+++ 0.00 Uhr: Gute Nacht! +++
Liebe Leserinnen und Leser,
in Minsk gehen die Gespräche noch weiter. Ob es in der Nacht einen Durchbruch bei den Friedensverhandlungen gegeben hat, lesen Sie Morgen auf stern.
Ihnen einen schönen Abend und eine gute Nacht!
+++ 23.55 Uhr: Steinmeier startet später nach Lateinamerika +++
Außenminister Frank-Walter Steinmeier beginnt seine geplante Lateinamerika-Reise wegen der Verhandlungen später. "Die Gespräche in Minsk sind nicht einfach und dauern an. Außenminister Steinmeier bleibt deshalb noch vor Ort, um sich an den laufenden Verhandlungen zu beteiligen", heißt es aus dem Auswärtigen Amt. "Der Beginn seiner geplanten Reise nach Brasilien wird sich deshalb verzögern."
+++ 22.30 Uhr: Separatistenführer dämpft Hoffnungen +++
"Eine vollständige Feuerpause sofort an der ganzen Front umzusetzen, ist unmöglich", sagt Separatistenführer Andrej Purgin dem russischen Staatsfernsehen. Dafür seien mindestens anderthalb Tage nötig. Der Vertreter der Aufständischen, Denis Puschilin, spricht von Fortschritten. Doch ein Durchbruch brauche noch Zeit, sagt er.
+++ 22. 17 Uhr: Gespräche verlaufen "aktiv" +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagt am Abend, die Gespräche verliefen "aktiv". Dies bedeute "besser als super".
+++ 22.12 Uhr: Verhandlungsrunde wieder verkleinert +++
Nach Beratungen in großer Runde setzen die Teilnehmer des Ukraine-Krisengipfels ihre Verhandlungen erneut im kleinen Kreis fort. Das sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow.
+++ 21.30 Uhr: Außenminister hinzugezogen +++
Nach Verhandlungen im kleinen Kreis gehen die Regierungschefs zu Gesprächen im "erweiterten Format" über. Kanzlerin Angela Merkel und Kremlchef Wladimir Putin bitten ebenso wie der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und der französische Staatschef François Hollande ihre Außenminister dazu. Das russische Staatsfernsehen zeigt in seiner Übertragung aus dem Palast der Unabhängigkeit, wie sich die Politiker mit Mitgliedern ihrer Delegation an einen großen runden Tisch setzen.
Das Präsidialamt des gastgebenden weißrussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko teilt mit, dass die Gespräche in eine gemeinsame Erklärung münden könnten. "Jetzt findet die Sitzung im erweiterten Format statt. Eine Deklaration ist möglich", sagt ein Sprecher. Die weitere Dauer des Treffens ist unklar.
+++ 21.22 Uhr: Erklärung soll Souveränität der Ukraine betonen +++
Die Teilnehmer des Minsker Krisengipfels planen nach Angaben der Delegation aus Kiew eine gemeinsame Erklärung, die die Souveränität der Ukraine unterstreicht. Auch die territoriale Integrität des Landes solle unterstützt werden, sagt ein ukrainischer Vertreter. Gleichzeitig bereite die Ukraine-Kontaktgruppe ein eigenes Dokument vor, das eine Verpflichtung auf die Waffenruhe bekräftige, die im September in Minsk vereinbart worden war. Eine Bestätigung der Angaben aus der Delegation liegt bisher nicht vor.
+++ 20.59 Uhr: Nächstes Todesopfer in der Ostukraine +++
Während die Verhandlungen laufen, geht das Sterben in der Ostukraine weiter: Beim Beschuss eines Krankenhauses in der ostukrainischen Rebellenhochburg Donezk ist mindestens ein Mensch getötet worden. Die Klinik sei in Flammen aufgegangen, sagt eine Sprecherin der prorussischen Rebellen der Nachrichtenagentur AFP. Bei dem Todesopfer handle es sich um einen Fußgänger, der sich vor dem Gebäude aufgehalten habe. In der Klinik wurde demnach eine Mitarbeiterin verletzt. Fünf Patienten seien in Sicherheit gebracht worden, während die Feuerwehr den Brand bekämpft habe.
+++ 20.45 Uhr: Ende der Verhandlungen nicht absehbar +++
Auch nach zwei Stunden der Beratungen sind noch keine Details nach außen gedrungen. Erwartet wird, dass die Teilnehmer unter anderem über eine Feuerpause und den Rückzug schwerer Waffen aus dem Kriegsgebiet verhandeln. Wie lange das Treffen andauern wird, ist vollkommen offen. Fünf Stunden lang saßen Merkel und Frankreichs Staatschef François Hollande am vergangenen Freitag mit Putin im Kreml zusammen. Und in Minsk sitzen ja noch zwei Verhandlungspartner mehr am Tisch.
+++ 18.35 Uhr: Beratungen der Staatschefs beginnen +++
+++ 18.18 Uhr: Separatistenführer in Minsk eingetroffen +++
Die Anführer der prorussischen Aufständischen in der Ostukraine, Alexander Sachartschenko und Igor Plotnizki, sind überraschend zu den Friedensgesprächen nach Minsk. Sollte es bei dem Gipfeltreffen unter deutsch-französischer Vermittlung zu einem Erfolg kommen, seien die beiden bereit, ein Abkommen zu unterzeichnen, sagt Separatistensprecher Andrej Purgin in Donezk.
+++ 17.55 Uhr: Kroaten kämpfen in der Ukraine +++
Die kroatische Regierung bestätigt die Beteiligung freiwilliger Kämpfer aus dem Land am gewaltsamen Konflikt in der Ostukraine. Der Regierung liegen Informationen vor, dass "eine gewisse Zahl" kroatischer Kämpfer sich der ukrainischen Armee angeschlossen habe, sagt die kroatische Außenministerin Vesna Pusic in Zagreb nach entsprechenden Medienberichten. Bisher hätten die Freiwilligen sich aber nicht den Paramilitärs angeschlossen. Der Geheimdienst verfolge diese Problematik, sagt Pusic.
+++ 17.00 Uhr: Merkel und Hollande treffen Poroschenko vorab +++
Vor dem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin führen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatsoberhaupt Francois Hollande noch "ein kurzes Gespräch" mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen "Insider".
+++ 16.51 Uhr: Auch Putin trifft in Minsk ein +++
Als letzter Staatschef trifft Russlands Präsident Wladimir Putin in Minsk ein.
+++ 16.43 Uhr: Poroschenko warnt vor Scheitern +++
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko warnt zum Auftakt des Krisengipfels vor einem Scheitern des Treffens. Entweder werde ein Pfad Richtung Waffenruhe und Entspannung eingeschlagen oder "die Lage gerät außer Kontrolle", sagt er.
+++ 16.30 Uhr: Auch Poroschenko in Minsk eingetroffen +++
Auch der ukrainische Präsident Petro Poroschenko ist in Minsk eingetroffen. Das Flugzeug des prowestlichen Staatschefs sei in der weißrussischen Hauptstadt gelandet, berichten örtliche Medien.
+++ 16.01 Uhr: Merkel und Hollande in Minsk eingetroffen +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Francois Hollande treffen in Minsk zum Gipfel ein. Vom Flughafen zum Verhandlungsort fahren Merkel und Hollande gemeinsam in einem Wagen.
+++ 15.59 Uhr: USA wollen ukrainische Soldaten ausbilden +++
Die ukrainische Armee soll ab März vom US-Militär ausgebildet werden. Ein Bataillon amerikanischer Soldaten werde für drei Bataillone der Ukrainer zuständig sein, hat der Oberkommandeur der US-Armee in Europa, Ben Hodges, am Mittwoch in Polen erklärt. Diese sollen unter anderem lernen, wie man sich vor Artillerie-Angriffen der Russen und der pro-russischen Rebellen in der Ost-Ukraine schütze, so Hodges. Nach seiner Darstellung liegen Hinweise vor, dass das russische Militär bei den Kämpfen in der Region um Debalzewe direkt eingreife. Dies sei wegen "der Menge der eingesetzten Munition und der Art der Ausrüstung sehr offensichtlich".
+++ 15.36 Uhr: Türkei sieht keinen Grund für Sanktionen gegen Russland +++
Der EU-Beitrittskandidat Türkei will sich nicht an den europäischen Sanktionen gegen Moskau beteiligen. "Wir haben keine Verpflichtung, uns den Sanktionen der EU anzuschließen", sagt der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu der Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag). Russland sei ein wichtiger Handelspartner. "Deshalb nehmen wir nicht an den Sanktionen teil. Wenn es notwendig ist, werden wir unsere eigenen Maßnahmen ergreifen." Zudem kritisiert Cavusoglu, dass die Europäische Union hre Sanktionen nicht konsequent umsetze. Indirekt liefen Geschäfte mit Russland weiter. "Können Deutschland oder die anderen europäischen Länder auf russische Gaslieferungen verzichten? Seien wir realistisch, jedes Land muss auch seine eigenen Interessen berücksichtigen."
+++ 15.21 Uhr: EU-Außenbeauftragte warnt vor Scheitern des Ukraine-Gipfels +++
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat eindringlich vor einem Scheitern des Ukraine-Gipfels in Minsk gewarnt. Dieses Treffen sei "ein Wendepunkt - zum Besten oder zum Schlimmsten", so die Italienerin zu der Nachrichtenagentur AFP. Der Gipfel biete Russland "die Chance, zu einer Beilegung der Krise beizutragen". Wenn eine Einigung erzielt werde, seien zwar nicht alle Schwierigkeiten behoben, sagt Mogherini. Doch bei einem negativen Ausgang des Treffens seien "alle Optionen" offen. Alle Entwicklungen, die "sich jeder vorstellen kann, sind dann möglich", warnt die italienische Sozialistin. "Und einige dieser Perspektiven sind sehr beunruhigend."
+++ 14.48 Uhr: Ukrainische Griwna fällt auf historischen Tiefstand +++
Die ukrainische Landeswährung Griwna ist im Vergleich zu Euro und Dollar so wenig wert wie noch nie. Für einen Euro legt die Zentralbank in Kiew einen Wechselkurs von 28,87 Griwna fest, ein Dollar kostet 25,55 Griwna. Seit dem Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch im Februar 2014 hat die Griwna um mehr als 60 Prozent abgewertet. Die Devisenreserven der Ukraine sanken im Januar zudem auf ein Rekordtief von 6,42 Milliarden Dollar.
Regierungschef Arseni Jazenjuk hofft nach eigener Aussage, innerhalb von 48 Stunden die Verhandlungen über neue Finanzhilfen des Internationalen Währungsfonds abzuschließen. Die Ukraine steht am Rande eines Staatsbankrotts und erhält bereits Milliardenkredite des IWF. Finanzministerin Natalia Jaresko zufolge könnte bereits von März an frisches Geld fließen.
+++14.01 Uhr: Russland kämpft laut USA in Debalzewe +++
Nach Angaben des Befehlshabers der US-Armee in Europa, Ben Hodges, ist das russische Militär direkt an den Kämpfen im ostukrainischen Debalzewe beteiligt. Sollte Russland dort erfolgreich sein, könnte es Mariupol ins Visier nehmen, sagt der US-General bei einem Besuch im Nato-Stützpunkt Szczecin. Russland habe zehn Bataillone im Grenzgebiet zur Ukraine stationiert.
+++ 13.08 Uhr: Gipfel soll um 16.30 Uhr starten +++
Für das Gipfeltreffen in Minsk gibt es keinen festen Zeitplan. Um 16.30 Uhr deutscher Zeit (18.30 Uhr Ortszeit) soll es losgehen. Wie lange die Gespräche dauern werden, ist völlig unklar. Regierungssprecher Steffen Seibert verweist darauf, dass Merkel ihre nächsten Termine am Donnerstag in Brüssel hat. Um 13 Uhr beginnt dort der EU-Gipfel, bei dem die Ukraine-Krise einer der Schwerpunkte sein wird. Um 10.30 Uhr gibt es bereits ein Vorbereitungstreffen der Europäischen Volkspartei, das ebenfalls auf Merkels Terminplan steht. Es wird daher erwartet, dass der Minsker Gipfel in der Nacht zu Ende geht.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier muss wegen der Ukraine-Diplomatie wohl seine Südamerika-Reise um einige Stunden verschieben. Der SPD-Politiker begleitet Merkel nach Minsk und will so lange wie nötig dort bleiben, bevor er über Berlin in die brasilianische Wirtschaftsmetropole Sao Paulo fliegt. "Der Abflug aus Berlin wird sich um die Stunden verzögern, die erforderlich sind, um sich in Minsk an den Verhandlungen mit den drei anderen Staaten zu beteiligen", sagte Außenamtssprecher Martin Schäfer.
+++ 13.25 Uhr: Russland-Krise trifft deutsche Unternehmer hart +++
"Die wirtschaftlich desolate Lage in Russland schlägt voll ins Kontor der deutschen Wirtschaft", sagt Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Berlin. Über 90 Prozent der in Russland aktiven Firmen rechneten im laufenden Jahr mit noch schlechteren Geschäften. 2014 war der deutsche Russland-Handel bereits um ein Fünftel geschrumpft. Die Wirtschaft unterstütze die politischen Bemühungen für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts. Zugleich wirbt Wansleben dafür, die Kontakte nach Russland nicht abreißen zu lassen und in Branchen, die nicht von den Sanktionen betroffen sind, weiter eng zusammenzuarbeiten: "Wir setzen auf Dialog, aber auch aufs Geschäft."
+++ 13.06 Uhr: Industrieländer prüfen neues Hilfspaket +++
Die führenden westlichen Industrieländer (G7) loten zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds weitere finanzielle Hilfen für die Ukraine aus. Es gehe darum, für eine solide finanzielle Basis der Ukraine zu sorgen, sagt der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, Martin Jäger, in Berlin. Deutschland, das aktuell den Vorsitz in der G7-Gruppe hat, sei in der Pflicht, die internationalen Anstrengungen zu koordinieren.
"Ich bin ganz zuversichtlich, dass es gelingen wird, eine solche solide und finanziell tragfähige Basis für die Ukraine zu schaffen", so Jäger. Zum möglichen Volumen macht er keine Angaben. Die bisherige internationale Hilfssumme von 17 Milliarden Dollar galt zuletzt als nicht ausreichend. Spekuliert wird über ein Hilfspaket im Wert von etwa 40 Milliarden Dollar.
+++ 12.09 Uhr: Kiew will notfalls Kriegsrecht ausrufen +++
Die Ukraine ist laut ihrem Präsidenten Petro Poroschenko bei einer weiteren Eskalation der Kämpfe bereit, im ganzen Land das Kriegsrecht auszurufen. Wie die EU gehe seine Regierung mit der zentralen Forderungen nach einem Waffenstillstand ohne Bedingungen in die Minsker Gespräche, sagt Poroschenko der Nachrichtenagentur Interfax.
12.01 Uhr: Moskau sieht "erkennbare Fortschritte" +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow spricht von "erkennbaren Fortschritten" bei den Verhandlungen vor dem Gipfeltreffen in Minsk.
+++ 11.55 Uhr: Merkel-Sprecher sieht nur "Hoffnungsschimmer" +++
Die Bundesregierung warnt vor zu hohen Erwartungen an den Gipfel in Minsk. "Dass diese Reise stattfindet, bedeutet einen Hoffnungsschimmer, aber auch nicht mehr", sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. "Es ist ungewiss, ob ein Ergebnis erzielt werden kann."
+++ 11.48 Uhr: Experten warnen vor Gefahr "hybrider Kriegsführung" +++
Die Nato ist nach Ansicht des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) in London unzureichend auf Konflikte wie in der Ukraine vorbereitet. Das westliche Bündnis müsse "dringend" Antworten auf die "hybride Kriegsführung" finden, wie sie von Russland in der Ostukraine praktiziert werde, heißt es im Jahresbericht des Londoner Instituts. Derartige Bedrohungen hätten das Potenzial, westliche Staaten "schnell zu destabilisieren". Zugleich warnen die IISS-Experten davor, dass Russlands Beispiel Schule machen könne. Staaten wie China oder der Iran könnten künftig zu ähnlichen militärischen Mitteln greifen.
Bei der "hybriden Kriegsführung" kombinieren staatliche oder nicht-staatliche Akteure konventionelle und verdeckte militärisch-strategische Mittel. Dazu werden neben konventionellen Waffen, Einheiten und Techniken auch irreguläre Mittel eingesetzt, die bis hin zu kriminellen und terroristischen Mitteln reichen können. Das Spektrum reicht von Partisanentaktiken über energiepolitische Maßnahmen bis hin zur Cyber-Kriegsführung. Das IISS führt dazu an, dass Russland in der Ukraine etwa unterschwellige Spezialoperationen mit Kampagnen in den sozialen Medien kombiniere, um die öffentliche Meinung gezielt zu beeinflussen.
+++ 11.30 Uhr: Weitere Tote im Osten +++
Die Zahl der in der Ostukraine Getöteten steigt kurz vor dem geplanten Gipfel in Minsk weiter an. Der ukrainische Militärsprecher Wladislaw Selesnjow spricht in Kiew von mindestens 19 Toten und mehr als 70 Verletzten in den eigenen Reihen. Die Regierungstruppen hätten zudem nahe des Eisenbahnknotenpunkts Debalzewo mehr als 80 prorussische Kämpfer getötet, behauptet er. Die Aufständischen selbst machen keine Angaben zu ihren Verlusten.
+++ 11.28 Uhr: Merkel reist nach Minsk +++
Auch Kanzlerin Merkel wird zum Gipfeltreffen fliegen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Regierungskreise. Entscheidend dafür sei, dass Putin bekanntgegeben habe, dass er nach Minsk anreist. Damit sei der Weg frei, dass die Kanzlerin an dem Treffen teilnehmen könne.
+++ 11.11 Uhr: Kreml bestätigt Teilnahme von Putin am Ukraine-Gipfel in Minsk +++
Russlands Präsident Putin wird nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Interfax am Vierer-Gipfel in Minsk teilnehmen. Für die Teilnahme von Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Hollande an den Beratungen mit dem ukrainischen Präsidenten Poroschenko gibt es bislang noch keine Bestätigung.
+++ 10.35 Uhr: Ukrainischer Außenminister will Waffen vom Westen +++
Der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin fordert vom Westen Waffenlieferungen an sein Land. "Wir brauchen Verteidigungswaffen, um Frieden zu schaffen", sagt er in einem vorab veröffentlichten "Zeit"-Interview. "Wir müssen die Kosten für Russland in die Höhe treiben." Erst, wenn die Kosten für die Aufrechterhaltung des Konflikts stiegen, könne es eine gewisse Stabilität geben.
+++ 10.10 Uhr: Russland sieht 70-Prozent-Chance in Minsk ++
Die Chancen, dass auf dem Gipfeltreffen in Minsk eine Vereinbarung gefunden wird, liegen nach Einschätzung aus russischen Diplomatenkreisen bei 70 Prozent. "Die Präsidenten reisen nicht ohne Grund (nach Minsk)", heißt es aus Moskau.
+++ 10.02 Uhr: Kontaktgruppe will Sitzung in Minsk fortsetzen +++
Die Ukraine-Kontaktgruppe will ihre unterbrochenen Beratungen in Minsk fortsetzen. "Die Teilnehmer werden sich wohl noch am Vormittag hinter verschlossenen Türen treffen", teilt das Außenministerium in der weißrussischen Hauptstadt der Agentur Interfax zufolge mit. Laut dem Separatistensprecher Denis Puschilin haben die Aufständischen den Teilnehmern am Dienstagabend Vorschläge über "politische und militärische Schritte" zur Entspannung der Krise vorgelegt über die nun beraten werden soll.
Erwartet wird, dass die Separatisten und die ukrainische Seite unter anderem über eine Feuerpause und den Rückzug schwerer Waffen im Kriegsgebiet Donbass sprechen. Vermittler der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und Russlands sollen die Verhandlungen moderieren.
+++ 9.52 Uhr: Platzeck sieht Kriegsgefahr für Europa +++
Der Vorsitzende des deutsch-russischen Forums, der SPD-Politiker Matthias Platzeck, fürchtet einen erneuten Krieg in Europa. "Ich habe manchmal Angst, dass sich so etwas wie der Erste Weltkrieg noch einmal wiederholt", sagt Brandenburgs ehemaliger Ministerpräsident dem Hessischen Rundfunk. Sollten die aktuellen Friedensbemühungen in Minsk scheitern, "wird sich der Konflikt unweigerlich ausweiten".
Keiner wolle sich vorstellen, was passieren werde, wenn es in Minsk keinen Erfolg gebe, erklärt Platzeck zudem im Südwestrundfunk. Es sei "zwei Minuten vor zwölf". Auch in der Ukraine werde sich dann die Kriegsregion wohl ausweiten: "Das wird dann über Donezk und Lugansk hinausgehen." Es drohe dann "eine nur schwer beherrschbare Spirale".
+++ 9.20 Uhr: Weitere Tote in Donezk +++
Nach dem Mörserbeschuss einer Bushaltestelle in Donezk ist offenbar auch eine Metallfabrik angegriffen worden. Dabei seien drei Menschen, darunter zwei Wachleute, getötet worden, teilt ein Angestellter mit. An der Bushaltestelle starben laut einem Rebellenvertreter zwei Menschen.
+++ 8.56 Uhr: Poroschenko reist zu EU-Gipfel nach Brüssel +++
Präsident Poroschenko will die Teilnehmer des EU-Gipfels am Donnerstag in Brüssel über die Lage in seinem Land informieren. Das teilt EU-Gipfelchef Donald Tusk in seinem Einladungsschreiben mit. Beim Gipfel wollen die Staats- und Regierungschefs unter anderem über die Ukraine-Krise und die Beziehungen zu Russland sprechen.
+++ 8.46 Uhr: CDU-Politiker gegen Fußball-WM in Russland +++
In der CDU wird erneut die Forderung laut, Russland die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 zu entziehen. "Die Fußball-WM unter einem Regime stattfinden zu lassen, welches mitten in Europa die brutale Logik des Krieges verficht, ist eine Schreckensvision", sagt Unionspolitiker Kai Wegner im "Handelsblatt". Solange Putin die Separatisten in der Ukraine unterstütze, sollte er sich "nicht im Glanze eines sportlichen Großereignisses sonnen dürfen". Der Fußball-Weltverband Fifa solle jetzt kurzfristig prüfen, wie die WM anderweitig vergeben werden könne.
Auch Unions-Vizefraktionschef Michael Fuchs sieht Russland als WM-Austragungsland kritisch. "Solange die Situation in dieser Region so instabil ist, kann man keine Fußball-Weltmeisterschaft dort austragen. Dies wäre unverantwortbar, auch für die Sicherheit der Gäste und Sportler aus aller Welt." Allerdings sei die WM 2018 noch "sehr weit weg", so der CDU-Politiker. Die Frage der Ausrichtung in Russland stelle sich daher heute für ihn nicht.
+++ 7.25 Uhr: Poroschenko besucht Verwundete +++
Das Präsidialamt in Kiew veröffentlicht Fotos von Präsident Poroschenko in militärischem Tarnfleck in Kramatorsk. "Wir sollen den Frieden schützen, wir sollen Kramatorsk schützen, wir sollen die Ukraine schützen", sagte Poroschenko dem Präsidialamt zufolge bei seinem Besuch der Stadt vor dem Krisengipfel in Minsk.
In Kramatorsk waren beim Einschlag von Raketen in einem Wohnviertel mindestens 15 Menschen getötet und 63 verletzt worden. Der Staatschef habe Verletzte im Krankenhaus besucht und den Einschlagsort der Raketen begutachtet, heißt es. "Deshalb fahre ich nach Minsk, und wir werden die Unterbrechung des Krieges, den Abzug der (russischen) Truppen und den Beginn eines politischen Dialoges ohne Einmischung von außen fordern", betonte Poroschenko.
+++ 7.07 Uhr: Toter bei Angriff auf Bushaltestelle +++
Im von prorussischen Rebellen kontrollierten Donezk stirbt mindestens ein Mensch durch den Beschuss einer Bushaltestelle. Ein Reuters-Augenzeuge berichtet, eine Granate habe das Dach der Haltestelle im Stadtzentrum durchschlagen. Neben einem ausgebrannten Kleinbus sei die Leiche eines Mannes zu sehen gewesen. Sanitäter sagen, als Folge des Angriffs sei eine weitere Person im Krankenhaus gestorben, zwei andere seien schwer verletzt worden. Weder von den Rebellen noch von der Regierung liegen bislang Stellungnahmen dazu vor.
+++ 5.45 Uhr: Kujat warnt vor "schleichender Verwicklung" +++
Ex-Bundeswehr-Generalinspekteur Harald Kujat befürchtet eine "schleichende Verwicklung" Deutschlands und der übrigen Nato-Staaten in die Krise. Es müsse aufgepasst werden, "dass wir uns nicht durch unsere Affinität zur Ukraine in einen Konflikt hineinziehen lassen, den wir im Ergebnis nicht mehr beherrschen können", warnt er in der "Leipziger Volkszeitung".
Zu Waffenlieferungen an Kiew sagt er, diese würden eine politische Lösung grundsätzlich erschweren. Angesichts des "desolaten Zustands", in dem sich die ukrainische Armee befinde, müssten Waffensysteme mit viel Ausbildungsaufwand und über einen langen Zeitraum geliefert werden, um Wirkung zu erzielen, so der frühere Nato-General. Die akute Krise verlange aber nach einer kurzfristigen Wirkung.
Das Treffen in Minsk heute sieht Kujat kritisch: Erfolgreich würden am Ende nur Verhandlungen sein, an denen auch US-Präsident Barack Obama teilnehme. Putin benötige "die Runde mit Obama auf Augenhöhe". Im weißrussischen Minsk ist heute ein Gipfeltreffen zur Befriedung des Konflikts geplant, an dem der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko, sein russischer Kollege Wladimir Putin, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident François Hollande teilnehmen wollen.
+++ 22.45 Uhr: "Zu früh, um über Waffenruhe zu sprechen" +++
Die vorbereitenden Gespräche für das Gipfeltreffen zur Ukraine-Krise endeten offenbar doch ohne greifbares Ergebnis: Es sei "zu früh, um über eine Waffenruhe zu reden", teilt Denis Puschilin, Unterhändler der prorussischen Separatisten, mit. Die Rebellen hätten Vorschläge für eine Einigung vorgelegt, auf die nun reagiert werden müsse. Einzelheiten zu den Vorschlägen nennt Puschilin nicht.
+++ 22.01 Uhr: Obama appelliert eindringlich an Putin +++
US-Präsident Barack Obama fordert Kremlchef Wladimir Putin telefonisch auf, die Chance zu einer friedlichen Beilegung des Konfliktes zu nutzen. Obama betont "die Wichtigkeit, eine Verhandlungslösung zu erreichen und umzusetzen, die auf die Verpflichtungen des Minsker Abkommens aufbaut", teilt das Weiße Haus in Washington mit. Sollte Russland hingegen seine "aggressiven Taten" in der Ukraine fortsetzen, würden Moskaus "Kosten" dafür steigen.