
4. Juni 1989: Chinas Militär schlägt Demokratiebewegung mit Tian'anmen-Massaker nieder
Ein Bild, das um die Welt ging. Alleine stellt sich ein Mann unweit des Platzes am Tor des Himmlischen Friedens in Peking, dem Tian'anmen, einer Reihe Panzer entgegen. Es wurde zum Sinnbild für die gewaltfreie, ursprünglich studentische Demokratiebewegung, die durch Reformbestrebungen in der Sowjetunion, Polen und Ungarn inspiriert worden war und von Chinas Militär blutig niedergeschlagen wurde. Laut Quellen aus dem Roten Kreuz Chinas starben in den Tagen nach dem 4. Juni in ganz Peking 2600 Aufständische und Militärs, Tausende wurden verletzt. Obwohl auf dem Platz selbst niemand starb, ging das Blutbad als Tian'anmen-Massaker in die Geschichte ein. Auslöser war, dass China wegen der Besetzung des Platzes durch die Demokratiebewegung den sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow dort nicht empfangen konnte – weshalb sich die Demokratiebewegung vor der Weltpresse nicht mehr klein reden ließ. Mit dem Massaker endeten vorerst politische Reformen, die seit 1986 von Parteichef Deng Xiaoping eingeleitet worden waren. Auch heute unterdrückt China jedes Gedenken an den, so offiziell "Zwischenfall vom 4. Juni".
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