 Millionen Flüchtlinge in den Kurdengebieten noch immer im Freien oder in provisorischen Unterkünften lebten. Die Behörden und die Einheimischen seien nicht in der Lage, die Flüchtlinge aus eigener Kraft zu versorgen. "An Winterhilfe brauchen wir feste Zelte, Kinder-Winterkleidung, Nahrungsmittel - alles, was ein normaler Mensch im Alltag braucht."
+++ 17.10 Uhr: Allianz fliegt erneut Luftangriffe auf IS-Stellungen +++
Kampfflugzeuge der USA und verbündeter Länder setzen die Luftangriffe auf IS-Stellungen nahe der nordsyrischen Grenzstadt Kobane fort. Auch unbenannte Drohnen kommen dabei zum Einsatz. Nach Angaben der US-Streitkräfte wurden bislang sechs Angriffe geflogen, um die kurdischen Kämpfer bei der Verteidigung der unmittelbar an der Grenze zur Türkei gelegenen Stadt zu unterstützen.
+++ 17.00 Uhr: Kurden besetzen Bielefelder SPD-Geschäftsstelle +++
Mehr als 30 junge Kurden besetzen vorübergehend die Bielefelder SPD-Geschäftsstelle. Die Mitglieder der Studentenorganisation YXK wollen nach eigenen Angaben damit gegen die "Barbarei" der Terrormiliz IS protestieren. In einer Erklärung fordern sie mehr Unterstützung bei der Verteidigung der umkämpften syrisch-kurdischen Stadt Kobane und die Aufhebung des PKK-Verbots. Die Aktion dauerte rund anderhalb Studen und verlief friedlich, teilt die Bielefelder SPD mit.
+++ 16.12 Uhr: Türkei nimmt hunderte Kurden fest +++
Die türkischen Behörden nehmen nach eigenen Angaben an der Grenze zu Syrien hunderte aus dem Bürgerkriegsland kommende Kurden fest. Die 265 Festgenommen würden zur Feststellung ihrer Identität festgehalten, sagt ein Behördenvertreter in der türkischen Grenzstadt Suruc. "Wer jetzt noch von der anderen Seite der Grenze herüberkommt, gehört entweder zur PKK oder zu YPG." Die Türkei sorgt sich vor einem länderübergreifenden Bündnis zwischen der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und den vor allem in Syrien aktiven kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG).
+++ 13.10 Uhr: Anklage gegen mutmaßliche syrische Terrorhelfer erhoben +++
Die Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen zwei mutmaßliche syrische Terrorhelfer. Die beiden Männer - ein Deutscher und ein Türke - werden demnach der Mitgliedschaft in der militant-dschihadistischen Gruppierung "Junud Al-Sham" beschuldigt.
Beide sollen 2013 in Syrien eine paramilitärische Ausbildung für die Gruppe durchlaufen haben. Der 35-jährige Deutsche habe dann an Kampfeinsätzen der Terrorgruppe teilgenommen und an Propagandafilmen mitgearbeitet, heißt es. Er wurde bei seiner Wiedereinreise nach Deutschland festgenommen.
Der 27-jährige Türke hat der Bundesanwaltschaft zufolge der "Junud Al-Sham" etwa 30.000 Euro zukommen lassen. Das Geld habe er zum Großteil durch Betrug von einer Bank erlangt, heißt es weiter. Er sei auch wegen Betruges angeklagt. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland soll er den Transfer von Ausrüstungsgegenständen und Geld nach Syrien organisiert haben.
Die Anklage wurde beim Kammergericht Berlin erhoben. Beide Männer sitzen in Untersuchungshaft.
+++ 12.54 Uhr: Kurdische Kämpfer bremsen Vormarsch des IS in Kobane +++
Kurdische Kämpfer haben nach Angaben von lokalen Medien und Aktivisten den Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der syrischen Grenzstadt Kobane gebremst. Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte gelang es den Milizionären, dschihadistische Kämpfer aus Straßenzügen im Osten der Ortschaft zu vertreiben. Die kurdische Nachrichtenseite Welati vermeldet, dass internationale Luftschläge sowie die kurdische Gegenwehr die sunnitischen IS-Extremisten zum Rückzug an den östlichen Stadtrand gezwungen hätten. Ein Sprecher der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) sprach von einer "Gegenoffensive" der Kurden.
+++ 12.15 Uhr: Militärallianz greift erneut Ziele nahe Kobane an +++
Die von den USA geführte internationale Militärallianz fliegt erneut einen Luftangriff gegen den IS nahe der umkämpften Grenzstadt Kobane. Eine AFP-Reporterin vor Ort beobachtet, wie nach dem Angriff dicker schwarzer Rauch aus den Hügeln östlich der Kurdenstadt aufsteigt.
+++ 11.10 Uhr: Nato-Generalsekretär reist zu Gesprächen in die Türkei +++
Der neue Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wird an diesem Donnerstag zu Gesprächen über den Kampf gegen IS in der Türkei erwartet. Vor dem Hintergrund des IS-Vormarsches auf die Grenzstadt Kobane in Nordsyrien will der frühere norwegische Ministerpräsident in Ankara den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan treffen. Zudem stehen unter anderem Gespräche mit Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sowie der Militärführung auf dem zweitägigen Besuchsprogramm, wie das Verteidigungsbündnis in Brüssel mitteilt.
+++ 10 Uhr: IS-Milizen ziehen sich aus Teilen von Kobane zurück +++
IS hat sich laut Aktivisten in der Nacht zum Mittwoch aus Teilen der umkämpften Grenzstadt Kobane zurückgezogen. Infolge der internationalen Luftangriffe hätten die IS-Kämpfer Viertel im Osten und am Südwestrand der Stadt verlassen, seien aber weiterhin in der Stadt, sagt der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman. Er begründet den Rückzug mit Luftangriffen auf ihre Stellungen vor Kobane, bei denen mindestens vier Fahrzeuge beschädigt worden seien.
+++ 9.15 Uhr: USA wegen Verhaltens der Türkei besorgt +++
Die US-Regierung ist nach den Worten eines Washingtoner Regierungsbeamten wegen des bislang zögerlichen Verhaltens der Türkei im Kampf gegen IS zunehmend besorgt. "So sollte sich ein Nato-Verbündeter nicht verhalten, während einen Steinwurf von seiner Grenze entfernt die Hölle los ist", sagt ein nicht namentlich genannter Regierungsvertreter der "New York Times".
+++ 8.30 Uhr: US-Militär rechnen mit Fall von Kobane +++
"Ich fürchte, Kobane wird fallen", sagt US-Generalstabschef Martin Dempsey dem TV-Sender ABC. Die von der IS-Miliz eingekesselte Kurden-Hochburg, werde sich nicht mehr lange halten, prophezeit er. Erstmals räumt das US-Militär damit eine solche Niederlage gegen den IS ein. Dempsey sagt, die meisten Bewohner der Stadt seien über die Grenze in die Türkei geflohen, aber er habe keine Zweifel, dass, wenn die Stadt an den IS fällt, die Terrormiliz "schrecklichen Gräueltaten verüben wird, wenn sie die Gelegenheit dazu hat."
+++ 8.15 Uhr: Totenzahl bei Kurdenprotesten auf 14 gestiegen +++
Bei den Kurdenprotesten in der Türkei gegen Ankaras Syrien-Politik erhöht sich die Opferzahl auf 14. Allein in der südöstlichen Großstadt Diyarbakir seien acht Demonstranten getötet worden, berichtet die Zeitung "Hürriyet". In der Kurdenhauptstadt gab es Zusammenstöße mit der Polizei, aber auch mit Anhängern der islamistischen Partei Huda-Par. Ein Vertreter der Sicherheitskräfte bestätigt die Presseberichte zur Opferzahl. Zuvor war von zwölf Toten die Rede gewesen.
+++ 7.50 Uhr: Kanadisches Parlament billigt Militäreinsatz im Irak +++
Das kanadische Parlament stimmt einem Militäreinsatz im Kampf gegen den IS zu. Mit den Stimmen der konservativen Mehrheit billigt das Haus den Plan von Regierungschef Stephen Harper, sich an der US-geführten Koalition zu beteiligen. 157 Abgeordnete stimmen für den Einsatz, 134 dagegen.
Harper hat den Einsatz von Bodentruppen ebenso wie US-Präsident Barack Obama ausgeschlossen. Sein Plan sieht vor, sechs Kampfjets vom Typ F-18 sowie weitere Militärflugzeuge für einen Einsatz im Irak zu entsenden. Rund 600 Soldaten sollen dafür abgestellt werden. Die Mission ist zunächst auf sechs Monate befristet.
+++ 6.15 Uhr: FBI bittet um Hilfe bei der Suche nach IS-Dschihadisten +++
Die US-Bundespolizei FBI bittet nach einem Hinrichtungsvideo der Terrormiliz IS um Hilfe bei der Suche nach einem möglichen Dschihadisten aus dem nordamerikanischen Raum. Das FBI ruft zu Hinweisen aus der Bevölkerung auf, nachdem auf dem kürzlich veröffentlichten Video ein Mann fließend nordamerikanisches Englisch sprach, berichtet der US-Sender CNN unter Berufung auf das FBI. Die Bundespolizei stellt Ausschnitte des IS-Videos auf seine Webseite. Die Behörde ist bemüht, mehr über Amerikaner zu erfahren, die sich im Ausland der Terrormiliz angeschlossen haben.
+++ 4 Uhr: Ausschreitungen zwischen Kurden und radikalen Muslimen in Hamburg +++
Bei einer Straßenschlacht zwischen Kurden und radikalen Muslimen sind in Hamburg mehrere Menschen verletzt worden. Wie ein Sprecher der Polizei weiter sagt, haben sich nach einer Demonstration gegen die Terrormiliz Islamischer Staat etwa 400 Kurden in der Nähe einer Moschee versammelt. Dort stellten sich ihnen am Dienstagabend etwa 400 "radikale Muslime" entgegen. Dabei habe es sich mutmaßlich um Salafisten gehandelt. Zwischen einigen Mitgliedern der beiden Gruppen gab es "gewalttätige körperliche Auseinandersetzungen". Die Polizei habe Wasserwerfer eingesetzt. Weitere Hintergründe nannte der Sprecher zunächst nicht.
Zuvor hatten etwa 500 Kurden in der Hamburger Innenstadt friedlich Solidarität mit den vom IS bedrängten Menschen in der umkämpften syrisch-türkischen Grenzstadt Kobane gefordert. Anschließend blockierte aber eine Gruppe von etwa 80 Kurden für etwa eine Stunde mehrere Gleise am Hamburger Bahnhof.
+++ 2 Uhr: Mindestens zwölf Tote bei Kurdenproteste in Ankara +++
Bei den Kurdenprotesten in der Türkei gegen die Tatenlosigkeit Ankaras angesichts der drohenden Eroberung der syrischen Stadt Kobane durch Dschihadisten sind mindestens zwölf Menschen getötet worden. Viele weitere wurden laut Medienberichten verletzt, als es am Dienstag in zahlreichen mehrheitlich von Kurden bewohnten Städten im Südosten zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei, aber auch mit Islamisten kam.
Die Demonstranten werfen Ankara vor, dem drohenden Fall der Kurdenstadt Kobane an IS tatenlos zuzusehen. Das Parlament hat zwar den Einsatz der Armee in Syrien und dem Irak autorisiert, doch hat die Regierung von Ministerpräsident Ahmet Davutoglu bisher keine militärische Intervention gestartet. Die Kurdenpartei HDP hatte deshalb zu den landesweiten Protesten aufgerufen, tausende Menschen folgten dem Appell.