
27. April 1972: Bundeskanzler Brandt übersteht konstruktives Misstrauensvotum
Die Geste dürfte weder Bundeskanzler Willy Brandt (r., SPD) noch Rainer Barzel (l., CDU) leicht gefallen sein. Nach dem gescheiterten konstruktiven Misstrauensvotum gegen Brandt gratuliert Barzel, der selbst zum Kanzler gewählt werden wollte. Beim Misstrauensvotum ging es auch um die Ostverträge. Während die sozialliberale Regierungskoalition die Ostpolitik als Versuch einer Aussöhnung ansah, sprach die Opposition sprach vom "Ausverkauf deutscher Interessen".
Am Tag der Abstimmung lieferten sich Abgeordnete von Koalition und Opposition teils hitzige Wortgefechte. Der Ausgang der Abstimmung war keinesfalls sicher. Am Ende aber fehlten Barzel zwei Stimmen. Mit steinerner Miene schüttelte er dann dem Bundeskanzler die Hand. Erst nach der Wende bestätigte sich der Verdacht, dass die DDR-Staatssicherheit zwei Abgeordnete bestochen hatte, um Brandt im Amt zu halten. Da enthüllte der frühere DDR-Spionagechef Markus Wolf in seinen Memoiren, den CDU-Abgeordneten Julius Steiner mit der Zahlung von 50.000 DM bestochen zu haben, damit sich dieser beim Misstrauensvotum der Stimme enthielt. Wer der zweite Abgeordnete war, konnte nie abschließend geklärt werden.
Die Geste dürfte weder Bundeskanzler Willy Brandt (r., SPD) noch Rainer Barzel (l., CDU) leicht gefallen sein. Nach dem gescheiterten konstruktiven Misstrauensvotum gegen Brandt gratuliert Barzel, der selbst zum Kanzler gewählt werden wollte. Beim Misstrauensvotum ging es auch um die Ostverträge. Während die sozialliberale Regierungskoalition die Ostpolitik als Versuch einer Aussöhnung ansah, sprach die Opposition sprach vom "Ausverkauf deutscher Interessen".
Am Tag der Abstimmung lieferten sich Abgeordnete von Koalition und Opposition teils hitzige Wortgefechte. Der Ausgang der Abstimmung war keinesfalls sicher. Am Ende aber fehlten Barzel zwei Stimmen. Mit steinerner Miene schüttelte er dann dem Bundeskanzler die Hand. Erst nach der Wende bestätigte sich der Verdacht, dass die DDR-Staatssicherheit zwei Abgeordnete bestochen hatte, um Brandt im Amt zu halten. Da enthüllte der frühere DDR-Spionagechef Markus Wolf in seinen Memoiren, den CDU-Abgeordneten Julius Steiner mit der Zahlung von 50.000 DM bestochen zu haben, damit sich dieser beim Misstrauensvotum der Stimme enthielt. Wer der zweite Abgeordnete war, konnte nie abschließend geklärt werden.
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