
29.Juli 1992: Erich Honecker wird in Berlin verhaftet
Es ist das Ende einer fast dreijährigen Flucht: Begleitet von Justizvollzugsbeamten betritt Erich Honecker heute vor genau 30 Jahren den mit Stacheldraht gesicherten Hof der Untersuchungshaftanstalt Berlin Moabit.
Nur wenige Stunden zuvor hatte der frühere DDR-Staats- und Parteichef die chilenische Botschaft in Moskau verlassen. Dort hatte er nach seinem Sturz, seinem Absetzen in die Sowjetunion und dem Zerfall der UDSSR für 232 Tage im Asyl gelebt. Doch in monatelangen Verhandlungen hatte die Bundesregierung die Auslieferung des krebskranken 79-Jährigen erreicht. Eine russische Sondermaschine brachte ihn schließlich nach Berlin, wo er verhaftet wurde.
Dreieinhalb Monate später steht Honecker zusammen mit fünf weiteren früheren SED-Funktionären vor Gericht. 783 Seiten umfasst die Anklage. Der Hauptvorwurf: gemeinschaftlicher Totschlag wegen der Mauertoten. Honecker wehrt sich mit den Mitteln des Rechtsstaates gegen den Prozess und die Haft — und bekommt Recht. Am 12. Januar 1993 entscheidet der Berliner Verfassungsgerichtshof, der Todkranke sei in seiner Menschenwürde verletzt. Honecker kommt frei. Stunden später steigt er in ein Flugzeug nach Chile, wo seine Frau Margot schon seit dem Aufbruch in Moskau lebt. Am 29. Mai 1994 stirbt Erich Honecker im Alter von 81 Jahren in Santiago.
Es ist das Ende einer fast dreijährigen Flucht: Begleitet von Justizvollzugsbeamten betritt Erich Honecker heute vor genau 30 Jahren den mit Stacheldraht gesicherten Hof der Untersuchungshaftanstalt Berlin Moabit.
Nur wenige Stunden zuvor hatte der frühere DDR-Staats- und Parteichef die chilenische Botschaft in Moskau verlassen. Dort hatte er nach seinem Sturz, seinem Absetzen in die Sowjetunion und dem Zerfall der UDSSR für 232 Tage im Asyl gelebt. Doch in monatelangen Verhandlungen hatte die Bundesregierung die Auslieferung des krebskranken 79-Jährigen erreicht. Eine russische Sondermaschine brachte ihn schließlich nach Berlin, wo er verhaftet wurde.
Dreieinhalb Monate später steht Honecker zusammen mit fünf weiteren früheren SED-Funktionären vor Gericht. 783 Seiten umfasst die Anklage. Der Hauptvorwurf: gemeinschaftlicher Totschlag wegen der Mauertoten. Honecker wehrt sich mit den Mitteln des Rechtsstaates gegen den Prozess und die Haft — und bekommt Recht. Am 12. Januar 1993 entscheidet der Berliner Verfassungsgerichtshof, der Todkranke sei in seiner Menschenwürde verletzt. Honecker kommt frei. Stunden später steigt er in ein Flugzeug nach Chile, wo seine Frau Margot schon seit dem Aufbruch in Moskau lebt. Am 29. Mai 1994 stirbt Erich Honecker im Alter von 81 Jahren in Santiago.
© Peter Kneffel / DPA