Norbert Lammert

"Nicht die Regierung hält sich ein Parlament, sondern das Parlament bestimmt und kontrolliert die Regierung." Das ist einer der Kernsätze von Parlamentspräsident Norbert Lammert. Ihm ist die Mitsprac...

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Plenum des Bundestags

Lammert warnt vor zu detaillierten Koalitionsvereinbarungen

Der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat einen Trend zu allzu detaillierten Koalitionsvereinbarungen kritisiert. "Es ist eine der fragwürdigen Traditionen der deutschen bundesrepublikanischen Demokratie, dass von Legislaturperiode zu Legislaturperiode mit immer größerem Ehrgeiz Koalitionäre die beginnende Legislaturperiode präjudizieren wollten durch eine möglichst enzyklopädische Koalitionsvereinbarung", sagte Lammert dem Magazin "Politico". Viele Dinge seien jedoch zu Beginn der Regierungsarbeit noch gar nicht absehbar.

"Nicht die Regierung hält sich ein Parlament, sondern das Parlament bestimmt und kontrolliert die Regierung." Das ist einer der Kernsätze von Parlamentspräsident Norbert Lammert. Ihm ist die Mitsprache der Abgeordneten heilig, auch wenn sie der Regierung lästig wird. Und weil der CDU-Mann sich zudem eine eigene Meinung erlaubt und beispielsweise den abrupten Ausstieg aus der Kernenergie hart kritisiert hat, gilt er in seiner eigenen Partei als Störfall. Manche hätten ihn gerne auf den Posten des Bundespräsidenten wegbefördert, aber der ebenso eloquente wie scharfsinnige Lammert liebt sein Amt, weil es ihm mehr politischen Einfluss einräumt, als er in Schloss Bellevue je hätte. Lammert, Sohn eines Bäckermeisters und vierfacher Vater, ist mit der Moritz-Fiege-Bierkutschermütze ausgezeichnet worden für Verdienste um das Ruhrgebiet.